Hallo zusammen,

ich habe viele Artikel gelesen, wo Leute ueber stumme oder benine MS sprechen. Manche sagen, dass die MS vor 15 bzw. 20 Jahre mit einer Sehnerventzuendung angefangen hat und dass sie im Laufe der Jahre ab und zu Gefuehlstoerungen hatten aber fuehlen sich fitt und normal … Ihren Artz sagt denen , dass sie eine benine MS haben. Manche Mediziner schreiben in Ihren Artikel, das die Anfangsptome der MS und der alter (zw. 30 und 35 als Altersbeginn der MS) sind gute Vorraussetung fuer einen guten Verlauf … aber ist nicht umbedingt die Regel !
Soll ich an so was glauben ? Hat jemand Links ueber die Vorraussage eines MS verlauf (statistisch gesehen an Hand der Symptomen und des Alters) …
Wie weit ist nun die Medizin : hat jemand von Euch interessante Links dazu.
Ich wurde mich freuen wenn sich jemand von euch hierzu aeunssert, wenn er eine Stumme MS bwz. eine benine MS hat.

Gruss
Lili

ja, es gibt sie wirklich.

leider nur auf englisch…

http://www.msneighborhood.com/content/in_the_news/archive_2209.aspx

ursula

Hallo Lili,

genaugenommen sind das keine “Formen”, sondern Stadien. Da die Diagnostik in den letzten Jahren viel besser geworden ist, wird die MS heutzutage oft schon diagnostiziert, wenn sie noch im Frühstadium ist.

Vor gut 20 Jahren gab es noch keine Kernspintomographie, und die MS wurde erst bemerkt, wenn sie schon nicht mehr “stumm” war, sondern schon Symptome verursachte, deutliche Schäden hinterließ und die Remission schlechter wurde, also wenn sie vom “benignen” Stadium schon ins “maligne” übergegangen war.

Durch die heute schon früh mögliche Diagnose lässt sich die MS statistisch “schönrechnen”, denn es werden jetzt viele Verläufe diagnostiziert, die früher gar nicht entdeckt worden wären. So entsteht der Eindruck, die MS wäre “besser als ihr Ruf”. Der Ruf stammt aber aus der Zeit vor dem MRT!

Prognosen sind natürlich trotzdem nicht möglich und wären auch höchst unseriös. Man weiß ja nicht im Voraus, zu welcher Gruppe man gehört, und das kann sich auch jederzeit ändern. Den Verlauf einer MS kann man immer nur nachträglich beurteilen.

Mir hat bei meiner Diagnose ein Chefarzt in einer Uniklinik gesagt, ich hätte ja am Anfang nur Seh- und Sensibilitätsstörungen gehabt, also hätte ich einen milden Verlauf zu erwarten und würde auch künftig kaum was von meiner MS merken. Zwei Jahre danach musste ich mir einen Rolli verschreiben lassen. Also nix war’s mit “milde”.

LG Judith

gerade weil es so manchen verlauf gibt, der früher nicht mal diagnostiziert worden wäre, ist die ms wirklich besser als ihr ruf.
außerdem werden die meisten benignen ms-fälle eben nicht nach 20 jahren maligne.
tut mir leid, daß es bei dir nicht so gut gelaufen ist.#

ursula

Ich kann meinen “Vorrednern” nur zustimmen.

Bei meinem Verlauf z.B. wäre sicherlich vor 10-15 Jahren niemals eine MS diagnostiziert worden. Hatte Anfang 2004 lediglich zeitweise Sehstörungen auf einem Auge, also nicht mal einen eindeutigen Schub. Meine Augenärztin diagnostizierte damals Durchblutungsstörungen (mit 29?) und schickte mich wieder nach hause. Nur auf drängen meiner Mutter, die ein Jahr zuvor eine Sehnerventzündung hatte und die MS eindeutig diagnostiziert wurde, lies ich noch eine MRT machen. Dabei fand man dann einen sehr großen Entzündungsherd, der aber definitiv nichts mit den Sehstörungen zu tun hatte. Naja, dann 3 Tage stationär Neurologie, Lumbalpunktion und das volle Programm. Bei der Entlassung war die Diagnose dann “vermutlich MS” - aber keine Therapie notwendig.

Eine zweite Meinung holte ich mir bei einem sehr guten und auf MS spezialisierten Prof. in Stuttgart ein. Da dann bei weiteren Verlaufskontrollen im MRT im Laufe eines Jahres immer wieder neue aktive Herde aufgetaucht sind (alle ohne Symptome), riet mir dieser Prof. zur Therapie mit Avonex.

Seit August 2005 spritze ich nun Avonex und habe halbjährlich MRT-Kontrollen. Mein Verlauf ist seit den ersten Symptomen absolut stumm bzw. benigne. Ich habe seit über zwei Jahren keine neuen Herde, keine Symptome und keine Probleme. Laut Prof. ist das ganze wohl im Moment zum völligen Stillstand gekommen. Wie lange das so bleibt kann natürlich keiner sagen. Hoffe doch sehr lange… :slight_smile:

die benigne MS ist sogar relativ häufig. aufgrund der deutlich besseren diagnostik kann man heutzutage von einer geringen “grauzone” ausgehen.
derzeit sieht man die verteilung 1/3 zu 1/3 zu 1/3:
1/3 der MSler haben keine Einschränkungen oder Schübe bei diagnostizierter MS
1/3 haben leichte symptome oder schübe, sind aber im lebensalltag nicht oder nur minimal eingeschränkt.
1/3 haben schwerere symptome, haben deutliche einschränkungen im alltag und beruf.

von ersterem drittel bekommt man natuerlich im alltag fast nichts mit…wer sagt schon als gesunder, dass er gar nciht so gesund ist?
das typische bild der MS prägt das schwer betroffene drittel- leider.
wieder rein statistisch ist man besser dran, je älter man bei diagnosestellung war- aber nur bei ca 30 %…

Darf ich dich fragen wo deine wundersamen Zahlen herkommen?

Allein der Satz “1/3 der MSler haben keine Einschränkungen oder Schübe bei diagnostizierter MS” lässt mir die Haare zu Berge stehen" -
ganz zu schweigen von dem weiteren Schwachsinn…