Hallo pitufa,
genauso wie Verena nehme ich keine Medikamente. Ich habe auch noch nie eins probiert. In 8 Jahren hatte ich 2 Schübe, die aber nur leichte Symptome auslösten. Da MS so eine rätselhafte Krankheit ist, wie Verena sagt, jeder hat seine eigene und die Ursachen noch nicht bekannt sind gehen auch die Ärzte völlig unterschiedlich damit um.
Die einen schwören auf Medikamente, die anderen sind eher verhalten. Ein Arzt der früher bedingungslos auf Betaferon und so geschworen hat, sagte in einem Vortrag das Spritzen hilft nur, wenn man die richtige Einstellung hat und die kann einem nicht eingebleut werden. Mit dem halte ich es, ich denke für mich würde Spritzen nur Streß bedeuten. Nicht nur wg. der Nebenwirkungen, auch wg. dem täglich erinnert werden an die Krankheit. Mach Dir wg. dem Abbruch Deiner Freundin keine (zu großen) Sorgen, keiner kann garantieren, ob der mögliche nächste Schub verzögert wird, nicht so schlimm ist.
Da sie so jung ist und erst seit 1 Jahr die Diagnose hat, kann ich ihre Reaktion, auch das beschließen “gesund” zu sein, gut nachvollziehen.
Ich habe 4 Jahre gebraucht, bis ich mich mit der Krankheit ernsthaft auseinandersetzen konnte, zwar hatte ich da einen Schub, aber ich denke es wäre auch ohne so weit gekommen. Zwischen den Schüben ruht die MS, aber bei Streß können Symptome aufflackern. Also könnte sie vom Gefühl behaupten gesund zu sein. Oder sind die Symptome so, daß sie jederzeit natürlich erklärbar sind. Die Zeiten zwischen den Schüben können unterschiedlich lang sein, zwischen ein paar Wochen und mehreren Jahren. Manche Ärzte drängen ja ihre Patienten dazu sofort zu spritzen, da denke ich wichtiger wäre sie seelischer zu festigen, um das Wissen um die Krankheit zu verkraften und in die Zeit zu geben, die je nach Person nötig ist, um sich mit der Diagnose “anzufreunden”, sie nicht als “Todesurteil” zu sehen. Ich war damals deutlich älter, hatte einen super Prof, der sich wahnsinnig Zeit genommen hat und mit mir richtig “väterlich” gesprochen hat. Trotzdem ist alles wie ein Wasserfall an mir vorbeigerauscht, ich war erschlagen und verunsichert, panisch durch die Daignose un auch durch das “Nichtwissen” um die Krankheit. Gib ihr Zeit und geh behutsam mit ihr um (und versuch sie nicht mit ihrer Therapie zu bevormunden) ! Liebe Grüße und alles Gute Andrea