Sehe ich auch so. Der mögliche Einfluss einer B-Zellen suppression wäre über eine Schwächung der regulatorischen BREG Zellen die für eine effektive Immunantwort wichtig wären bzw. einer schlechteren Immunantwort gegen Tumore bedingt durch einer schlechteren Interaktion mit anderen Immunzellen. In der reinen Lehre sollte man daher wohl warten bis NEDA nach X+5 Jahren, wenn in diesem Fall aber der Tumor nachweislich entfernt wurde gelten wohl andere Umstände.
Im Gegensatz zu CD20 Therapien, die auf alle Lymphozyten gehen, ist Cladribin in der Tat selektiver im Sinne, dass eine deutlich geringere zytotoxische Dosis genommen werden muss, um die vorgesehene Wirkung zu erreichen. Will heißen, Patient kann genau fühlen, wie ein Zyklus nach 4 Wochen verstoffwechselt ist und zusehen, wie Lymphozyten über 2-3 Monate absinken um danach wieder nachzuwachsen. Die Effektivität der Behandlung liegt im Mix aus B-Zellen und T-Zellen, die über die Apoptose „neuprogrammiert“ werden. Vielleicht ist diese spezielle Wirkung auch der Grund, weshalb Mavenclad nicht die gleiche pauschal „starke“ Schubunterdrückung der B-Zellen Therapien hat. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es einen Wirkungsunterschied gäbe, zwischen Patienten, die Mavenclad frühzeitig nach der Diagnose oder später im Verlauf der Krankheit nehmen?.
Es gibt mittlerweile Langzeitstudien, die Patienten nach mehreren Behandlungszyklen über 10+ Jahre begleitet haben. Dabei hatten Responder schon nach 2 Zyklen eine Reduktion der Schübe bzw. Progression von 90%. Die Frage, die sich anstellt, ist, ob man mehr als zwei Zyklen überhaupt brauchen würde. Route Der Hersteller führt aktuell dazu jedenfalls eine offizielle Studie durch um diese Werte seinerseits zu bestätigen. Wird aber noch ein paar Jahre dauern.