Upps,

nein wir dendieren zu einem meiner letzten Posting im DMSG Forum.

Es ging da um Evolution.

Evolution durch Konflikte vs. Prinzip der Ordnung.

Rückzug ist für mich dabei im Extremfall ein Zeichen von Überlegenheit.

Was?

deine Analyse zu deiner kognitiven Überlastung führt zu Rückzug und gleichzeitig nennst du das Überlegenheit?

Ich nenne das eine psychische Auffälligkeit im Sinne von Verdrängung.

Deine Verständnis bzgl. des Sachverhalts ist falsch.

Wenn ich mich auf eine Diskussion einlasse, diese sich aber im Kreis dreht, wenn ich ein Angebot habe, dass intensiv wie “Heinblöd hinterfragt wird”, dabei kann man es einfach annehmen oder ablehnen,

dann ist es für mich ein Zeichen von Überlegenheit, nicht das letzte Wort haben zu müssen, sondern die Sache ruhen lassen zukönnen / den Rückzug anzutreten.

Das gilt scheinbar besonders bzgl. einer “schreibenden Kommunikation”, z.B. in einem Forum.

Natürlich kann man sich auch auf eine Diskussion einlassen, sie gar anzetteln und dann vorzeitig feige fliehen.

PS1: Vielleicht kann man erahnen wen ich mir hier vorstellen könnte und auch bei ihm schon die Erfahrung gemacht habe. Yay ist garantiert nicht gemeint!

PS2: Niemand aus diesem Forum!

Mir selbst geht es psychisch jedenfalls deutlich besser als noch vor 20 Jahren - trotz MS.


Hallo Barocke, ob das nun jemand glauben mag oder nicht, mir geht es wie dir!

Meine inzwischen 23 jährige MS hat hauptsächlich im Rückenmark Schäden hinterlassen.
Kognitiv fühle ich mich selten eingeschränkt. Mit meiner Psyche zu arbeiten, habe ich schon vor der MS gelernt, dass sie mich trotzdem in eine Krise gestürzt hat, als sie sehr aktiv war, finde ich zutiefst menschlich. Meine Psychohygiene betreibe ich genauso regelmässig wie meine Physiotherapie.

Klar hab ich auch mal dunkle Stunden - finstre Tage, aber insgesamt bin ich ausgeglichener und gelassener geworden als noch vor 20 Jahren (da war ich Anfang 30).
Derzeit bringen bei mir die Wechseljahre so einige psychischen und körperlichen Turbulenzen mit sich, aber deren Ende ist ja absehbar… Ich hoffe sogar, dass meine MS nach diesem Transformationsprozess zur Ruhe kommt.

Seit meiner Berentung habe ich auch viel mehr Zeit und Muse mich um meine Partnerschaft und gute Freunde zu kümmern, ich denke das trägt viel zu meiner “psychischen” Lebensqualität bei, neben vielen verschiedenen Interessen . So liebe ich z.B. Bücher, die ich nicht nur sammle sondern auch in kleinem Umfang verkaufe, hab also immer auch ein wenig “Arbeit”, die mir Spass macht.

Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem es mir einigermassen gut geht. Was die Zukunft bringen mag? Ich versuche im “Jetzt” zu leben und meine Lebensfreude zu bewahren.

Insgesamt betrachtet begrüsse ich die im Laufe meines Lebens stattgefundenen Veränderungen meiner Persönlichkeit und der Prozess geht weiter… Wandel/Veränderung ist Leben!

" Immunsystem modulieren, dann geht auch die Fatigue. "

Wenn es doch so einfach wäre…

*Auch glaube ich, dass die Zerstörung von Nervenzellen im Großhirn sehr wohl die Persönlichkeit verändert. *


Das hängt im Einzelfall sehr davon ab, in welchem Gehirnareal Entzündungen stattgefunden haben und ob sie Narben hinterlassen haben. Bis heute ist die “Landkarte des Gehirns” noch nicht gänzlich erforscht…

Es gibt sehr viel Literatur über die Funktionsweise und den Aufbau des Gehirns,
hab jetzt einfach mal einen link ausgewählt:

https://www.leading-medicine-guide.de/Medizinische-Fachartikel/Gehirn

Achja, bei meinem letzten Gehirn MRT wurde folgendes auffälliges festgestellt:

https://in.pinterest.com/pin/364932376050808717/

:wink: ;-):wink:

Viele interessante Gedanken zu dem Thema Danke

" Ich bin stärker und unabhängiger geworden. Das hängt aber auch mit genialen Psychologen und einer genialen Ergotherapeutin zusammen. Während der Therapie und später habe ich gelernt mit mir und meinem Leben und meiner Persönlichkeit auseinansetzen."

Hallo Idefix,

den Satz “die MS hat mich stärker gemacht” habe ich schon des öfteren gelesen und werde diese Aussage wohl nie verstehen.

Für mich ist das paradox - wie kann man stärker werden durch eine chronisch, fortschreitende Erkrankung?

Mich hat die MS definitiv schwächer gemacht und mir meine Unabhängigkeit genommen - früher habe ich alles alleine gewuppt. Jetzt bin ich vielfach auf Hilfe, Unterstützung und Rücksichtnahme angewiesen.
Darüber hinaus sind es die vielen Kleinigkeiten die sich summieren und das Leben verkomplizieren. Schaffe ich körperlich die Strecke von A nach B…und so könnte ich jetzt eine endlose Aufzählung machen.

In meiner Vergangenheit gibt es natürlich auch Dinge, die mich im Endeffekt stärker gemacht haben. Dabei handelte es sich jedoch immer um vorübergehende Ereignisse.

Liebe Grüße