Hat bisher auf natürliche Art und Weise funktioniert. Auch bei Sachen die mein Leben verändert haben und ich im Vorfeld gesagt hätte, vorbei ist bedauerlichweise mein “normales” Leben.
So ein “Pippifax” (meine Wortwahl) wie ‘Rollstuhl’ gehört für mich nicht dazu.
Es gibt tatsächlich Möglichkeiten die für die Zukunft Mut machen und auf die ich bis neulich gar nicht gekommen wäre.
Wenn ich im Urlaub ein Ehepaar treffe, bei denen der Ehemann mit Assistenz da ist, wenn ich hier manchmal was von “MeinSein” lese, dass finde ich aufbauend.
Etwas leiser werde ich, wenn ich bzgl. meines Krankheitsverlaufes eine Selbsteinschätzung vornehme. Auf der einen Seite verändert der sich langsam genug, dass ich mich drauf einstellen kann, auf der anderen Seite gibt es keine überzeugende Zustandsverbesserung. Probleme, die einmal da sind bleiben. Und wenn die lebensbedrohlich sein sollten, habe ich ein Problem.
Sorry - (ok, wohl nur eine Floskel) - aber dieses Konzept auf den gemeinen MSler anzuwenden bereitet seinen Untergang vor, imho.
Vielleicht noch ergänzend: das Beispiel mit Assistenz deutet für mich lediglich darauf hin, dass mein Horizont manche Probleme nicht lösen kann, weil er die nicht kennt (und hoffentlich nicht kennen wird).
Es ist keine Blaupause für Aktionen.
Hallo msb, wie positiv man ist, ist wohl auch eine Sache der Persönlichkeit bzw. Mentalitätssache.
Mir ist das leider nicht in die Wiege gelegt.
Positivität muss ja eigentlich nicht bedeuten, jedes Schrecknis freudig zu begrüßen. Aber meine Erfahrung ist (leider oft erst im Nachhinein) dass häufig viel mehr geht als man zunächst befürchtet. Manchmal ist es auch nur eine Sache der persönlichen Sichtweise bzw. Interpretation.
Positivität kann man vielleicht auch erlernen und üben.
Hallo Nalini,
» Mir ist das leider nicht in die Wiege gelegt.
Mir auch nicht. Ich will nicht sagen “im Gegenteil”, aber Argwohn und alles - die Produkivität hemmend hinterfragen - war schon üblich.
Teilweise ist es immer noch so, aber meine Bewertung für mein eigenes Vorankommen erlaubt es nicht mehr zu lange zu sinnieren. Auch muss ich vertrauen können, manchmal wider anderer Einschätzung. Es muss vorangehen und ich bin pflegeleichter geworden (vielleicht werde doch noch ein Komiker ).Das wäre früher kaum denkbar gewesen.
Was ich mir allerdings bis heute nicht erklären kann: 2-3 größere Sachen haben mich nicht berührt. Eine war die Diagnose MS.
[Sehr komplexes Thema. Mein näheres Umfeld würde deine Einschätzung Richtung Positivität vermutlich nicht teilen. Ich schon und mehr oder weniger Fremde wohl auch denke ich.]
Oh, oh, Südwest,
" … und MS ist weiß Gott keine ernste Sache " ??? Woher hast du denn diese Waisheit ? Hast wahrscheinlich einen einigermaßen günstigen Verlauf. O.k., dann mag man das so beurteilen.
Mein Schatz sitzt im Rollstuhl und kann selbst die Arme nicht mehr richtig bewegen, hat mehr und mehr kognitive Einschränkungen, Spastiken, die nicht einmal mit Cannabis (Sativex) in den Griff zu kriegen sind, Blasen- und Darminkontinenz, ein offenes Bein, Sprach- und Sehstörungen, usw…
Keine ernste Sache ? Bei solchen Symptomen und Ausfällen wünscht man sich hin und wieder, man hätte eine Tod bringende Krankheit. Das alles ist nur noch die Hölle und man sollte mit manchen Aussagen hier ein Wenig vorsichtiger sein.
Ich teile deine Ansicht.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Habe ich irgendwo glesen und die Quelle ist wohl aus Österreich, weil die Aussage so unaufgeregt und undramatisch ist.
MS zerstört das Gehirn, mir tut das für euch sehr leid.
Scheiss MS.
Philipp
Für mich kommst du ganz positiv rüber (so wie ich dich aus dem anderen Forum kenne)
Zu einem Höchstmaß an Positivität im Bereich Krankheit und Behinderung fällt mir immer Stephan Hawking ein. Was für eine Krankheit, was für eine Schei … behinderung. Und trotzdem sagte er von sich im Rückblick, er habe ein glückliches Leben geführt.
Hmmm…
Bin ich auch. Grundsubstanz war schon immer da. Aber wenn das zu tragende Päckchen größer wird muss die eigene Grundeinstellung reframed werden, damit die Akzeptanz der Situation erhalten bleibt.
[Puh, das habe ich mir gerade aus den Fingern gesogen. Klingt aber nachvollziehbar und logisch, finde ich.]
Praktisch, alles andere naiv, muss man sich situationsabhängig eine “rosa-rote “Bedarfbrille”” zulegen.
Bei mir funktioniert es umso besser, je mehr Informationen ich habe und so maximal selbstbestimmt und eigenverantwortlich den Weg mitgehe.
Die Herausforderung ist, dass dieser Prozess natürlich und selbstverständlich für einen selbst ablaufen muss, imho
Angenommen, dass das Refraiming auf einem höheren Level ist und Naivität damit nicht gemeint ist, erkennt man sofort, wo das nicht stattfindet, also z.B. Verantwortung in Verhalten, Lehren, Aussagen, … bewusst oder unbewusst abgeschoben wird.
Ein Glück kann man dann schon mit dem Umstand “im Reinen” sein.
Ich sagte ja sehr komplex.
Muss man nicht verstehen.
Das glaube ich dir gerne.
Bist ja Waage (grins, kleiner Scherz), wie ich neulich mitbekommen habe. Die haben es diesbezüglich leichter. Das meine ich zumindest beobachtet zu haben. Die nehmen das Leben nicht ganz so schwer. Ich kannte einen MS-Betroffenen, Waage, relativ schwer behindert. Ich habe ihn nie jammern hören. Er hatte sich immer auf die positiven Dinge konzentriert, auf das, was er noch machen konnte. Und daran seinen Spaß gehabt. Und er hat immer sowas wie Lebensfreude ausgestrahlt.
Ja, das Ganze ist komplexer und nicht so einfach zu erklären und zu vermitteln. Und ich finde es schwierig in Form von Forumsbeiträgen. Besser wäre da meiner Meinung nach ein persönliches Gespräch, mit einem Tee oder Bierchen.
Was du mit Reframing meinst, habe ich verstanden. Das ist mitunter notwendig, um sich an veränderte Situationen anzupassen. Und dass es sinnvoll ist, sich situationsabhängig eine rosarote Bedarfsbrille zuzulegen. Nicht, weil man naiv ist, sondern weil es einem dann besser geht.
Deinen Spruch mit den Problemen als maskierte Gelegenheiten werde ich mir merken. Das passt nicht immer, aber viel öfter als ich früher gedacht habe. Mein Wahlspruch für 2019?
Überleben, aushalten…
Ok ja Betrachtungssache/Interpretationssache
Ich halte es aus solange bis ich mich dagegenentscheide und es beende.
Ist dieses Aushalten dann nicht ein Kampf bestehenzubleiben/es doch nochmal zu schaffen, glücklich zu werden?
Und dann widererwartend sich nichts geändert hat und man nach dem zigten Mal aufgibt? Die Entscheidung zu gehen getroffen hat?
Eher ne Definitionssache das alles.
Aushalten und überleben sind Nachbarn, auf den Kontext bezogen.
Alla der weißen Taube nach geflogen
Nicht weiße Taube sondern alla…
Schwarzer Vogel!!
DH : " Ich halte es aus solange bis ich mich dagegenentscheide und es beende. "
Ist das nicht das Motto von der Ängie ?
Zur Zeit gibt’s weltweit ja keine Männer mehr zum knutschen.
Halt doch ! In Frankreich ist Einer ! ( Und sogar unsere Angela passt, auch altersmäßig, in sein Beuteschema.)
Aber wenden wir uns nun wichtigeren Dingen zu !
Während jene Dame schon einige Nachfolger hat, schaut’s bei uns MS - ler nicht so rosig aus.
Niemand will unsere Stelle einnehmen. Komisch, gell ?
Also bleibt uns nichts anderes übrig, als bis zum Ende auszuharren.
So machen es wenigstens die meisten von uns.
“Also bleibt uns nichts anderes übrig, als bis zum Ende auszuharren.”
Warten tut man nur auf den Zug
DH, du hast nur bedingt recht :
https://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/03/psychologie-warten-zeit-zeitgefuehl
Haha
Du weißt aber schon was ich mit dem Spruch Aussagen wollt