hallo Andrea,

ach Mensch, aber MS ist einfach eine blöde Krankheit. Es ist gut das du für deine Freundin da bist. Deine Freundin wird auch noch klenen mit der Krankheit umzugehen. ich hätte auch nie gedacht, das man mit MS leben kann, aber es geht.

Viele Grüße Heike

Liebe Andrea,

es tut mir leid zu hören, daß es Deiner Freundin noch nicht recht besser geht. Daß der Diagnoseschub sich so lange hinzieht, daß es ein Auf und Ab gibt, alle möglichen Symptome neu auftreten, sich bessern, dann wieder schlechter werden, kenne ich von mir selbst und mittlerweile von vielen anderen.

Das Zauberwort ist: Geduld. Liebevoll mit sich umgehen. Wenns sein muß, auch die Wut mal rausschreien.
Deine Freundin muß jetzt all ihre Lebenssicherheit erst einmal wiederfinden. Das ist ein langer Weg und ein schwieriger, zumal wenn der Körper immer wieder Signale gibt, die einem den eben neugefaßten Mut wieder nehmen. Aber: es wird wieder besser werden!

Und, ja, es ist richtig, daß Du Deine Freundin einerseits unterstützt und ihr hilfst, sie aber auch langsam ins Leben zurückfinden läßt, indem Du ihr nicht alles abnimmst. Behandle sie nicht wie eine Invalidin, sondern als eine Genesende, der man manchmal liebevoll unter die Arme greift.

Euch beiden weiterhin alles Gute,
Mareike

Liebe Mareike,

ich seh das ebenso mit dem “manchmal unter die Arme greifen” und wohl genau aus dem Grund bin ich wohl momentan so der einzigste Mensch, den sie an sich ran läßt. Die Familie ist auch für sie da, können aber nicht wirklich damit umgehen und geben ihr, wenn auch ungewollt, das Gefühl, dass sie ja sowieso nichts mehr allein kann. Sicherlich kostet mich das auch sehr viel Kraft, weil ich ja selbst nicht ganz gesund bin, meine Arbeit verloren hab und nicht weiß, wie es mit den Zahlungen weitergehen soll. Aber ich hab nochwas ganz wichtiges und das ist mein Lachen / mein Humor und ich hab gesehen, dass ich das auch weitergeben kann. Das Leben spielt einem eben nun mal manchmal Streiche aber es geht auch weiter - und es fragt nicht, ob und wie man weiter gehen kann.
Sie hat jetzt einen ziemlich schweren Rückfall gehabt, kann im Moment garnicht mehr laufen, die Schmerzen sind stärker usw. und da weder sie noch ich schon viel Umgang mit MS hatten, machen wir uns beide Gedanken, was noch kommt - ob es wieder besser wird etc. Wie Du geschrieben hast…es ist genau das eingetreten mit dem Mut…neuen Mut gefasst und jetzt wieder genommen. Aber ich denke wirklich “es wird wieder besser werden” und dieses Positive bekommt sie mit und es hilft ihr, das kann ich sehn und sie hat es mir auch gesagt. So stützt man sich gegenseitig.
Und ich muß ganz ehrlich sagen, ich hab jetzt durch meine Krankheit und durch die Krankheit meiner Freundin eine andere Einstellung zu vielem bekommen. Vieles, über das man sich vorher Gedanken gemacht hat ist nicht mehr so wichtig, kommt einem fast lächerlich vor…
L.G.
Andrea