Hallo zusammen,
Ich bin noch ziemlich neu dabei und mich würde interessieren, inwiefern die Kognition längerfristig gesehen bei MS in Mitleidenschaft gezogen wird. Ich weiß, bei jedem verläuft die Ms anders und man kann keine allgemeingültigen Aussagen treffen etc., aber ich würde gerne von euren Erfahrungen hören, da ihr ja selbst schon länger dabei seid und vermutlich auch viel mehr Verläufe von anderen mitbekommen habt. Ich selbst kenne niemanden, der MS hat und bin geprägt von dem, was ich bisher in meinem Bekanntenkreis so aufgeschnappt habe oder was ich in irgendwelchen Artikeln gelesen habe. Ob das objektiv und so stimmig ist, weiß ich nicht. Aber nachdem ich gelesen habe, dass nach 15-20 Jahren weniger als 2/3 der Erkrankten berufstätig sind und dass bei den Gründen kognitive Störungen an erster Stelle stehen, bereitet mir das schon ziemlich viel Kopfzerbrechen, Angst und Sorge…
Danke im Voraus für eure Antworten und Erfahrungen, liebe Grüße,
Marie 23

Vergiss diese Gedanken und lebe heute, die Zukunft ist nicht vorhersehbar und mit MS schon gar nicht. Viel wichtiger ist es sich nicht ständig Angst und Sorgen zu machen.

MS - alles kann, nichts muss!

Diese paar Worte fassen kurz und prägnant zusammen, wie das so laufen kann mit der MS…

In diesem Sinne schliesse ich mich Eva an.

Leb im JETZT und geniesse, was du noch alles machen kannst.

Sorgen, Zukunftsängste kannst du in den Griff kriegen, in dem du lernst deine Gedanken zu beeinflussen, sie z.B. zu stoppen, wenn sie sich im Kreis zu drehen beginnen.

Trauer, Wut, Zorn haben auch ihre Berechtigung und müssen erkannt be- und verarbeitet werden.

Auch nach 25 Jahren MS immer mal wieder eine Herausforderung für mich.

Inwieweit es zu kognitiven Störungen kommt, hängt m.E. von der Lage der Entzündungen ab , Gehirn oder Rückenmark. Im schlimmsten Fall beides.

m.E.Rückenmark und kognitive Störung :-)) :-)) :-))
ist das jetzt einfach Dummbrot oder eine kognitive Störung?

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Liebe Marie,

mach es nach dem Ratschlag von Albert Einstein :

Geniesse deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute.
Morgen kannst du Gestern nicht mehr nachholen.
Und später kommt früher als du denkst.

Jeder hat einen anderen Verlauf und keiner kann in die Zukunft schauen. In der Zukunft kann vieles mehr passieren, angefangen von einem schweren Unfall bis hin zu einer Krebserkrankung. Da könntest du dich täglich sorgen und vergisst zu leben.

Alles Gute

???
Mir zu wirr, was sie schreiben…

Ich bin noch nicht 15 Jahre dabei, aber kognitiv schon ziemlich verblödet.
Das Gute daran, mir sind meine kognitiven Einschränkungen noch bewusst und ich meide z.B. längere Autofahrten usw.
Dafür kenne ich körperlich super eingeschränkte, langjährige MSler, die dafür im Oberstübchen noch total fit sind.
Genauso kenne ich Fälle, mit denen eine einfache Unterhaltung kaum noch möglich ist und die gleichzeitig auch zu unreflektierten und unangemessenen Verhalten neigen.

Mach Dich nicht verrückt. Du wirst es schon merken, wenn sich kognitive Defizite evtl. bei Dir einstellen. Sollte das irgendwann der Fall sein, kannst Du es ja eh nicht ändern.
Das Leben geht weiter und irgendwann unter Umständen völlig ungeniert :wink:

hallo marie,

bist du selbst erkrankt oder möchtest du nur wissen, was man in einer Uni-Arbeit zum Thema Kognition bei MS -lern schreiben könnte?

Die kognitiven Fähigkeiten nehmen generell im Verlauf der Erkrankung ab; aber an kann dagegen angehen. Gedächtnistraining wäre da mal ein Vorschlag!
Berücksichtigen muss man natürlich auch den altersmäßigen Abbau der Gehirnleistung. Das weiß jeder.

VG ana552

'Die kognitiven Fähigkeiten nehmen generell im Verlauf der Erkrankung ab; ’
Wo hast du das den her???
Meine werden immer besser, vielfältiger. Vor der nächsten Null steht eine 8.

‘aber an kann dagegen angehen. Gedächtnistraining wäre da mal ein Vorschlag!’
Brauche ich nicht, der Alltag ist das beste Training für alles.
Aber, Marie, du bist ja gefragt.

Spyke,
das war ein guter kognitiver Beitrag, fand ich gut. Ich find das Thema super spannend. Laaaangsam verblöden. Das Thema würde ich gern noch einmal aufgreifen/aktualisieren, weil die Beiträge zu diesem Thema schon etwas länger her sind.

Es hat nichts mit verblöden zu tun, das sind
andere neurologische Erkrankungen.

Bei MS sind folgende kognitiven Probleme anzutreffen:

https://www.dmsg.de/ms-kognition/beeintraechtigungen.html#:~:text=Die%20häufigsten%20kognitiven%20Beeinträchtigungen%20bei,Störungen%20der%20räumlich-visuellen%20Wahrnehmungsfunktionen

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Danke für den link. Schau ich mal rein.

Philipp, das ist der falsche Ausdruck für Alzheimer und Co und unterstützt Vorurteile und Unwissen….

Ich kann Hirnleistungstraining nur empfehlen und z.B. Spiele auf dem Tablet, die das Denkvermögen trainieren….

Stell dir vor die ärzte sagen dir du hast leukämie und in 6 monaten gehen die lichter aus . Was würdest du machen ? Du würdest alles im leben noch mitnehmen was du noch kannst . Genauso musst du jetzt leben . Heute ist der beste tag im leben . Und morgen beginnt ein neuer bester tag im leben . Ich habe nächstes jahr mein 10 jähriges . Ich habe nicht immer nach diesem motto gelebt . Zu viel nachgedacht . Jeden monat neue abstriche machen weil es immer schlechter wird . Dazu kam noch dss die ärzte mir nicht zugehört haben und mich belächelt haben . Das hat mich immer wieder runtergezogen , weil ich oft zu weit in die zukunft geschaut habe . Das war aus heutiger sicht ein fehler . Deshalb die party findet heute statt und nicht morgen . Die ms kannst du nicht ändern. Die ist wie sie ist . Sie zwingt dir ihren willen auf. Du kannst da nichts gegen machen . Sie ist immer stärker als du . Lebe heute . Denn heute ist der beste tag im leben . Und morgen geht wieder die sonne auf und ein neuer tag beginnt . Solange ich noch ein bisschen was machen konnte konnte ich mich doch immer motivieren . Aber seit ich im rollstuhl sitze schwindet die fähigkeit mich zu motivieren .

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Ähm ich hatte Brustkrebs, ich weiß durchaus, was es heißt die Diagnose Krebs zu bekommen.
Du versuchst zuerst gut zu leben mit der Therapie. Ok ich hatte während der Chemo einen Nervenzusammenbruch.
Du machst mit dieser Diagnose nicht alles anders. Du hast, erst nach Ende der Therapie Zeit und Lust dich mit deinen Defiziten zu beschäftigen… und zu bearbeiten.
Nachdem ich 4 Vollnarkosen hinter mir hatte merkte ich das ziemlich an meinem Kopf.
Durch Training meiner Defizite verbesserte sich mein Zustand wieder. Auch heute noch trainiere ich mit meiner Ergitherapeutin meine Multitaskingfähigkeit am Tablet trainiere ich die unterschiedlichen
Gehirnhälften…
Es lohnt sich immer etwas für den Kopf zu tun er ist schließlich die Schaltzentrale…
Darüber läuft alles Bewegen, Sehen, Denken….

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Hallo Spyke,
Deinen link habe ich jetzt schon ein paar Mal benutzt. Einen Übungseffekt hat es. Parallel dazu habe ich mal einige Tests meine 15 jährige Tochter zum Vergleich machen lassen, um zu sehen, wie sie es macht.

Hallo, cool, dmsg hat sehr viele Infos
und tools.

lg

Philipp

Da habe ich Deinetwegen einen benefit, den ich ohne Dich nicht gehabt hätte.:wink:

Liebe Grüße

Nils

Das gute bei kognitiven Störungen ist:

Dein Gehirn kann es ausgleichen und neu erlernen. Man muss halt trainieren.

Ich hatte bei einem Schub mein Kurzzeitgedächtnis verloren (also ich wusste nicht was vor 5 Minuten war und mein logisches Gedächtnis)

Ich habe 3 Jahre gelernt und gelernt und gelernt (eine simple letzte Prüfung an der Uni). War sehr frustrierend, weil ich am Ende einer Seite immer wieder neu anfangen musste.

Schlussendlich hab ich es geschafft und meine Arbeit (rein kopflastig) hat mir dann den restlichen Schub zur Regeneration/“eher Neubildung” gegeben (war das erste Jahr aber auch noch sehr schwer!)

Diese/solche Störungen bleiben nur bestehen, wenn du nichts machst und deinem Gehirn nicht die Möglichkeit gibst es neu zu erlernen. (Natürlich gibt es sicher Bereiche, welche das Gehirn nicht mehr auslagern kann)

Also Gehirn ist das geringste Problem. HWS ist das kritische, da keine Möglichkeit/Platz vorhanden ist, die Schäden auszulagern.

Bei der HWS wirst du auch nach mehreren Verletzungen/Entzündungen dort sehr sicher einen Rolli benötigen.

Dwg.:
So schnell wie möglich Kortison bei Entzündungen in der HWS, und beim Sehnerv. (Mit der Zeit lernst du welche Bereiche bei einem Schub betroffen sind.)

Da gibt es natürlich wieder Gegner ggnüber Kortison, ABER es gab auch einige Irrläufer, die Masken in einer Pandemiezeit verweigerten (sogar als gesundheitsgefährdend eingestuft haben)