Hallo Lena,

hast du schonmal darüber nachgedacht ganz auf fragwürdige MS-Therapien zu verzichten?

Avonex würde ich nichtmal meinem ärgsten Feind empfehlen…:wink:

Ich habe das Glück seit inzwischen 15 Jahren einen sehr guten Neurologen/Psychiater zu haben.

Ein kompetener/empathischer Arzt aus Berufung, der immer auf Augenhöhe mit mir diskutiert hat. Ja solche soll es auch noch geben…

Leider geht er zum Jahresende in Pension, es wird nicht leicht für mich werden adäquaten Ersatz für ihn zu finden.

>Ich habe das Glück seit inzwischen 15 Jahren einen sehr guten Neurologen/Psychiater zu >haben.
>
>Ein kompetener/empathischer Arzt aus Berufung, der immer auf Augenhöhe mit mir >diskutiert hat. Ja solche soll es auch noch geben…
>

Privat oder gesetzl. versichert (meine Du, nicht der Arzt)?

Hallo Amygdala;)

Da mir jetzt aktiv nichts mehr empfohlen wurde läuft es wohl auch drauf hinaus das ich weiterhin ohne Therapie bleibe.
Ich glaube die Ärzte mögen auch nicht wenn man zu viel nachfragt und daher Fälle ich wohl raus.

LG Lena

Hi Lena81,

wenn die MS inaktiv ist, spricht auch nichts dagegen erstmal abzuwarten.

Ich hinterfrage auch immer sehr viel bei den Ärzten und die meisten Ärzte wissen zum Glück auch damit umzugehen.

Grüße
Lucy

Hi Jan_Kandellaber,

ich kenne beides, ich war lange in der GKV und nun in der PKV.

Es hängt sehr stark vom Arzt ab, auch ob die chemie zwischen Arzt und Patienten stimmt.

Und natürlich auch davon, was du vom Arzt erwartest.

Eine Bekannte ist zu einem Arzt, mit dem ich wirklich zufrieden bin, er fragt auch immer nicht, wie geht es ihnen, sondern, was kann ich für sie tun.

Sie hat auch MS und braucht einen Rollator, sie meinte, sie will wieder ohne Rollator laufen können.
Sie hat dabei auch erklärt, dass sie keine MS Medikamente nehmen will und auch Fampyra will sie nicht teste, weil ihr die Risiken zu hoch sind.

Er meinte dann zu ihr, dann kann er ihr außer weitere KG nichts anbieten.

Sie war sauer ohne Ende.

Ich kann den Arzt aber verstehen, denn wenn man von Anfang an alles ablehnt, braucht man sich nicht zu wundern das auch ein Arzt sagt, ich kann ihnen nicht helfen.

Ich war auch schon bei Neurologen, die mehr Psychiater sind, als Neurologe. Mit den meisten bin ich nicht zurecht gekommen, denn irgendwie bin ich immer mit einem Rezept für ein Antideppressiva aus der Praxis raus… auch wenn ich wegen einem Migräneanfall dort war.

Grüße
Lucy

Gesetzlich… AOK und so…

"Da mir jetzt aktiv nichts mehr empfohlen wurde läuft es wohl auch drauf hinaus das ich weiterhin ohne Therapie bleibe. "

Hi Lena, ist vielleicht nicht die schlechteste Idee! :slight_smile:

Hallo Lucy,

wirklich inaktiv ist sie nicht. Hatte dieses Jahr 2 Schübe. Wobei der Auslöser die 2 selben Läsionen waren.
Naja mal abwarten was noch so passiert.

LG

Hi Lucy,

> ich kenne beides, ich war lange in der GKV und nun in der PKV.

ich überlege solange es finanziell noch geht, vielleicht als Selbstzahler einzelne Konsultationen zu machen. Kann man zum Teil wahrscheinlich steuerlich geltend machen.
Den Versuch mache ich noch.

Die GKV erscheint mir immer mehr als Gebühr für Phantomleistungen.
Ist doch wie mit allen staatlichen Institutionen. Jedes Staatsprojekt wird früher oder später zu
einer Art “Flughafen BER”. Ums Fliegen geht es da nicht mehr. Es ist ein Selbstbedienungsladen für diverse Wirtschaftszweige.

Allein an der Terminvergabe sieht man deutlich, dass die Gesundheit untergeordnete Rolle spielt.
Die Ärzte verdünnen die “Leistung”, weil die Abrechnung über die GKV pauschal über den Quartalszeitraum erfolgt.
Und insgesamt wird die Leistung so erbracht, dass sie den geringsten Nutzen bringt.

Außerdem stört mich massiv die Fixierung auf Studien und irgendwelche Zusatzverdienste, die Einbindung in die staatliche Bürokratie … kurzum, dass zig Interessen vorrang vor den eigentlichen Patienteninteressen haben können.

> Es hängt sehr stark vom Arzt ab, auch ob die chemie zwischen Arzt und Patienten stimmt.
> Und natürlich auch davon, was du vom Arzt erwartest.

So richtig aussuchen kann man sich das nicht.
Wobei ich den “Ärztemangel” nicht verstehe, da es ziemlich viele Leute gibt, die Medizin studieren wollen. Der NC für Medizin ist ja vorwiegend als Filterkriterium so strikt, weil es viele Anwärter gibt.

Vermutlich sind die Möglichkeiten als Privatzahler größer, weil sich die meisten Ärzte mit einer Privatpraxis ansiedeln.

> Eine Bekannte ist zu einem Arzt, mit dem ich wirklich zufrieden bin,
> er fragt auch immer nicht, wie geht es ihnen, sondern, was kann ich für sie tun.
> Sie hat auch MS und braucht einen Rollator, sie meinte, sie will wieder ohne Rollator laufen können.
> Sie hat dabei auch erklärt, dass sie keine MS Medikamente nehmen will und auch Fampyra will sie nicht teste, weil ihr die Risiken zu hoch sind.

Das Problem ist, dass man erstmal ein paar Jahre braucht, um sich ein Bild zu machen.
Manchmal sind alle Optionen scheiße.

> Er meinte dann zu ihr, dann kann er ihr außer weitere KG nichts anbieten.
> Sie war sauer ohne Ende.
> Ich kann den Arzt aber verstehen, denn wenn man von Anfang an alles ablehnt, braucht man sich > nicht zu wundern das auch ein Arzt sagt, ich kann ihnen nicht helfen.

Es ist zumindest ehrlich. Und bevor es irgendwelche Leitlinien gab, gab es die Leitlinien eines gewissen, ziemlich aus der Mode gekommenen, Herrn Hippokrates.
Eine davon hieß: “Zunächst mal, nicht schaden” (https://de.wikipedia.org/wiki/Primum_non_nocere)

> Ich war auch schon bei Neurologen, die mehr Psychiater sind, als Neurologe. Mit den meisten bin > ich nicht zurecht gekommen, denn irgendwie bin ich immer mit einem Rezept für ein
> Antideppressiva aus der Praxis raus… auch wenn ich wegen einem Migräneanfall dort war.

Hab ziemlich lang ein SSRI wegen Angstzuständen verschrieben bekommen. Hat mein Leben eher noch mehr destabilisiert und nach dem Absetzen ging es mir bedeutend besser als während der Einnahme.
Mich wundert nicht, dass sich einige Leute unter der Einnahme erst Recht entleiben.
Aber vielleicht ist das auch ein Teil der “Therapie”: zu sehen, wie schlecht es einem gehen kann, damit man weiß wie gut es einem eigentlich noch ging.
Ähnliches gilt bei mir für die BT. Inzwischen glaube ich, dass das nur einen neuen Kriegsschauplatz eröffnet, neben der Krankheitssymptomatik. Wer weiß, was ich mir über die Jahre damit zusätzlich ausgewischt habe.

Mit dem Geld, was hinter dem Wirtschaftzweig steckt, kann man es sich leichter erlauben ein A für ein O zu deklarieren.

Korrelationen zur Erheiterung für Menschen mit Englischkenntnissen:

http://tylervigen.com/spurious-correlations

Viele Grüße,

Jan

Hi Jan_Kandellaber,

einen großen Unterschied ist auch die Region.

In Bayern und Ba-Wü, vor allem in ländlichen Bereich, geht es in den Praxen ganz anders zu als in NRW. Auch in den Kliniken gibt es große Unterschiede.
Ich bin teilweise wieder bei Ärzten in Freiburg in Behandlung, da schaue ich immer vorbei, wenn ich bei meinen Eltern bin.
Dort ist auch der Versicherungsstatus relativ egal, gerade Bestandspatienten wird auch mal was “Außerhalb” der reguläre Sprechzeiten angeboten, in dem Zeitraum werden auch alle PKV Termine gelegt.

In München wurde, nachdem ich die Versicherung gesagt habe, mir einen Termin 5 Tage früher angeboten, weil in der PKV Zeit noch Platz war.

Hier in NRW bin ich nun fast ausschließlich in reinen Privatpraxen.

Ich hatte 2016 eine Lungenentzündung die immer mehr Ärger machte, meine Hausärztin hat versucht hier einen Termin bei einem Pneumologen zu bekommen, 3 Monate Wartezeit… oder Klinik als Notfall…
In einer privaten Praxis ging es dann innerhalb einer Woche, obwohl der Arzt diese Praxis nur 2 Tage die Woche öffnet und ansonsten in der normalen Praxis ist.

Mein Freund hatte einen Hexenschuss, Therapie ist eine Spritze, Schmerzmittel und KG.
Orthopäden in der Nähe abtelefoniert, 1-2 Monate Wartezeit, Akutfälle werden ins Krankenhaus geschickt…

In einer anderen Stadt, etwas ländlicher, angerufen. Kommen sie bis 11 Uhr vorbei, dann kommen sie heute noch dran.
OK Wartezeit, bis 14 Uhr, dann kurz zum Arzt und da war die Sache auch schnell erledigt.

Meine Physio hat mich gestern auch darauf angesprochen, irgendwie hat sie das Gefühl, dass die Fachärzte in der Region total verplant sind. Die haben keine freien Termine und Wartezeiten sind ohne Ende…

Meine Neurologin bekommt keine Kassenzulassung, weil es zu viele Neurologen in der Gegend gibt. Wobei bei den Neurologen für einen Ersttermin eine Warteliste vorhanden ist und man bis zu 12 Monaten auf einen Termin warten darf… soviel zu Ärztedichte.

Und viele Studieren auch Medizin, aber die, die sich in einer Praxis niederlassen wollen sinkt. Denn viele haben nur wenig lust auf die Bürokratie und lassen sich lieber in einer Klinik anstellen.

Ein Arzt ist nun dazu übergeganen, er ist Inhaber der Praxis und er stellt andere Ärzte an.
Der Vorteil ist, vor allem bei den angestellten Ärzten, die fallen nicht in die Notdienstquote rein. D.H. die Notdienste werden auf die Praxen verteilt, egal wieviele Ärzte in der Praxis sind.
Auch die finaniellen Risiken sind geringer. Und für die Bürokratie wird jemand eingestellt, der sich damit auskennt. Das lohnt sich dann auch.

Warst du schonmal im Ausland beim Arzt? Ich denke da mal an Frankreich oder Dänemark.

Ein großer Einnahmezweig in einigen deutschen Praxen sind halt die Igel Geschichten. Je nach Fachrichtung kommt man da garnicht dran vorbei.

Bei einem Augenarzt wurden mir ungefragt verschiedene Untersuchungen “angeboten”, mit dem Hinweis, ihre Kasse zahlt das. Ob die Notwendig sind, wurde nichtmal geprüft.

Und das ist nun das große Problem bei den Selbstzahlern, bzw. PKV “Kunden”.

Über 50% der Untersuchungen die mir angeboten werden sind überflüssig, wenn man da nicht gleich nein sagt, kommt man in eine Diagnosespirale rein, die kaum was bringt und teilweise auch schädlich ist.

Und als GKVler wird einem das als Igel angeboten:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/igel-angebote-krankenkassen-kritisieren-selbstzahler-leistungen-als-nutzlos-a-1206029.html

Wobei viele Nutzlos sind.

Aber das ist noch ein ganz anderes Thema.

Grüße
Lucy

Hi Lucy,

> Ich hatte 2016 eine Lungenentzündung die immer mehr Ärger machte, meine
> Hausärztin hat versucht hier einen Termin bei einem Pneumologen zu bekommen, 3 Monate
> Wartezeit… oder Klinik als Notfall…

vor dem Hintergrund der Wartezeiten, finde ich die BT auch wegen der NW von Medikamenten problematisch.
Die MS kann üble Folgen haben, keine Frage. Aber sie ist normalerweise wenigstens nicht tödlich.

Wenn bei der BT NW in diversen anderen Organsystemen Blutwerte, Leber, Nieren, sonstwas auftreten - auch wenn es bei den Checks rechtzeitig entdeckt werden sollte - dann ist es bei diesen Wartezeiten reine Glückssache die Folgekomplikationen in den Griff zu kriegen.

> Mein Freund hatte einen Hexenschuss, Therapie ist eine Spritze, Schmerzmittel und KG.
> Orthopäden in der Nähe abtelefoniert, 1-2 Monate Wartezeit,
> Akutfälle werden ins Krankenhaus geschickt…
> In einer anderen Stadt, etwas ländlicher, angerufen. Kommen sie bis 11 Uhr vorbei, dann
> kommen sie heute noch dran.
> OK Wartezeit, bis 14 Uhr, dann kurz zum Arzt und da war die Sache auch schnell erledigt.

Wenn das mit dem Transport gut klappt und / oder die öffentliche Infrastruktur dafür ausgelegt ist, kann man das machen.
Aber nicht jeder hat ein Auto.

> Meine Physio hat mich gestern auch darauf angesprochen, irgendwie hat sie das Gefühl,
> dass die Fachärzte in der Region total verplant sind. Die haben keine freien Termine und
> Wartezeiten sind ohne Ende…

Verknappung der Ressourcen treibt den Preis nach oben.
Warum gibt es da keine Fachkräftediskussion?

> Meine Neurologin bekommt keine Kassenzulassung, weil es zu viele Neurologen
> in der Gegend gibt. Wobei bei den Neurologen für einen Ersttermin eine Warteliste
> vorhanden ist und man bis zu 12 Monaten auf einen Termin warten darf… soviel zu
> Ärztedichte.

Ohne allzu misstrauisch sein zu wollen, was die Ärzte dahingehend sagen, sollte man drei mal gegenprüfen. Zumindest ist insgesamt der Neurologenanteil unter den Fachärzten mit am geringsten (knapp 2 %, es gibt nur noch weniger HNO, Dermatologen und Urologen).

https://www.praktischarzt.de/arzt/facharztrichtungen-medizinische-fachgebiete/

> Und viele Studieren auch Medizin, aber die, die sich in einer Praxis niederlassen wollen sinkt.
> Denn viele haben nur wenig lust auf die Bürokratie und
> lassen sich lieber in einer Klinik anstellen.

Das mit der Bürokratie ist ein Punkt, aber kein unlösbares Problem.
Wie du bei den Gemeinschaftspraxen schriebst.

> Warst du schonmal im Ausland beim Arzt? Ich denke da mal an Frankreich oder Dänemark.

Noch nicht. Ich habe u.a. Verwandtschaft in der Schweiz. Die Preise dort sind aber auch exorbitant.
Ich würde auch evtl. nur Untersuchung im Ausland machen lassen und Therapieempfehlung abholen. Bei Behandlungsfehlern ist es unklar, inwiefern man dann Schadensansprüche geltend machen kann. Aber das ist in D eigentlich genauso oder schlimmer.

> Ein großer Einnahmezweig in einigen deutschen Praxen sind halt die Igel Geschichten.
> Je nach Fachrichtung kommt man da garnicht dran vorbei.

> Bei einem Augenarzt wurden mir ungefragt verschiedene Untersuchungen
> "angeboten", mit dem Hinweis, ihre Kasse zahlt das. Ob die Notwendig sind,
> wurde nichtmal geprüft.
> Und das ist nun das große Problem bei den Selbstzahlern, bzw. PKV "Kunden".

Neben der Terminvergabe, gibt es vielleicht andere Hinweise, auch auf wirksamere Medikamente.
In andern Ländern sind manchmal die Nahrungsergänzungsmittel wirksamer, als hier die verschreibungspflichtigen Medikamente, bei geringeren Nebenwirkungsprofil.

> Über 50% der Untersuchungen die mir angeboten werden sind überflüssig,
> wenn man da nicht gleich nein sagt, kommt man in eine Diagnosespirale rein, die kaum was
> bringt und teilweise auch schädlich ist.

Deswegen möchte ich bei den Auslandsversuchen die Trennung zwischen Diagnose / Hinweise und Behandlung.

> Und als GKVler wird einem das als Igel angeboten:
> http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/igel-angebote-krankenkassen-kritisieren-selbstzahler-leistungen-als-nutzlos-a-1206029.html
> Wobei viele Nutzlos sind.

Augeninnendruck zu messen halte ich schon für sinnvoll je nach eingenommenen Medikamenten.

Viele Grüße,

Jan