Hallo Rainer
ich weiß jetzt nicht genau, ob wir von der gleichen Testmethode sprechen.
Ich meine diese Methode wo die Schwermetall Belastung im Urin gemessen wird, nicht im Blut.
– Zitat Anfang
Diagnostik einer chronischen Quecksilberbelastung mit dem DMPS-Test
(nach Daunderer, Stand 1998)
Indikation:
Verdacht auf chronisch-toxische Quecksilberbelastung
Prinzip:
Der Chelatbildner 2,3-Dimercapto-1-propansulfonat (DMPS, Dimaval®) bindet im Körper vor allem extrazellulär liegende Schwermetalle in wasserlöslichen Komplexen, die dann vorwiegend renal ausgeschieden werden können. DMPS wird zur Ausleitungstherapie bei Quecksilber- und anderen Schwermetallvergiftungen, aber auch diagnostisch zur Beurteilung der Schwermetalldepots im Gesamtkörper (Körperlast) eingesetzt.
Durchführung:
Nach oraler Gabe von DMPS wird die nachfolgende Schwermetallausscheidung im Urin gemessen. Beim DMPS-Test nach Daunderer (oral) erfolgt
die Messung in einer Urinprobe bezogen auf das Urin-Kreatinin.
URIN I:
- 20-50 ml Spontanurin vor Gabe von DMPS gewinnen.
- Untersuchung auf Zink, Kreatinin, Quecksilber. Mit U I beschriften.
- Danach Blase vollständig (in die Toilette) entleeren.
URIN II:
- nüchtern und nach Entleeren der Blase 300 mg DMPS als Kapsel oral verabreichen.
- Patienten ca. 100 200 ml Wasser, Tee, Limonade o. ä. trinken lassen.
- 2h nach DMPS oral 20 50 ml Urin II abgeben. Mit U II beschriften.
- Untersuchung auf Quecksilber, Kupfer, Zink und Kreatinin.
Bewertung:
Normalwerte
URIN I: Zink: 250-1200 µg/g Kreatinin
Deutlich erniedrigte Zinkwerte sprechen für einen Mangelstatus, der toxische Quecksilber-Wirkungen begünstigt.
Quecksilber: Unbelastete 500 µg/g Kreatinin und an Quecksilber > 50 µg/g Kreatinin sprechen für eine bedenklich erhöhte Belastung. Bei Kupferwerten > 2000 µg/g Kreatinin kann die Quecksilbermobilisation behindert sein (“falsch” niedrige Quecksilberwerte möglich; ggf. Testwiederholung nach ca. 4-6 Wochen).
Gesamtbeurteilung des DMPS-Tests:
Durch die Gabe von DMPS können Schwermetalle mobilisiert und über den Urin ausgeschieden werden. In verschiedenen Publikationen wurde folgende Reihenfolge für die Ausscheidung der Schwermetalle nach Mobilisation mit DMPS angegeben:
Zink > Kupfer > Arsen > Quecksilber > Blei > Zinn > Eisen > Cadmium > Nickel > Chrom.
Die Chelatbildung von DMPS erfolgt nicht nur mit den toxischen Schwermetallen, sondern auch mit den physiologischen Spurenelementen und kann deshalb zu Störungen führen.
Die Schwermetallbelastung kann aber auch mit einem Mangel an Spurenelementen kombiniert sein. Deshalb empfiehlt es sich, vor Beginn und während der Behandlung, insbesondere Zink und Kupfer zu kontrollieren. Dabei sollten jedoch Zink und DMPS nicht gleichzeitig gegeben werden. Eine generelle Zinkgabe ist bei der DMPS-Therapie nicht erforderlich.
Eine erhöhte Kupferausscheidung nach DMPS spricht, wenn sie parallel zur Quecksilberbelastung besteht, für eine chronische Metallvergiftung mit Mangel des Antagonisten Zink.
Hinter hohen Kupferausscheidungen verbergen sich oft Metalldepots.
Oftmals wird erst dann eine chronische Quecksilbervergiftung bedrohlich, wenn die begleitende Kupferspeicherung zur Verdrängung des Körperzink führt.
– Zitat Ende
LG
Uwe