Hallo Mädels … (und Jungs?)
Tina, laß‘ dich nicht von so blödem Gerede irritieren, daß nur diejenigen eine Prophylaxe nehmen, die feige sind. Das ist wirklich nur dummes Dahergerede! Meine Einstellung zur Prophylaxe besteht hauptsächlich darin, daß regelmäßiges Spritzen doch eher die Flexibilität hemmt (zumindest glaube ich das). Wenn man z.B. auf Reisen geht, muß man immer daran denken, genügend dabei zu haben. Notfalls muß es noch gekühlt werden. Mal von dem „immer Drandenken“ abgesehen. Und dann ist das Spritzen nun wirklich nix, worum ich mich reiße, auch wenn ich eigentlich keine Spritzenphobie habe. Noch dazu habe ich kürzlich einen Bericht gesehen in dem beschrieben wurde, daß die Substanzen von Medikamenten, die ein Mensch im Laufe seines Lebens zu sich nimmt, nicht immer abgebaut werden, sondern im Körper verbleiben. So wie bei manchen Impfungen z.B. im Körper Quecksilber zurückbleibt. Diese nicht abgebauten Substanzen können auch wieder Allergien auslösen. Daraufhin habe ich doch mal nachgedacht, vielleicht nicht immer gleich zu Medikamenten zu greifen, wenn was ist. Und last but not least ist es nunmal so, daß ich mich im Augenblick ganz wohl fühle. Und solange es einem gut geht, schiebt man das Thema Prophylaxe eben immer wieder weg. Das ändert sich sicher wieder, wenn wieder Beschwerden auftreten. Generell gebe ich dir recht, daß es vielleicht doch schlauer ist, gleich mit einer Prophylaxe zu beginnen, um so lange wie möglich gut zu leben. Vielleicht geht es mir wie Andrea: Nach außen hin befaßt man sich mit seiner Krankheit, innerlich lehnt man sie noch ab, und sucht selber immer Ausflüchte.
Mein Yoga-Kurs wird von meiner Krankenkasse gehalten. Ich bekomme auch 1 mal im Jahr die Gebühren dafür erstattet. D.h., ich mache im Jahr 2 Kurse. Einmal bis Frühjahr (und dann setze ich im Sommer aus, weil ausgerechnet an diesem Tag Tennis im Freien stattfindet), und dann im Herbst bis Weihnachten. Aber einen Kurs muß ich selber zahlen. Aber das mache ich gerne, weil mir Yoga total Spaß macht, und es mir auch was bringt. Man lernt dabei u.a. auch, wie man Gedanken „lenken“ kann. Nur als Beispiel: Man sitzt in einer Besprechung, und plötzlich fällt einem ein, daß man vergessen hat, Brot zu kaufen, und man nach Feierabend nicht dazu kommt, eines zu kaufen. Jetzt sitzt man in dieser Besprechung, und kriegt schon nix mehr mit, weil man sich darauf versteift, das Brotproblem zu lösen.
Im Yoga lernt man, diesen Gedanken einfach auf später zu verschieben. Bei mir hilft es besonders, wenn ich nachts an Problemen rumgrüble, und sie nicht mehr aus dem Kopf kriege. Nachts drehen sich Gedanken eh‘ im Kreis, also reicht es ja eigentlich auch, tagsüber darüber nachzudenken, und lieber die Zeit zum Schlafen zu nutzen. Am nächsten Tag stellen sich diese Probleme sowieso meistens als Peanuts raus.
Andrea, ich mußte echt schmunzeln als du erzählt hast, daß du dir überlegst, das restliche Leben nur noch mit Skifahren und Tauchen zu verbringen. Genau so geht es mir seit meiner Rückkehr vom Skifahren auch. Seit ich wieder da bin, denke ich so oft an die Berge und den Schnee, daß ich mir auch schon gedacht habe, mir das Skifahren zum Beruf zu machen.
Ich denke, das ist einfach ein gutes Zeichen, daß man sich erholt hat. Von solchen Erlebnissen zehrt man ziemlich lange. Wir waren in der französischen Schweiz, genauer in Portes du Soleil. Ein riesen Skigebiet … genial, wenn man dann noch super Wetter dazu hat, und sämtliche Pisten ausfahren kann. Zum Essen: wir haben einen Weinkellermeister aus der Remstalkellerei unter uns. Der veranstaltet an einem Abend immer eine Weinprobe (immer unterschiedlich), dazu mit kulinarischen Köstlichkeiten. An einem anderen Abend gab es Rheinischen Sauerbraten mit Rotkohl, am anderen Käsespätzle. Und den heißen Stein hatten wir auch dabei, und haben darauf auf leckere Sachen gegrillt. Ich glaube, das Banalste waren wohl unsere Spaghetti „Tri di pasti“. Zugegeben, ich helfe zwar immer in der Küche, aber das Kochen übernehmen die, die wirklich was davon verstehen. 
Andrea, die Baustellen, die du angesprochen hast, sind nicht ganz unwichtig. Das was du erzählt hast, von der Frau, die ihren Partner verlassen hat, das habe ich auch im Krankenhaus von einer Dame gehört. Ihr ist das gleiche passiert. Allerdings hat man sie da erst in einer Reha drauf gebracht, daß sie zwar einen lieben Partner hat, aber der sie eigentlich nicht glücklich macht. Heute ist sie zwar nicht „toppfit“, aber sie fährt Rolli nur noch, wenn längere Strecken bevorstehen, und Sehstörungen hat sie auch nur noch ganz selten. Es ist also erstaunlich, wie sich so eine Baustelle auf den Gesundheitszustand auswirken kann.
So, jetzt habe ich aber mein ganzes Defizit der letzten Woche niedergeschrieben.
Ich verschone euch jetzt besser, damit ihr den Nachmittag noch zur Erholung nutzen könnt. Ich wünche euch noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Petra