Wäre schön, wenn mir jemand Ratschlag geben könnte. Ich war bei der Rentenberatung und mir wurde gesagt, dass ich selbst einen Antrag auf Verschlechterung stellen könnte und dann evtl. befristet in Rente gehen könnte, wenn der Antrag genehmigt wird. Nachdem aber das Motto gilt \“Reha vor Rente\” möchte ich nun einen Reha-Antrag stellen. Wer weiß eine geeignete Reha-Klinik, welche vielleicht auch in dieser Richtung helfen kann? Leider muss man immer mehr feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem \“Wunsch nach Rente\” durchzukommen. Da ich aber in diesem Jahr immer wieder längere Zeit krankgeschrieben war und es leider nicht besser wurde, wäre ich für wirklich hilfreiche Vorschläge einer geeigneten Reha-Einrichtung dankbar. Vielleicht hat schon jemand die Erfahrung gemacht, dass ein erfolgreicher Antrag gestellt werden konnte unter Mithilfe der Reha-Einrichtung
Hallo Marianne,
ich bin jetzt seit dem Sommer diesen Jahres teilerwerbsunfähig berentet. Auf Anraten des VdK habe ich Anfang des Jahres einen Rentenantrag gestellt, der ( o Wunder) auch gleich genehmigt wurde. Allerdings sollte ich in eine Klinik in der man sich auf Dementkranke spezialisiert hatte. Bin zwar ab und zu ein bißchen Gaga, aber dement noch nicht. Also habe ich Widerspruch gegen die Klinik eingelegt und den Wunsch der Schmieder Klinik in Konstanz geäußert. Wurde auch problemlos genehmigt. Und ich muß sagen, ich bin restlos begeistert. Mir wurden schon bei den verschieden Anfangsgesprächen gesagt, dass es bei meinem Verlauf mit ausgeprägter Fatigue nicht sinnvoll ist voll weiter zu arbeiten. Es wurden dann verschieden Tests gemacht, um das Ganze auch zu untermauern. Bin dann mit der Empfehlung der Teil EU entlassen worden und dann auch problemlos unbefristet berentet worden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Schmieder Klinik in Konstanz kann ich nur empfehlen. Auch anderen Patienten wurde dort so wie mir geholfen. Aber trotzdem ist es immer sinnvoll dem VdK beizutreten. Die helfen Dir bei dem ganzen Schriftkram.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
Einen Guten Rutsch und ein schönes neues Jahr
Kiki
Hallo Marianne,
kann mich Kiki nur anschießen:
a) in VdK eintreten und sich dort beraten lassen
b) Schmieder-Klinik in Konstanz ist in jeder Hinsicht sehr empfehlenswert
Alles Gute
AHT
Hallo Marianne,
schliesse mich den Beiden an: Konstanz, Schmider- Klinik ist empfehlenswert. War 2006 selbst dort habe mich erholen können, danach wurde ich berentet.
Die besten Wünsche, Jule
Hallo Kiki,
vielen Dank noch für die nette Antwort. Ich werde versuchen, dort eine Reha zu bekommen.
Weiterhin alles Gute und danke nochmals.
Marianne
Hallo AHT
vielen Dank für den Tip und alles Gute
Marianne
Hallo Ihr Reha-Erfahrenen,
könnt ihr mir mal schildern, wie ich mir so eine Reha-Maßnahme- möglichst konkret - vorstellen kann?
Das wäre super nett. Danke schon mal vorab.
Grüße von
Edda
Hallo Edda,
ich kenne das so:
am Ankunftstag gibts ein Vorabprogramm, das z.B. Begrüßung, evtl. mit Hausbesichtigung, Einweisung in die Hausordnung, Vorträge zu div. Krankheitsbildern, Erstgespräch/ Untersuchung mit div. Ärzten, beinhaltet.
Danach gibt es einen Terminplan, aus dem hervorgeht, welche Termine(Massagen, KG, psych. Gespräche, Gruppengespräche, Gymnastik, und was halt sonst noch in der Klinik angeboten wird) man wann hat.
Das kann sich auch im Laufe der Reha ändern- auf eigenen Wunsch, oder weil dein Arzt das für gut/ schlecht befindet.
Es gibt Ruhezeiten, Essenszeiten, Freizeiten- alles aus dem Terminplaner/ Hausordung ersichtlich.
Ich habe in der Reha gerne alles mögliche an Kursangeboten mitgenommen(soweit man das mitbestimmen kann), z.B. Antirauchtraining- mit Erfolg :o))
Autogenes Training, Beckenbodengymnastik, usw.usf.
Bei offenen Fragen kannst dich an Personal/ Ärzte wenden.
Wo geht es denn hin- vielleicht war ich dort schon und ich kann dir ein paar konkretere Eindrücke schildern.
LG Jule
Hallo Jule,
vielen Dank für deine Infos. Das hört sich ja ziemlich entspannt an. Aus welchem Grund hast du eine Reha gemacht? Mit welchem Ziel und / oder mit welcher Fragestellung bist du dort hin gegangen? Für mich hört sich deine Schilderung wie ein erholsamer Kuraufenthalt an. Ist das so? Warst du in einer medizinischen Reha?
Bei mir geht es noch nirgendwo hin. Mein Neurologe hat mich gefragt, ob ich mir eine Reha-Maßnahme vortellen kann. Er dachte aber eher daran, dass ich btw. die Ärzte vor Ort abchecken, was beruflich (wieder) gehen könnte. Vermutlich ist das noch mal eine andere Baustelle?
Würde mich über Antworten von dir sehr freuen.
Viele Grüße
Edda
Hallo Edda,
ja, empfande ich entspannend und erholsam. Das war auch das Ziel, denn ich war ganz schön fertig nach der Diagnose!
Bei mir wurde 2003 MS diagnostiziert und auch mein Neuro fragte damals, was ich von einer Reha hielte. Ich fands gut und 2 Monate später war ich bereits in der Schloßklinik in Bad Buchau. Dort war ich 6 Wochen. Eine Klinik, nicht nur für Neuros, sondern dort sind auch Patienten mit psychosomatischen Beschwerden. Ganz gut für den\“MS-Anfänger\”, denn 2006 war ich in Konstanz, Schmieder- Klinik, und dort sind soviel ich weiß nur Neuro- Patienten, und das ist schon etwas schwieriger. Ich meine damit, zu Beginn der Krankheit war es, zumindest für mich, wichtig, die Erkrankung mit Gesprächen(Psychologen, bzw. leichter Erkrankter) zu besprechen und nicht gleich mit den ganz schlimm Erkrankten konfrontiert zu werden. Mich quasi langsam an die Krankheit ranzutasten. In der Schmieder- Klinik habe ich dann beim Erstgespräch gesagt, dass ich auch gerne wissen möchte, in wieweit ich noch arbeiten kanns ( ich leide z.Zt. hauptsächlich an der sog, Fatigue)- Ca. ein dreiviertel Jahr später wurde ich dann, aufgrund des Entlassungsberichtes der Klinik, berentet.
Bin Teilerwerbsunfähig. (Ich wurde dort auf meine Belastungsfähigkeit getestet, kognitiv, körperlich).
Ich glaube, das ist schon dieselbe Baustelle.
Kann ich Dir noch eine Info geben? Gerne!
LG, Jule
Hallo Jule,
wieder viielen Dank für deine Infos.
Die Diagnose habe ich ebenfalls seit 2003, seit 2004 bin ich voll Eu-berentet, auf Zeit. Dieses Jahr muss ich einen Verlängerungsantrag stellen oder eben wieder arbeiten. Ich wirke sehr fit (es hat sich im Laufe der Zeit gaanz viel verbessert), trotzdem bin ich, zumindest jetzt noch nicht, fit genug zum arbeiten (auch nicht Teilzeit). Ich kann über 4 Wochen einigermaßen viel machen. >> Danach brauche ich aber 4 Wochen, in denen ich mich davon erholen kann (das ist das Ergebnis von in Eigenregie durchgeführten Belastungstests).
Meine Bedenken bzgl. Reha sind, dass die mich für fitter halten, als ich dauerhaft bin, da die Ärzte & Co. nicht mitbekommen, dass ich zu Hause wieder einen langen Zeitraum brauche, um mich zu erholen. D.h. ich habe meine Zweifel, ob die in 4 oder auch 6 Wochen eine wirklich realistische Einschätzung bzgl. meiner Erwerbefähigkeit bekommen können.
Ich selber bin nach Jahren endlich soweit, dass Arbeit nicht mehr so extrem wichtig ist.
Für mich ist wichtig, so fit zu bleiben, wie ich jetzt bin - und das möglichst lange.
Was hälst du aus deiner Erfahrung heraus von meinen Bedenken?
Ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören.
Viele Grüße
Edda
Guten Abend Edda,
aha, auch ein ehem. Workaholik?
Also, mir gings ähnlich, denn auch bei mir sieht man eigentlich nicht so viel, bin halt nicht mehr so belastungsfähig, wie es früher mal war. Musste in der Reha sogar ein paar Übungsstunden in der KG absagen, weil ich einfach nur noch schlafen wollte. Klar, das die das registriert haben. Beim Kognitiv- Test (dort saß ich am PC und immer, wenn ein Ton erklang, oder ein X erschien, usw., habe ich ein Signal gegeben-wohl manchmal zu langsam, oder garnicht gesehen)war ich auch nicht ausdauernd.
Ausdauer fehlt- eben, und genau das ist auch Dein Problem, nicht wahr?
Z.B. ich fege zwei Stockwerke runter, wische naß, dann noch ein paar Sachen bügeln, abwaschen und dann ist es 11h. Das habe ich früher geschafft und auch heute noch, doch heute muss ich danach mind. 2 Stunden abliegen. Und ab 16h habe ich i.d.R. meine Energie verbraucht…
Genau so habe ich das in der Klinik geschildert, bekam dann ein Prospekt von der Amsel:" Fatigue- Energie Manager"- sehr hilfreich! Also, bei mir hat man das ganz gut eingeschätz, nur ich nicht, denn ich war völlig erstaunt, dass ich berentet wurde.
Hast Du denn noch ein Job?
Lieben Gruß aus dem Süden,
Jule
Hallo Jule,
tja, habe ich noch einen Job? Dieser Frage werde ich in diesem Jahr mal etwas genauer nachgehen. Ich hatte / habe(?) einen unbefristeten Arbeitsvertrag,
als die EU-Rente los ging. Nach 1/2 oder auch 1 Jahr sind alle (Chef, Verwaltung) irgendwie davon ausgegangen, dass ich “raus” bin. Die Gewerkschaft sagte mir allerdings, dass ich auf jeden Fall noch “drin” bin. Aber für wie viele Jahre das der Fall ist, habe ich bisher nie gefragt. Das werde ich demnächst mal tun. Aber eigentlich ist es egal, wie das Ergebnis ist. Bei meinem alten Arbeitgeber möchte ich gar nicht mehr arbeiten. Sicher auch deshalb, weil ganz klar ist, dass ich den Job nicht mehr machen könnte. Auch nicht Teilzeit.
Ich habe immer das Gefühl, dass bei mir die Zeit mindestens doppelt so schnell läuft, im Vergleich zu “früher”, oder wie bei anderen. Ich schaffe den ganzen Tag über noch ungefähr soviel, wie ich “früher” nach Feierabend geschafft habe. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich da noch Arbeit ´reinpacken soll …
Du berichtest von einem Kognitiv-Test. Ich habe in den letzten Jahren ziemlich intensiv Hirnleistungstraining gemacht (bei der Ergotherapie). Inzwischen habe ich eine Neuro-Psychologische Untersuchung hinter mir. D.h. ich glaube inzwischen ich Erfahrung mit den Übungs-Arten dieser Tests und es setzt der Aha-Effekt ein. Die Untersuchung ist entsprechend gut (und für mich erfreulich) ausgefallen, außer in einem Bereich war´s richtig schlecht (ich kann mir neue Infos schlecht merken).
Den Fatigue-Energie-Manager habe ich irgendwo. Aber selbst irgendwelche Sachen nachzulesen überfordert mich oft schon.
- Und trotz allem bin ich soooo froh, dass es mir so gut geht.
Viele Grüße
Edda
Hallo Edda,
ja, find ich auch suuuper, dass es Dir so gut geht!
Falls Du in Reha gehst- geniesse sie!
Lieben Gruß, Jule
Hallo Jule,
falls ich in Reha gehe werde ich versuchen, es zu genießen.
Lass es dir gut gehen.
Viele Grüße
Edda
Hallo ihr Lieben,
habe eure Beiträge mit Interesse gelesen und bin wirklich froh, dass man sich auf dieser Amsel-Seite austauschen kann. Leider muss ich feststellen, dass leider oft der Verständnis für diese Krankheit fehlt. Mir sieht man eigentlich nichts an (Gott sei Dank), aber ich kann meinen Arbeitstag kaum noch schaffen. Ich arbeite zwar nur von 8-12 Uhr, da ich aber um 6 Uhr aufstehen muss, da ich ein ordentliches Frühstück als \“guten Start\” unbedingt brauche, bin ich gegen 10 Uhr ziemlich erschöpft und fast nur am Gähnen. Bin ich zu Hause, hab ich manchmal kaum noch Energie, mir was zu Kochen und lege mich hin. Bis mein Mann dann gegen 17 Uhr nach Hause kommt, hab ich mich einigermaßen aufgerafft, damit ich erstens mal wenigstens was koche und mich dann noch etwas bewege. Ich gehe so oft wie möglich mit einer Freundin laufen, aber ich bin wirklich KO, wenn es Mittag ist. Ehrlich gesagt, gehe ich mir manchmal schon selbst auf den Wecker, weil ich neben meiner Berufstägigkeit kaum noch etwas anderes auf die Reihe kriege, weil mir die Lust und natürlich die Energie fehlt, abends noch wegzugehen. Ich bin jetzt 53 Jahre und manchmal graust es mich, wenn ich an die kommenden Jahre denke, weil ich eher Angst habe, dass es noch schlimmer wird. Meine Mutter mit ihren 73 Jahren ist fast noch besser drauf wie ich (was mich natürlich für meine Mutter freut). Gott sei Dank habe ich einen geduldigen Mann und eine liebe Tochter, die zu mir halten und mich mit so tollen Sprüchen wie (Man sieht dir gar nicht an, was du hast - Ich kann es bald nicht mehr hören).
Euch allen eine gute Zeit und lasst es euch so gut wie möglich gehen. Werde mit Interesse die weiteren Beiträge lesen
Nachtrag zu meinem Text - hab was vergessen bzw. falsch geschrieben:
Die Sprüche “Man sieht dir gar nicht an, was Du hast” kommen natürlich nicht von meiner Familie, sondern von Kollegen, Bekannten, etc. Meistens erzähle ich schon gar nichts mehr von meiner Krankheit, weil man manchmal wirklich merkwürdige Blicke bzw. Kommentare bekommt. Im Geschäft erzähle ich fast gar nichts mehr, weil es eigentlich ohnehin kaum jemand interessiert.