Guten Morgen :slight_smile:

Ich bin eine Frau die sich viele Dinge leicht bzw schnell selbst einredet und bevor ich mich bei meinem Arzt lächerlich mache frage ich erstmal euch nach Eurer Meinung.

Ms habe ich seid '99, bin alleinerziehend und seid 1 1/2 Jahren solo . Grund genug um mal den Kopf hängen zu lassen. Doch eigentlich bin ich dafür nicht der Typ, schließlich gehts immer irgendwie weiter. Doch seid ca. einem halben Jahr läufts garnicht mehr so gut. Ich komme einfach nicht mehr auf die Beine, habe keinen Elan, keine Kraft mehr und bin schnell gereitst. dabei gelte ich im allgemeine als sehr geduldig.

Auch gesundheitlich denke ich könnte es mir besser gehen. Im letzten halben Jahr hat sich mein Gangbild deutlich verschlechtert und habe zwar keine wirklichen Schübe doch von Zeit zu Zeit, wie soll ich das nennen… gehts mir plötzlich deutlich schlechter obwohl medizienisch nichts fest zustellen ist (es passt nicht ins Bild eines neuen Schubes). Gestern wurden neue MRT Bilder gemacht und es hat sich herraus gestellt dass sich so gut wie nichts verändert hat.

Klingt doch sehr nach psychischen Problemen, oder?

Ich weiss wirklich nicht weiter, aber es muss sich ändern…

liebe Grüße Andrea

Hallo Andrea,
Ich habe seit Dez. 07 die Diagnose wobei die MS schon viel länger in mir sein muss. So wie du es beschreibst geht es mir auch. Ich habe es auf meine Psyche geschoben und auf einen Schub da ich da ehrlich zu mir bin. Ein MRT zeigte keine Veränderung oder Aktivitäten der vorhandenen Lesionen.Ich bekam im Dez. die MS Diagnose, im Februar einen Knoten an der Schilddrüse und seit einer Woche die Diagnose eines angeborenen Herzproblems. Das für meinen Zustand die MS derzeit nicht in FRage kommt ist es eines der anderen Dinge. Wir sind am behandeln.
VIelleicht hast auch du noch anderweitig Probleme in der Gesundheit? Mich hat man seit 1,5 Jahren nicht ernst genommen und immer heimgeschickt mit der Begründung gestresst zu sein…

Hallo Andrea,

unsere Krankheit schreitet fort, auch ohne dass sich im MRT etwas verändert. Die “psychischen Probleme” und die Fatigue sind Folge von strukturellen Veränderungen im Gehirn, und nicht Ursache einer fortschreitenden Behinderung.

Dass du keinen Elan mehr hast, und dein Gangbild sich auch ohne Schübe verschlechtert, ist bei progredienter MS leider normal. Ich bin auch progredient (habe PPMS mit aufgesetzten Schüben), bei mir verändert sich im MRT auch nichts, und mein EDSS ist trotzdem in 3 Jahren von 5 auf 7 gestiegen.

Vielleicht solltest du dir mal einen neuen Neuro suchen, der dich nicht in die Psycho-Schublade steckt und deinen Krankheitsverlauf auf seelische Ursachen zurückführt. Er hat organische Ursachen und die lassen sich behandeln. Ich bekomme Amantadin gegen die Fatigue und Gabapentin gegen die Schmerzen.

LG Ulrike

Hallo Andrea,
bis vor vier Jahren war ich ein absoluter Workaholik u habe mulitaskingmäßig gearbeitet. dan bekam ich 03/04 die Diagnose MS und 06/04 die Diagnose Bruskrebs.01/05 hatte ich während der Chemo meinen ersten Nervenzusammenbruch und letztes jahr meinen zweiten. Vor diesen Zusammenbrüchen hatte ich immer mein Leben so überhaupt nicht mehr auf die Reihe bekommen und habe mich zu absoluten Couchpotatoe entwickelt. Seit Mitte 05 habe ich einen Psychologen an meiner seite. vor meinem letzten Crash sagte er Dienstags er habe mich auf der Depri-Station angebeldet und ich erklärte ihn für verrückt… :wink: Donnersttags bin ich freiwillig eingerückt. Depression hat soviele Gesichter. Manche sind während ihrer Depression total aktiv und rennen mit einem Grinsen rum. deshalb denke ich schon es ist wichtig die Meinung von einem Arzt einzuholen dem man vertraut und der einen auch schon ne Weile kennt.Es muß nicht unbedingt ein Neuro sein. Hausarzt ist auch ok.
LG
Antje

Hallo Andrea und ihr anderen.
Eine Verschlechterung ohne MRt Sichtbarkeit muß absolut keine Depression sein.
Kann durch Entzündungen an alten Narben entstehen–gerade bei unbehandelten Schüben—du hast ja unter Umständen auch schon vor deiner Diagnose MS gehabt.

Hatte so was ach schon oft , ohne dass es Psyche war.
Hatte jetzt wegen so einer Veschlechterung wegen des extrem hohen Blutdrucks
Betablocker bekommen.
Da gibt es Stimmungsschwankungen als NEbenwirkungen—denke mit Avonex Antiepileptika AlphaBlocker/KAliumkanalbl Antispastika) und Schilddrüsenmeds zusammen ist das zu viel. Denn jetzt habe ich Depressionen bekommen–und das ist mit allem, was zuvor war nicht zu vergleichen.
HAbe die Einstellung verändert bekommen–wurde sofort viel besser-vorübergehend ganz weg. Schlagartig.
Ich kann nicht sagen was es bei euch ist–nur,die Veschlechterungen sind nicht zwangsläufig psychisch und die Unterschiede habe ich jetzt deutlich gespürt,als die med. verursachte Depression kam.
Ich denke es ist wichtig,dass ihr einen guten Arzt habt ,der nicht einseitig ist und jemand der mit euch über die Symptome ,die ihr habt und die Symptome einer Depression redet. Damit ihr unterscheiden lernt.
Wenn ihr niemand findet–in Stuttgart sitzt noch MIchael Berthold von Amsel–da kann ein Termin und Telefonat evtl auch Klarheit finden helfen. Senn er kennt sich it MS aus.
Und–ihr müßt die NEbenwirkungen eurer Meds kennen,wenn ihr welche nehmt.
MAnchmal muß einfach etwas reduziert werden.
Oder zu anderen Zeiten nehmen ,mit oder nach dem Essen-schon Kleinigkeiten können entscheidend sein.Da die MS Med mir sehr geholfen haben(Schubfrei, Schmerzen weg tonische ZUckungen weniger, keine unruhigen Beine wenn ich schlafen will),werde ich die lassen und versuchen ,den Betablocker loszuwerden.
Schon einmal hatte ich Bluthochdruck und bin die Med wieder losgeworden.
Aber halt nicht auf eigene Faust–so was muß der Arzt entscheiden.
Wichtig ist auch mit den Fatigues umgehen zu lernen–immmer müde sein kann zu Frust und depressiven VErstimmungen führen ,ohne eine klinische Dpression zu sein.
Wenn es eine klinische Depression ist muß natürlich med. und psychisch schnell geholfen werden.
Ich wünsche euch allen das es euch bald besser geht und ihr Lebensfreude habt.