“Renate wie meinst du das? wirkt prednisolon schlechter?”
Ja, genau. Zum einen ist es wirkungsschwächer als Methylprednisolon - siehe hier https://de.wikipedia.org/wiki/Glucocorticoide - runterscrollen bis zur Tabelle in der Seitenmitte.
Hier http://www.globalrph.com/steroid.cgi findest du ein Umrechnungstool für einige Cortisone - wobei ich es nur eingeschränkt für brauchbar halte, da es weder die unterschiedliche Schrankengängigkeit (z.B. ist Dexamethason viel besser schrankengängig als Methylprednisolon) noch die unterschiedliche Wirkungsdauer (Prednisolon ist kurz wirksam, Dexamethason sehr lang) berücksichtigt.
Da Dexamethason auch plazentagängig ist, wird es bei Schwangeren nur angewendet, wenn es bei drohender Frühgeburt die Lungenreifung des Ungeborenen beschleunigen soll, damit es atmen kann, wenn es zu früh kommt. Einer Schwangeren würde ich sonst zu Methylprednisolon raten, allerdings in vernünftigen Dosen von 150 - 200 mg, auf keinen Fall 1000.
Oft kennen sich Hausärzte mit Corticoiden besser aus als Neurologen. Erst recht kennen sich Allergologen und Rheumatologen damit aus. Daher sollte man, wenn der Neuro das Dexamethason verweigert, mal den Hausarzt danach fragen.
Prednisolon kommt schlechter durch die Blut-Hirn-Schranke als Methylprednisolon, daher ist es eigentlich ein Behandlungsfehler, Schubpatienten mit Prednisolon abzufüllen, statt mit dem besser verträglichen und wirksameren Methylprednisolon. Aber sage das mal einem Neurologen, der fährt dir über den Mund und sagt, das sei egal, und im Internet lese man nur Müll.
Bei allem Respekt, aber ich poste keinen Müll. Zeig mir einen Ratgeber für Neudiagnostizierte, worin sie über die Verschiedenheit der Glucocorticoide aufgeklärt werden. Ich kenne bisher keinen. Darum schreibe ich mir hier Blasen an die Finger. Ich habe das erste Cortison vor gut 45 Jahren vom Allergologen bekommen, habe seither viele verschiedene, teils im Selbstversuch, getestet, und darf wohl sagen, dass ich mich damit auskenne.
Fast alles, was Cortison enthält, ist rezeptpflichtig, daher muss als letzte Instanz der Arzt es verschreiben. Corticoide gehören aber bei kurzzeitiger Anwendung zu den ungefährlichsten Medikamenten überhaupt.
Die meisten SchubpatientInnen überleben sogar die Verabreichung von 10.000 mg in fünf Tagen, während an rezeptfreien NSAR wie Thomapyrin jährlich Tausende sterben. Daher ist die Angst mancher Behandler vor Corticoiden völlig irrational.
Ich habe in der Hausapotheke ca. 800 mg Dexamethason, samt Begleitmedikation (Thromboseprophylaxe und Magenschutz) und nehme es ein, wenn ich es brauche. Beim nächsten Arzttermin sage ich meinem Hausarzt Bescheid und lasse ihn den Nüchternblutzucker und den HbA1c kontrollieren. Bis jetzt hat mir das Dexamethason nicht geschadet.
Liebe Grüße
Renate