“Ein Mrt von 2008 im vergleich zu 2016 - es gibt keine Veränderungen in den Bildern .
Trozdem gab es viele klinische Schübe immer die selben wenn auch teils verschieden . Ist sowas möglich?”
Hallo bk,
nochmal: das MRT zeigt nicht alles! Es kann nur den Ist-Zustand abbilden, und das nur im Rahmen seiner Magnetfeldstärke und Leistungsfähigkeit. Und wenn der Zustand 2016 scheinbar gleich ausgesehen hat wie 2008, heißt das nicht, dass dazwischen nichts passiert ist. Du kannst dazwischen -zig Schübe gehabt haben.
Vielleicht waren auch schubartige Schwankungen darunter, die keine neuen Schäden verursacht haben, sondern durchs Uhthoff-Syndrom ausgelöst wurden. Ein Schub wird durch Symptome und Ausfälle ausgemacht, und die sind nicht einfach messbar, sondern sie sind vor allem etwas, was du selbst fühlst.
Wenn man/frau wärmeempfindlich ist, kann man sich bei höherer Körperkerntemperatur durchaus so mies fühlen, als hätte man einen Schub. Um das Uhthoff-Syndrom von einer akuten Entzündung zu unterscheiden, müsste man ein MRT mit Kontrastmittel machen, und prüfen, ob die Blut-Hirn-Schranke gestört ist. Aber seit den neuesten Erkenntnissen über Gadolinium ist man damit etwas zurückhaltender geworden.
“Wenn alte Herde wieder aktiv sind, müsste die Ms immer wieder neu diese treffen?Wenn die Enzündung aber jedesmal gestoppt wurde, ist doch eher unwahrscheinlich oder?”
Eigentlich nicht. Du kannst ja auch immer wieder einen Schnupfen kriegen, und deine Nase ist doch immer dieselbe. Erst wenn die Nervenzellen ganz untergegangen sind, können sie sich nicht mehr entzünden. Narbengewebe oder gar Black Holes - liquorgefüllte Löcher im Hirn - entzünden sich nicht mehr.
Deswegen befürworten manche Behandler, akute Entzündungen nicht so rasch wie möglich zu stoppen, sondern sie allmählich von selbst abklingen zu lassen, damit sie stabil vernarben. Von diesen Narben oder Verhärtungen - Sklerosen - hat unsere Krankheit ihren Namen.
Das Problem ist, dass dieses Narbengewebe nicht mehr wie das ursprüngliche funktioniert; eine Narbe ist immer eine Defektheilung, ein “Flicken”. In Hirn besteht der aus Gliazellen, was “Leim” bedeutet. Gliazellen sind das Füllmaterial zwischen den Nervenzellen, sozusagen der “Kitt”.
Daher bin ich dafür, eine akute Entzündung im ZNS rasch zu stoppen, ehe sie viel Nervengewebe zerstört hat, denn mit dem Kopf voller Kitt kann man nicht mehr denken. Ich habe dafür immer Cortisontabletten in der Hausapotheke, die ich nach dem Grundsatz: “So viel wie nötig, so wenig wie möglich” anwende. Mein Hausarzt und mein Neuro unterstützen mich dabei.
Andere Entzündungen hemmt man ja auch, denn die meisten Leute wünschen sich keine Narben am oder im Körper. (Ausgenommen irgendwelche Kulturen, wo man sich stammestypische rituelle Narben zufügt, in Kamerun, im Kongo, oder in schlagenden Verbindungen.)
Die abartig hohen Cortisondosen, die als Schubtherapie vom Neuro-Establishment verabreicht werden, lehne ich ab. Glucocorticoide wirken in unserem Körper in winzigen Dosen, unsere köpereigene tägliche Cortisolproduktion ist 7,5 mg Prednisolon oder 1 mg Dexamethason äquivalent. Die im Schub oder bei Anaphylaxie verabreichte Tagesdosis beträgt höchstens 40 mg Dexamethason, was etwa 300 mg Dexamethason äquivalent ist…
Ein Neuro, der mir als Schubtherapie 1000 oder gar 2000 mg Methylprednisolon verabreichen würde, wäre nichts für mich. Ich habe mir im DMSG-Forum zum Thema schon Blasen an die Finger getippt; mit dem Suchbegriff “Dexamethason” kannst du das meiste finden.
Liebe Grüße
Renate