Hallo Ihr lieben,
hab die ganz leichte MS form…bin schon ewig Schub frei…laut Ärzten ist auch nicht mit einem schlimmen Verlauf zu rechnen…soweit man das prognosizieren kann bei MS!
es kam allerdings bei mir eine starke Deppresion hinzu ( ob und wie das mit MS in verbindung steht, weiß ich nicht)
Nun ist meine Frage, weiß jemand, ob mir die MS diagnose im Weg stehen könnte?
Wenn ein ärztliches Attest gefordert wird…was muß da rein
hab gar keine Ahnung mehr, mußte mich hiermit auch noch nie befassen…
wäre über antworten dankbar
susi
Zunächst: Du solltest Dich im Zweifel lieber von einem Rechtsanwalt beraten lassen. Denn eine hieb- und stichfeste Antwort kann man nur anhand der genauen Angaben im Einzelfall geben.
Ganz grundsätzlich aber kann ich Dir Folgendes sagen: Kein Arbeitgeber hat das Recht, Dich im Vorstellungsgespräch nach Deiner Gesundheit oder dem Bestehen bestimmter Krankheiten zu fragen. Soll heißen: Du darfst auf diese Fragen hin hemmungslos lügen, ohne dass du die Kündigung/Anfechtung deines Arbeitsvertrages riskierst. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn für die konkrete Tätigkeit ein bestimmter gesundheitlicher Zustand unabdingbar ist. Ein einfaches BEispiel: wenn man Dich als Hochseilartist oder als GErüstbauer einstellen will, dann darf man danach fragen, ob Dein Gleichgewichtssinn beeinträchtigt ist.
In einem ärztlichen Attest darf der Arzt wegen seiner Schweigepflicht nur reinschreiben, ob Du für die konkrete Tätigkeit arbeitsfähig bist oder nicht. DIe konkrete Krankheit darf er nicht angeben.
Probleme kann es - wie immer - bei der Einstellung im Staatsdienst geben, da eine Amtsärztliche Untersuchung vorgeschrieben ist. Eine Verbeamtung z.B. ist mit MS nur äußerst schwer zu erreichen. Zwar stellt ein Schwerbehindertenausweis insoweit eine Erleichterung dar, aber soweit mir bekannt ist bekommt man den seit ein paar Jahren mit MS nicht mehr automatisch. Nach der Schwerbehinderteneigenschaft darf der Arbeitgeber übrigens seit einiger Zeit auch nicht mehr fragen.
Aber wie gesagt: wende Dich besser an einen Rechtsanwalt. Ich bin selber einer und zwar im Bereich Arbeitsrecht und kann Dir deshalb versichern: den Einzelfall kann man nur mit Gewissheit beurteilen, wenn man alle Einzelheiten kennt.
Viel Erfolg auf jeden Fall!
Ach ja und noch ein Nachtrag: was die Depression betrifft: eine solche hatte ich auch nach der Diagnose. Mir ging es wirklich miserabel. Ich habe mich aber lange gegen Antidepressiva gewehrt. Irgendwann habe ich mich dann doch breitschlagen lassen und schwups - nach einer Woche Sertralin habe ich mich wieder gut gefühlt. Nebenwirkungen hatte ich Null und bin auch nach einem Jahr wieder ohne jegliches Problem runter von dem Zeug. Ich kann Dir also nur raten: wenn Du immer noch Probleme mit der Depression hast - besprich das mit Deinem Neuro/Psychiater und lass Dir, wenn der einverstanden ist, das Zeug verschreiben. Mir hat es unglaublich geholfen.
Hallo,
als ich meinen Schwerbehindertenausweis (den bekommt man erst ab 50 ) bekommen hab, stand die belehrung drin, dass ich meinen Arbeitgeber darüber informieren muss.
Also falls du einen Ausweis besitzt, erkundige dich nochmal, ob sich da in der Zwischenzeit etwas geäöndert hat. (2006 war es zumindest noch so)
Was die Depressionen betreffen, kann ich dem vorherigen Beitrag nur zustimmen.
Ich habe Amineurin und bin anschließend auf Cymbalta umgestellt worden, weil die Amineurin nicht geholfen haben.
Also es gibt verschiedene / viele Medis, um die Depression zu behandeln. Und auch ich bin nun frei von Depressionen und muss auch keine Tabletten mehr nehmen.
Ich kann nur raten die Depression frühzeitig behandeln zu lassen, dann sind die Chancen einfach besser, dass man diese wieder los wird.
Viel Glück und alles Gute!!!
lG
Danke für Euere Antworten,
werd mich wohl wirklich mit einem \“Rechtskundler\” kurzschließen…
ach ja, zu Thema Depression…bin medikamentiös eingestellt…
ging nicht mehr anders, hätt das \“Ganze\” fast nicht überlebt…
bin auch in therapeutischer Behandlung ( aber erst seit kurzer Zeit…und ich weiß noch nicht genau, ob dies \“Mein\” Therapeut ist…ist nicht immer so einfach )
Viele liebe Grüße
Susi
Hallo Susi
bist Du im vdk? Vielleicht können Die bei arbeitsrechtlichen Dingen weiterhelfen…
Zu Antidepressiva kann ich nur sagen, daß Sie mir zusammen mit einem stionären Aufenthalt sehr geholfen haben. Ich nehme Remergil und Cipralex. Nach meiner letzten Reha hoffe ich, daß ich sie bald ausschleichen kann.
Sie haben mir in einer Zeit geholfen als ich in einem schwarzen Loch saß. Sie haben mich in die Lage versetzt meine Probleme anzugehen und sie zu lösen. Es ist keine Schande Depressionen zu haben aber sie nicht zu behandeln oder sie zu unterschätzen. Sie können nämlich sehr mächtig werden und das ist dann überhaupt nicht witzig. Im übrigen können viele Depressionen geheilt werden, man muß sich ihnen aber auch stellen.
LG Antje
vdk sagt mir gar nichts…
ja ich hab mich meinen Depris auch lange nicht gestellt…
war ein Fehler…dachte immer…mmmh, das wird schon wieder, ne kleine Verstimmung
aber nachdem dann meine Selbstmordgedanken mich einnahmen…
reagierte ich doch…in letzter Sekunde
ich nehm Citalopram und bin damit auch ganz zufrieden
liebe Grüße
Susi
Sozialverband VdK Deutschland
kenn ich noch aus den Zeiten als meine Oma noch gelebt hat. Soweit ich weiß haben die in vielen dt Städten eine Niederlassung. Die kennen sich gut mit Sozialgesetzten uä aus.
Mit Depris ist nicht zu spaßen, von den Selbstmordgedanken bin ich glücklicherweise auch weg. Im Rückschauen muß ich sagen die vielen tiefen Täler haben mich schließlich gestärkt. Aber wenn mir letztes Jahr um die Zeit jemand gesagt hätte, daß ich so was von mir gebe, den hätte ich für verrückt erklärt.
Liebe Grüße und viel Stärke
Antje