Ich sage immer: Ich bin dankbar, dass es mir so geht, wie es geht. Es könnte viel schlimmer sein - und dennoch ist nicht immer alles gut. Mit meiner Diagnose bin ich im Reinen und dennoch: der Arbeitgeber macht es mir nicht immer leicht. Ich kann kein Multitasking mehr, mir fällt es schwer mich zu fokussieren, zu konzentrieren - mache dadurch Fehler, bin nicht so schnell. Ich weiß dass, aber es wird mir immer wieder vorhalten und manchmal würde ich gerne alles hinschmeißen. Teilrente in Vollrente umwandeln, meine Psychoärztin hat angeboten mich dabei zu unterstützen. Aber irgend wovon muss man auch leben. Ohne Partner der einen versorgt: Wie soll das finanziell gehen? Mit Teilrente ist der finanzielle Spielraum okay, ich komme damit hin - aber noch weniger???
Aber dafür geht es mir körperlich relativ gut. Ich trietze mich, gebe trotz Einschränkungen nicht auf und bin stolz darauf, wenn auch nicht in Rekordtempo, lange Strecken auf und ab laufen zu können.
2013 hatt ich den inkompletten Querschnitt, eine linksseitige “Schwäche”, Spastik, Gleichgewichtsstörungen, Nervenschmerzen etc. (ihr kennt das) sind geblieben. Dazu Fibromyalgie, dieses und jenes.
Gestern bin ich fast 27km auf und ab durch den Teutoburger Wald gelaufe, in 4,5 Wochen geht es über 260km auf einen ganz, ganz ruhigen, kaum begangenen Jakobsweg von Santander nach Leon und ich mache mir keine Gedanken, was ist wenn ich falle, was ist, wenn die Abstiege zu steil sind etc.
Es wird eine Herausforderung, aber zu Hause bleiben ist gleich verlieren.
Wer wagt, kann verlieren, wer nicht wagt hat verloren.
Lasst euch nicht unterkriegen und auf geht es!
Jeder meistert sein Leben auf seine Art, irgendwie geht es immer weiter!
Gruß Anne