Seit 1998 gesicherte MS (schubförmig), seit 2005 Avonex-Therapie,voll Berufstätig in der chemischen Industrie, Inhaber eines SB Ausweises (50%).
Im Allgemeinen gehts einigermaßen gut, bis auf die ausgeprägte Fatique. Medikamentös gegen die Fatique nehm ich Fluoxetin.
Mein Arbeitgeber ist über alles informiert, aber versucht mich täglich voll zu belasten.
Er ist der Meinung, ich seh gesund aus, also bin ich es auch. Wenn das so weiter geht,
verheitzt er mich völlig. Muss Schichtdienst arbeiten, und das Spritzen muss ich Freitags auf Spätdienst in der Firma machen. Chef ist der Ansicht, sowas soll ich gefälligst zu Hause machen! Obwohl ALLE bescheid wissen (vom Betriebsrat/arzt bis zum Personalchef) wird einfach keine Rücksicht auf mich genommen. Was kann ich noch tun??

Lass Dir nicht alles gefallen!!!
Wie alt bist Du?

35j! Das tue ich ja auch nicht. Wenn ich was sage, dann heißt es gleich: du siehst doch fit aus, und außerdem wird man bei uns als SB Arbeitnehmer in einen Topf mit allen Anderen SB geworfen. Dann heißt es: guck dir den Heinz an, der kann das auch noch, und der hat 80% (GDB). vielleicht wegen seinem kaputten Rücken, aber das interessiert keinen, wieso weshalb und warum. Sorry, aber mich kotzt diese totale Ignoranz unserer ach so schlauen akademischen Führungsetage an.
Ich mache meinen Job wirklich gerne, aber nicht unter diesem ständigen Druck!

du tust mir leid,sowas kenn ich zur genüge ,bin jetzt berentet
aber heute wüßte ich wie ich mich zu wehren hätte !!!
sicher ,wir ms.ler sehen nicht krank aus,und genau darunter leiden wir ja,
und es wird gegen uns ausgespielt,echt fies
so nun zu meinem tip setzt dich mit deinem örtlichen intekrationsamt in verbindung ( frag im landratsamt oder versorgungsamt nach ) die können dir gezielt helfen ,deinen arbeitsplatz auf deine krankheit bzw deine einschränkungen anzupassen,drn so wie deine firma das siehr ,ist es nicht vorteile einheimsen (und die haben sie ,durch dich !!!)
aber dich verheizen,nur mut den es geht um deine gesundheit und die firma gibt sie dir nicht zurück
du hast nicht pflichten sondern auch rechte und stehts unter schutz !!!

hallo andreas,

fluoxetin ist eigentlich kein medi, das bei fatigue verschrieben wird. hast du es schon mit amantadin versucht?

lg olaf

Bin jetzt 40. Seit gut einem Jahr Frührentner , Scheißgefühl!!!Kenne das "Die kann doch gut laufen, ist wohl zu faul."Vielleicht kann Dir Dein Arzt ein Attest ausstellen? Weiß sonst auch keinen Rat.
wünsche Dir Alles Gute
und viel Kraft!

Danke für die aufbauenden Worte, Ruth. Du sagst es, wir leiden darunter, dass man uns die MS nicht ansieht. Ich leide darunter mehr, als an der MS selbst. Im Grunde genommen weiß ich das ja alles, aber es sind einfach diese ignoranten Menschen. Und Menschen lassen sich schwer ändern. Ich werde es mal bei unserem Integrationsamt versuchen, koßt ja schließlich nix.

Ich weiß, Olaf. Aber das Fluctin ist das einzigste, was ich von allen anderen schon durch hatte, was ich vertrage. Fluoxetin ist eigentlich ein SSRI antidepressivum, was als angenehme Begleiterscheinung einen antriebssteigernden Nebeneffekt hat.

die wollen dich wohl dazu bringen das du aus Verzweiflung kündigst damit er als Arbeitgeber aus dem Schneider ist. Egal was noch kommt.
Kündige nicht…dann lass dich krank schreiben aber kündige nicht…

genau diese ignoranten menschen ,die meinen nur weil sie einem nichts oder nur wenig ansehen und schon gar keine ahnung haben was eine ms ist ,und nur vergilbte vorstellungen machen uns das leben und das arbeiten unnötig schwer.
denen halt ich aber heut entgegen ms ist zwar nicht heilbar aber eine krankheit aber " dummheit " ,und deshalb sind die für mich ärmer dran.
wenn der druck für die zu groß wird laß dich erst mal krank schreiben,Sprich auch mit deinem neuro darüber ,und klär dann alles mit dem indegrationsamt ab ,das ist nicht nur gratis " es steht dir sogar zu ",wo ist eigentlich der betriebsrat,schaut der auch nur zu,so was kenn ich nähmlich auch ,na danke
weißt du wir haben schon genug mit unserer krankheit zutun ,um solche sachen sollen sich die profis kümmern und ein amt kann da mehr bewirken als du, auch die vergünstigungen die dein betrieb bekommt dafür das ein behinderter eingestellt ist,—streichen — wenn den vorgaben nicht entsprochen wird
freut mich das ich dir mut machen konnte :slight_smile:
halt durch ,nur mut

sorry ,les meinen bericht dazwischen noch ,hab mich verkehrt eingeklickt
grüßle

Vielen lieben Dank an Ruth und Bibi!! Es tut schon gut, zu wissen, daß man wenigstens von anderen Betroffenen verstanden wird.
Manchmal muss man sich halt von Anderen wieder aufbauen lassen, wenn man mal wieder am Boden ist. DANKE…

Hallo Olaf,

ich habe gerade eine 4-wöchige “Versuchsserie” mit Amantadin durch … ich könnte das Zeug glatt als Schlafmittel einwerfen. Spätestens nach 20 min bin ich total weggepennt

Gruß AHT

Hallo Andreas,
wie Ruth schon geschrieben hat, wende Dich an den Integrationsfachdienst. Die gehen auch in die Firmen und klären dort vor Ort zusammen mit der Schwerbehindertenvertretung welche Möglichkeiten es gibt, um Dir die Teilhabe am Arbeitsleben zu erhalten, auch mit finanzieller Unterstützung für die Firma. Wie verhält sich eigentlich Deine Schwerbehindertenvertretung? Die müßten eigentlich einschreiten! Der Integrationsfachdienst arbeitet vor allem sehr praxisnah. Bei uns wird z.B. einem MA eine technische Zusatz-Ausbildung finanziert. Wenn Du länger als 6 Wochen krank bist muß sich Deine Firma mit Deiner Situation auseinandersetzen und kann sich nicht mehr rausreden - das wäre auch noch eine Möglichkeit. Alles Gute und liebe Grüße Andrea

Hallo Andreas,
auch ich kenne das Problem sehr gut. Mein Chef (er ist übrigens auch noch Prof. med.!!!) und meine Kollegen wissen seit der Diagnose, was los ist, man möchte es auch nicht ausnutzen und versucht so gut wie möglich zu arbeiten, aber es ist schon schei…, wenn Mediziner noch nichtmals wissen, was Fatigue bedeutet (man hört bei Onkologie-Patientenbesprechungen dann nur: der Patient soll mal früher ins Bett gehen!!) und dass Stress Gift für uns MS\\\'ler ist. Von einer Kollegin habe ich zu hören bekommen:\\\“Bei mir ist das Müdigkeit, bei dir heisst das eben Fatigue\\\”, diese Dame musste ich erstmal aufklären, dass sie mit Schlaf und Koffein ihre Müdigkeit beeinflussen kann, ich die Fatigue aber nicht.
Wenn mein Chef also Stress macht (alles auf die letzte Minute) und ich mich selber zu sehr unter Druck setze, ist eine Verschlechterung vorprogrammiert, das interessierte diesmal auch wieder keinen, das Resultat: ich bin beim ersten Anzeichen sofort zum Neurologen (der kennt meinen Chef) und hab mit ihm darüber gesprochen, er hat mich sofort krank geschrieben, das war im Feb.08 und es ist kein Ende in Sicht (Übergang in sek.progred. seit letztem Jahr).Er lässt mich erst wieder zur Arbeit, wenn alles ok ist. Meine Kollegen und auch der Chef haben schon sehr oft gejammert (die sollen richtig auf die Schnautze fallen, das haben sie mit mir auch gemacht!!).
Also ich kann dir nur raten: wenn dein Chef es zu sehr treibt, geh zu deinem Neuro, schilder ihm dein Problem und lass dich krankschreiben. Und die Schwerbehindertenbeauftragten und das Integrationsamt sind natürlich wichtig (rechtlich), SBA 90% G habe ich auch (da hat mein Chef allerdings nichts von, nur unsere Klinik und ich).
Übrigens bin ich jetzt soweit, dass ich die volle EU-Rente beantragen werde, was mir schon viele Ärzte empfohlen haben. Die Teil-Rente habe ich schon seit einem Jahr. Auch wenn ich mit EU-Rente weniger Geld habe, aber für meinen jetzigen Chef und für meine Kollegen mach ich mich nicht mehr kaputt! Ich hab schon ein Angebot auf 350 Euro von einem anderen Mediziner, der seit dem Verdacht auf MS (ein Jahr vor der eigentlichen Diagnose) schon Rücksicht genommen hat.
Also lass dich nicht klein kriegen und denk an dich, NEIN-Sagen ist wichtig für uns, aber damit haben wohl viele MS\\\'ler Probleme (ich auch!), es ist deine Gesundheit, deine Kollegen und dein Chef kommen später nicht und helfen dir.
Kopf hoch und alles Gute
Chris

Vielen Dank Chris, klingt aufbauend. Die. hab ich Termin bei meinem Neuro, und werd mich mal ernsthaft mit ihm über die Problematik und Möglichkeiten unterhalten!
Gruß, Andreas.