Was ist daran falsch, die Realität so zu sehen wie sie ist ebenso wie die Gesellschaft in der wir leben. Einflußmöglichkeiten habe ich auf mich und mein Umfeld.

Meiner Erfahrungen sind komplex. Man kann Liebe auf unterschiedliche Weise geben und bekommen. Was jmd unter Liebe und Nächstenliebe versteht ist individuell verschieden. Ein rationaler Mensch wird anders lieben als ein emotionaler Mensch. Jeder Mensch ist das Produkt von Erziehung, Umfeld und Erfahrungen.
Wie praktizierst Du Deine Nächstenliebe, achtest Du darauf, welche Art der Nächstenliebe er möchte???

Zynismus naja, Du legst hier eine Ansprushaltung gegenüber anderen und va Deinem Therapeuten an den Tag, die ist fernab jeglicher Realiät. Du willst Tipps aber eigentlich willst Du die Bestätigung Deiner Meinung.
Ich bin nichtnur an MS erkrankt und habe in meinem Leben sehr unterschiedliche Ärzten und Therapeuten kennen gelernt. Das beste Beispiel mein Onkodoc, ein hochprofessioneller und hochqualifizierter Arzt. Aber eben sehr distanziert. Erklärbar, durch manches aus dem Privaten.
Machst Du Dir bei dem Gedanken darüber was Dein Gegenüber geben kann bzw. soll…
Du reibst Dich an Deinem Therapeuten, das ist doch gut, er hat Deinen Widerspruchsgeist geweckt…
Ich hatte mal eine Therapeutin, die hätte ich nach einigen Gesprächen killen können. Mit heutigem Abstand muß ich sagen, sie ht mich mit vielem in die richtige Richtung geschubst. Sie hat den Finger da hingelegt, wo es aua tat. Es geht bei einer Therapie nicht darum mit dem Therapeuten einer Meinung zu sein, sonder die Denkanstöße zu ver- und bearbeiten.
Mit meinem anderenTherapeuten habe ich schallend gelacht und er hat mir oft meine tollen Ansprüche an mich zerstört… Er hat mir nicht nach dem Mund geredet, sondern oft mit mir kontrovers diskutiert… Also weder war ich seiner Meinung und umgekehrt. Deshalb haben wir uns trotzdem gut verstanden.

Was ist ein guter Mensch, wer ist durch und durch gut???
Mein Mann sagt über mich ich sei der beste Mensch der Welt… Seine Meinung. Das würde ich nie von mir sagen, dazu kenne ich meine Abgründe zu gut. Es gibt aber auch Leute die mich nicht leiden können… Schmälert das meine Persönlichkeit? Nö.

Menschen in Gut und Böse einzuteilen halte ich für Blödsinn, zum einen weil jeder eine andere Wahrnehmung hat und die Prioritäten setzt. Im Urlaub hab ich ein Buch über einen Hamburger Mörder gelesen, … War er nur böse? Das w ar ehrlich nur eine furchtbar arme Socke… Steht es mir zu, ein Urteil über einen anderen Menschen zu fällen ob er gut oder böse ist???

Ich zitiere gerne Macciavelli, aber eben häufig aus Ironie. Darwin ist nicht meine Welt und doch hat er mit manchem Recht. So what???. In vielem was Marx von sich gegeben hat muß man sagen… Schön wärs… Die Theorie ist immer toll, auch der Liberalismus. Ein Problem hat jede Theorie. Die praktische Umsetzung durch den Menschen.

Ein Therapeut erwartet nicht, daß Du seine Denke übernimmst vielmehr, daß Du Deine eigene Denke entwickelst… Wenn ein Therapeut mich hätte indem Arm nehmen wollen, weil mein Schicksal so schlimm ist, hätte ich nen SchreikrAmpf bekommen… Wo bleibt die professionelle Distanz???

So jetzt muß ich ins Körbchen… Mußte heut früh schon um 3:45 Uhr aufstehen …
Nighty

Du meinst, dein Therapeut ist selber depressiv und triggert dich su123?

Das geht ja gar nicht…

:frowning:

Wieso gehst du überhaupt dort hin?

Als ich meine Phönix-Anwandlungen hatte hat sie mich mit dem Verlauf von der englischen Cellistin du Pre https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jacqueline_du_Pré.
Es ging nicht darum mir das zu wünschen, sondern mir vor Augen zu führen wie fies MS sein kann…

Sie weckte dadurch meinen Kampfgeist, denn meine Gefähigkeit verschlechterte sich damals rapide… Sie zwang mich mit dieser Geschichte mich mit meiner MS auseinander zu setzen… Es hat mir nicht geschadet… Augen auf und sich mit einer möglichen Realität der MS beschäftigen.

Ich war damals dafür berüchtigt, daß ich in kürzester Zeit den neuesten Potter English verschlungen hab. Die Mutter von JK Rowling hatte schließlich auch MS.

Auch wenn ich einen anderen Verlauf habe bin ich froh, daß sie mich dazu dgezwingen hat. Es hat aua getan, aber im Endeffekt hat es mich stärker gemacht. Dem Horror ins Gesicht schauen…

Hab einen schönen Tag. Bei uns ist noch die himmlisce Sprinkler anlage an ;)))
Idefix

Hallo Susanne123,
bei mir hat sich nach meinem letzten Schub eine Depression entwickelt die ich nicht selbst durch Sport oder sonstiges zurückdrängen konnte.

Etwa 8 Monate ohne Erfolg mit eigenen Maßnahmen versucht das zu beheben.

Ob es vom MS Medikament oder von der MS ansich kommt ist mich als Betroffener erstmal nicht so entscheidend,
da ein vernünftiges weiterleben mit den unvorhersehbaren Gefühlsschwankungen so nicht möglich war, hab ich mich an meinen Neurologen gewand und ihm meine Situation geschildert.

Mit seinem Team hat er dann ein wohl neu entwickeltes AD ausgewählt - welches den durcheinander gekommenen Hinsstoffwechsel versucht wieder zu normalisieren.

Es wirkt nicht so stark und dauert einige Zeit. Ich bin aber dennoch zuversichtlich den Mist bald los zu sein.
Für eine Regeneration zwischen den Schüben ist eine positive Stimmung ein Grundpfeiler.
Vielleicht sprichst Du mal mit Deinem Neurologen.
Liebe Grüße
michb

Lieber Michb,
vielen Dank für deinen Tipp. Ich habe es jetzt unabhängig davon seit Dienstag mit Antidepressiva vom Psychiater versucht und Sie wirken bereits jetzt. Die Panik ist verflogen und die Traurigkeit auch. Fantastisch!!
Es ist nicht alles eitel Sonnenschein, aber die Probleme bin ich jetzt wieder stark genug anzugehen. Und habe jetzt wieder Hoffnung und glaube, dass ein Großteil der Hoffnungslosigkeit von der MS kam. Ich fühle mich damit auch nicht überdreht oder wie auf Glücksdrogen, sondern wieder ganz normal. Ich bin beeindruckt. Dieser Horrortrip hat mir aber vor Augen geführt, wie sehr man in wirklich harten Krisen alleine gelassen wird. Hoffen wir jetzt mal, dass es bei mir so gut bleibt.
Denn auf den aufbauenden Psychologen kann man sich im Zweifel nicht verlassen. Der fährt einem mit seinem Zerreden und Psycho-Selbstreflexions-Selbstkritik-Gelabber noch weiter in die Sche…
Ganz liebe Grüße dir.

Sorry aber Du verstehstes immer noch nicht…
Nur eine Person kann Dir helfen… DU und sonst keiner
Über die Jahre hat jeder sich Verhaltensmuster angewöhnt, die nicht optimal sind…
Kritische Selbstreflektion hat noch niemand geschadet… Außer man hält sich für so perfekt, daß man es nicht nötig hat…
Ich weiß Du wirst es vermutlich als puren Zynismus empfinden… Aber es ist Erfahrung…

Als ich die Diagnose bekam bin ich durch die Gänge meines Arbeitsplatzes geschlichen, meine Sekretärin meinte, tu Dir was Gutes, geh zum Friseur, …
Es geht nicht darum, die Depri auf die MS zu schieben, sondern sie steht vielmehr für den Umgang mit der Diagnose.

Ich weiß nicht ob Du Läsionen hast, die Deinen Hirnstoffwechsel stören, vielmehr ist dies wohl Dein Muster für den Umgang mit einer schwierigen Situation. Die Diagnose MS ist nicht easy, aber sie isr nicht das Ende der Welt…

Vermutlich denkst Du ich wäre oberflächlich… Weit gefehlt… Wenn Du zwei Hammerdiagnosen im Abstand von 3 Monaten bekommen würdest, wie würdest Du Dich da verhalten??? Kämpfen oder aufgeben???

So heute ist ein schöner Tag… Zumindest ist er im Werden…
Idefix

Let’s agree to disagree :wink:
Ich empfehle mit dem Gemeckere aufzuhören und deine Mitmenschen lieber liebevoll zu stützen, solange sie nicht gerade so schlecht sind, dass sie wirklich in sich gehen müssen.
Ganz schön fordernd deine Haltung aber das ist ok :slight_smile:
Das ist der Selbstreflektierungs und Jeder-muss-alleine-durch Wahn unserer Gesellschaft.
Es gibt keine Gemeinschaft mehr sondern nur noch Alleine Leben, Alleine Leiden.

Ich stimme Dir zu.
Allerdings warst Du nicht wg medikamenteninduzierter Depri und Überforderung durch 2 heftige Erkrankungen, vermutliches Jobende mir 35 auf der Psychosomatik…
Da ich Mitleid mit vielen auf meiner Station hatte, war ich eine Zeit lang der seelische Mülleimer. Meine Bezugsschwester und mein Doc meinten zu mir. Sie sind hier umselbst wieder auf die Beine zu kommen für die anderen sind wir da.

Was michan Deiner Einstellung zur Therapie und zu Therapeuten nervt ist die Einstellung und Anspruchshaltung die Du hast. Eine gute Freundin von mir ist Therapeutin. Sie hat die ganze Bandbreite in ihrer Praxis von Depressiven, über Traumapatien, Schlaganfall-. Demenz- Patienten, Junkies,… Für jeden Fall soll sie unendlich viel Mitgefühl, Verständnis etc. haben…

Sie engagiert sich, weit über das Maß hinaus, aber auch sie ist auf dIe konstruktive Mitarbeit ihrer Patienten angewiesen. Sie kann für niemand die Probleme lösen, Hilfestellung geben, ja aber den Rest muß der Patient selber machen.

Um dem Patienten konstruktiv helfen zu können brauch ein Therapeut eine professionelle Distanz, nur so kann er eine Problematk objektiv beurteilen. Warum gint es für diejenigen die in der Psychatrie arbeiten Supervision??? Das sind keine Übermermenschen, sondern ganz normale Menschen, die täglich mit schwerwiegenden Problemen konfrontiert sind. Glaubst Du es ist so einfach von einer Traumaproblematik gefühlstechnisch auf eine Depressionsproblematik zu switchen???Sorry aber das packt auf Dauer kein Mensch. Therapeuten haben viele unterschiedliche Patienten, um diesen halbwegs gerecht zu werdenbrauchen sie eine professionelle Distanz.

Knudeleinheiten holt man sich bei der Familie und Freunden. Aber Achtung auch die können irgendwann überfordert sein…

Ich helfe gerne, aber es gibt Grenzen, da kommt mein Selbstschutz, denn meine Kräfte sind begrenzt…

Mach Dir darüber mal Gedanken und tu nicht alles nur als mitleidloses Gemeckere ab. Ich weiß sehr wohl, welches unendliche Liebesbedürfnis man in der Depression hat, aber es führt in eine Sackgasse. Nich weil man lieblos ist, sondern, weil die Emotionen übermächtig werden und dann in keinster Weise zu kontrollieren sind. Ist das sinnig???

Wohin unkontrollierbare Emotionen führen können haben wir in letzter Zeit öfter erlebt…
Sorry, die Welt dreht sich nicht nur um Dich, aber auch andere Menschen haben Probleme und möchten, daß ihnen geholfen wird. Ein Therapeut soll von außen rational draufschauen und soll nicht emotional involviert sein. Du erwartest genau das Gegenteil…

Idefix

Na das ist doch toll, so musst du nur fleißig die Pillen einwerfen und sonst nix. Wie wunderbar bequem und einfach das doch ist.

Ganz genau. Und jetzt habe ich auch wieder die Kraft mein Leben zu 90% selbst auf die Reihe zu kriegen und Teil des funktionierenden Jeder-Muss-alles-alleine-hinkriegen-Getriebes zu sein.
Der Therapeut hilft mir dann die letzten 10% hinzukriegen. Ich war erst gegen Antidepressiva, aber jetzt bin ich recht beeindruckt davon.

Stimmt AD’s sind sehr mächtige Medis. Sie können sowohl zu körperlicher als auch psychischer Abhängigkeit führen… Das Dumme ist nur, sie lösen keine Probleme… Der Entzug kann echt toll sein. Ich hab ein paar Mitpatienten erlebt die auf Entzug waren…
Was für nette Pillchen hast Du denn bekommen???

Sie machen körperlich beide nicht süchtig, aber sie sind definitiv KEINE Problemlösung.
Ich fühle mich jetzt aber wieder stark genug meine Probleme energisch anzugehen.
Falls es jemanden interessiert. Ich kriege Mirtazapin 15 mg , Sertralin 50 mg
Das mag bei mir wirken, muss aber bei euch nicht funktionieren. Ein Versuch ist es aber wert. Besprecht das alles mit eurem Arzt oder Neurologen.

Hallo Susanne,

solche Media weiter zu empfehlen halte ich für fragwürdig. Wenn ich mir die NW’s anschaue dann gruselt es mich. So ganz ohne ist das nicht.

Für dich natürlich schön dass es Dir besser geht und du deine Probleme angehen kannst.

Alles Gute weiterhin.

Mirtazapin hab während meines 2. Nervenzusammenbruches genommen. Nach einem halben Jahr wieder ausgeschlichen. Sertralin hatte ich nicht. Mirtazapin ließ, mich Nachts gut schlafen, allerdings hatte ich Fressattaken… Im KH haben wir darüber immer unsere Witze gemacht weil unsere Nachttisch voll mit Knabbereien und Keksen waren… Krümelmonster der Welt vereinigt Euch ;D

Tavor hab ich nur einmal bekommen, während der Chemo, da half in der zweiten Nacht auch nicht der treudoofe Augenaufschlag von schräg unten. Ich bin dem Pfleger heute noch dankbar daß er mir meinen Wunsch abgeschlagen hat, denn später hab ich bei einigen Mitpatienten den Entzug miterlent… Der war höllisch.

Wenn ich heute wieder depressiv werden würde, käme zuerst Johanniskraut.
Die chemische Keule bekam ich damals wegen meines Medikamentencocltails. Da hat der Doc einfach Angst wegen Neben- und Wechselwirkungen.

Das Citalopram was ich heute bekomme ist in der niedrigsten Dosierung und soll den Antrieb steigern. Am So war ich schlecht drauf, aber das geht auch anderen so. An solchen Tagen gibts den Antrag auf Abschaffung des Tages.

Das sind Strategien, die ich mir angeeignet habe, bei meinen KH- Aufenthalten und in der Therapie. Ich habe gelernt ungute, belastende Muster zu identifizieren und nach Möglichkeit zu neutralisieren.

Um dies zu lernen, muß man sich selbstkritisch analysieren und betrachten. Man muß für sich selbst Strategien erarbeiten. Dabei hilft der Therapeut…, gibt Anregungen, wenn man zu sehr im Tunnel bist.

Geh es an… Es ist machbar!!!
Idefix

Hallo Susanne123,
Tja, ich habe das AD (Buproprion) jetzt am Sonntag wieder abgesetzt. Die erste Einnahme hat mir Wirklich zum ersten mal wieder ein Gefühl beschehrt wie es wohl mal hatte war vor der MS.

Warum hab ich es dann wieder Abgesetzt? - Nun ich hatte mir einen üblen Magenkeim eingehandelt ( im Regen von einem Einkaufswagen Griff und dann mal die nassen Haare aus dem Gesicht gestichen - schon hatte ich die Keime im Gesicht ). Folge war Übelkeit, Erbrechen, Fieber… . Da Buproprion auch diese Nebenwirkungen haben könnte hab ich es dann abgesetzt.

Ich habe es 10 Tage eingenommen in der niedrigsten Dosierung. Ich hab das noch nicht mit meinem Neurologen kommuniziert - denke aber das ich da noch ohne große Entzugserscheinungen wieder raus komme. Mal sehn.

Über einige Beitäge zu diesem Thema, bin ich schon sehr entsetzt. Was soll das?

Es geht nicht um das verarbeiten der Diagnose MS - das hab ich schon lange anerkannt.

Einige Antworten sind von einer solchen Brutalität - wie Toll doch einige mit allem klarkommen oder vielleich auch nicht nachvollziehen können warum man hier vieleicht um Rat und Hilfe bittet.
Wozu ist denn dann ein MS Forum da - wenn man nur runter gemacht wird - was für eine Flasche man ist.

"Wenn ich heute wieder depressiv werden würde, käme zuerst Johanniskraut. "

Hallo Idefix,

dann pass aber bitte auf mit dem Teufelszeug! Wir wollen dich nicht verlieren!

“Pflanzlich” ist nicht dasselbe wie “harmlos”. Ihre Arglosigkeit gegenüber Johanniskraut haben schon etliche Leute mit dem Leben bezahlt:

http://www.fr-online.de/wissenschaft/medizin-johanniskraut-hat-seine-unschuld-verloren,1472788,3186616.html

Liebe Grüße
Renate

Liebe Renate,
Dagegen kämpf ich ja auch immer… Ich würde sowas nur in Absprache mit dem Neuro machen. Mein früherer Psychologe meinte er fände Johanniskraut interessant aber bei meinem damaligen Medikamentencocktail war ihm das zu riskant.

Ich bin eh meistens die Ausnahme der Regel, deshalb sind meine Docs va mit neuen Medis besonders vorsichtig bei mir… ;)))

Liebe Grüße
Idefix

Zitat: “Einige Antworten sind von einer solchen Brutalität”

Ja, das kann ich verstehen. Ich wünsche mir oft ein bisschen mehr Sensibilität, aber ich denke manche sind schon so verbittert, dass sie diese nicht aufbringen können.

Übrigens lebe ich mit meinen Antidepressiva recht angenehm symptomfrei.
Aber die wirken wohl nicht bei jedem gut. Bei mir sind die seelischen Schmerzen weg, dafür habe ich jetzt eine Art Pseudo-Psychopathie. Das bedeutet ich habe zwar keinerlei Bedürfnis irgendwem wehzutun oder so ein Scheiß, aber ich fühle jetzt nicht mehr so viel mit anderen mit.
Ich kann meine Gefühle jetzt viel besser kontrollieren. Wenn ich mit jemanden Mitgefühl haben will, weil ich es gerade kuschlig haben möchte, kann ich das automatisch an- und abstellen. Genauso muss es sich als Nicht-Sadisitischer Psychopath anfühlen. Eine wahnsinns Erfahrung.

Wie lange hast Du denn Deine Diagnose, daß Du Dich über andere erheben kannst und Ihnen Verbitterung unterstellst. Mit Symtomloser MS gleich 2 AD für das Wohlbefinden ist ne reife Leistung. Kritische Selbstreflektion ablehnen zeugt nicht gerade von Souveränität.
Ich bin nach der MS-Diagnose auf Rat meiner Sekretärin zum Friseur und ließ mich verwöhnen. 3 Monate später bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Vor der OP hab ich meinen Schreibtisch leer geatbeitet… Dazwischen kümmerte ich wie wir sinniger Weise die Familienplanung angehen, weil ich zu Silvester meinen Heiratsantrag bekommen habe.
Es verschoben sich die Termine dann nur etwas. Stimmt ich reagierte auf die Chemo mit massiver Depression, aber es handelt sich auch um eine Nebenwirkung die bekannt ist…
Stimmt natürlich machte mir die Diagnose Krebs, MS, Ende meines Traumjobs und noch einiges mehr zu schaffen aber hinfallen darf man aber dann steht man wieder auf krönchen und Make up richten … show must go on…
Ich nutzte meine Aufenthalte in der Psychatrie um an mir zu arbeiten… Nichts dümmeres als die Menschen, die sich über Manschen die dort ne Weile gewesen sind. Die sind häufig normaler aber selbstkritischer als die sog. Normalen…
Mirtazapin bekam ich erst nach meinem 2. Nervenzusammenbruch. Nach meiner TCM Reha schlich ich es wieder aus. Weil ich auch dort einiges gelernt habe über Leben im Gleichgewicht.
Ja ich bin heute berentet, ja ich habe mein Leben anders geplan, ich bin heute die Frau hinter dem erfolgreichen Mann, aber verbittert oh nö. Mein Leben ist trotz MS viel zu schön.
Natürlich hab ich meine Downs und schlechte Tage aber ich habe jede Menge Handwekszeug mir angeeignet um sie zu überwinden. Ich binneugierig auf neues habe Zeit für Dinge, die ich sonst nicht machen könnte. Klar es geht vieles nicht so schnell wie früher, aber ich habe gelernt auch mal auf kleine Erfolge stolz zu sein…
Ihr brüstet Euch mit ach so tollen Medis. Ich bin stolz, daß ich nach 12 Jahren MS mit einem Minimum zu Recht komme, allerdings geschuldet meinem gnädigen Verlauf und meinem Dickschädel, nicht gleich Medis zu nehmen.
Ich habe seit Jahren eine Spastik im linken Fuß nach 3x 1/2 Baclofen sagte ich meinem Neuro och nö… Alternative Konzept durch meine Physio, Yogalehrerin und Schüsslersalze… Ich weiß sehr wohl, daß ich einen gnädigen Verlauf habe und es ganz andere Verläufe.
Aber sucht jmd der verbittert ist immer nach gangbaren Wegen???
Versucht jmd. der verbittert ist sein Leben zu genießen, schöne Momente zu haben???
Ich kenne etliche MS’ler die sicher nicht verbittert sind. Natürlich Hochs und Tiefs inklusive aber das haben NichtMSler auch ob gesund oder krank… That’s life…

Bin mal gespannt was ihr in 12 Jahren zu sagen habt, ob ihr dann AD’s immernoch toll findet…

Idefix