Hi Marc696,

in den Patienteninfos und Aufklärungsbögen wird auf die erhöte Tumorgefahr schon hingewiesen:

Ocrelizumab: https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2018/10/KKNMS_Patientenaufklärung-Ocrelizumab_2018_webfrei.pdf

Cladribin: https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2018/10/KKNMS_Patientenaufklärung-Cladribin_2018_webfrei.pdf

https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2018/05/KKNMS_DMSG_Patientenhandbuch-Cladribin_20180509_webfrei.pdf (Seite 17)

Alemtuzumab: hier auch in dem Patientenhandbuch zu finden:
https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2018/05/KKNMS_DMSG_Patientenhandbuch-Alemtuzumab_20180509_webfrei.pdf (Seite 20)

Fingolimod: https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2018/10/KKNMS_Patientenaufklärung-Fingolimod_2018_webfrei.pdf

Von daher, kann man nicht sagen, dass das Risiko nicht erhöht ist.

Die Frage die wahrscheinlich nie zu klären sein wird, liegt es nur an einem MS Medikament oder daran, dass man mehr als nur eines in seinem Leben einnimmt.

Oder liegt es dann sogar an der Kombination der ganzen Therapien hintereinander?

Auch das wird sich nur mit Wahrscheinlichkeiten berechnen lassen.

Grüße
Lucy

Hi LucyS,

> Von daher, kann man nicht sagen, dass das Risiko nicht erhöht ist.

Das habe ich auch nirgends geschrieben noch versucht anzudeuten.
Wie bereits mehrmals hier geschrieben und aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Krebsimmuntherapien belegt, wird es eine Korrelation geben.

Eine robuste Quantifizierung des Risikos wird es aber erst dann geben, wenn die entsprechenden Patientengruppen in das Alter kommen, in welchem es eine reele Wahrscheinlichkeit für eine Krebsinzidenz gibt.

Das ist genauso wie damals mit den Studien zur Krebsgefahr durch rauchen. Und wenn man irgendetwas daraus lernen konnte, dann war es eigentlich egal ob Filterzigarette, Menthol oder sonst eine Marke. Entscheidend war die Nikotinmenge und wie lange geraucht wurde.

Ich sehe die Situation bei den Immunsuppressoren nicht unähnlich. Es wird m.E. irgendwann entscheidend sein, wie lange man diese Zytostatika in seinen Körper pumpt und in welcher Dosis.
Bei Mitonxandron ist schließlich auch eine Faustregel entstanden. Warum nicht bei der neueren Generation an Therapien.

Nochmal, die aktuelle Datenlage aus den Zulassungstudien stellt ein „Grundrauschen“ dar und kann noch nicht zur Feststellung eines eindeutigen Signals herhalten. Weder bei Cladribin noch den anderen Therapien.

Die verlinkte Studie zeigt gut auf, dass wenn man aus den 11 aktuellen Zulassungsstudien heraus ernsthaft Aussagen zum Krebsrisiko herleiten wollte, dann wären Copaxone die riskanteste Therapie gefolgt von Betaferon. Bevor man also solche unsinnigen Schlüsse verbreitet, wäre es sinnvoll, vorher auf robuste Ergebnisse zu warten.

Grüße,
Marc