TITISEE-NEUSTADT. Einen schwer kranken Menschen tagtäglich zu umsorgen und ihm das Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen, Lebenspläne zu begraben, wenn die Auswirkungen einer unheilbaren Erkrankung das Leben überschatten, ist keine Selbstverständlichkeit. "Daher gelten unsere Bewunderung und unsere Anerkennung Ihnen, die Sie bereit waren und sind, eigene Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen, um Ihren pflegebedürftigen Ehepartner ein Leben lang zu begleiten", mit diesen Worten wurde Irma Butsch aus Titisee-Neustadt vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) gewürdigt.


Badische Zeitung - Freitag, 14. November 2008 - von Christa Maier

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft würdigt Irma Butsch für 40 Jahre Einsatz.

TITISEE-NEUSTADT. Einen schwer kranken Menschen tagtäglich zu umsorgen und ihm das Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen, Lebenspläne zu begraben, wenn die Auswirkungen einer unheilbaren Erkrankung das Leben überschatten, ist keine Selbstverständlichkeit. "Daher gelten unsere Bewunderung und unsere Anerkennung Ihnen, die Sie bereit waren und sind, eigene Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen, um Ihren pflegebedürftigen Ehepartner ein Leben lang zu begleiten", mit diesen Worten wurde Irma Butsch aus Titisee-Neustadt vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) gewürdigt.

Bei einem Festakt am 6. November in der Glashalle des Internationalen Handelszentrums in Berlin erhielt die Leiterin der "Amsel-Gruppe Hochschwarzwald" zusammen mit Willi Fischer aus Solingen in Nordrhein-Westfalen den von der Firma Merck Serono gestifteten DMSG-Pflegepreis 2008, mit dem in der Pflege tätige Angehörige von MS-Erkrankten für ihr Engagement ausgezeichnet werden.

Den Erlös aus der Flohmarktbewirtung überreichte Paula Heizmann (links, stehend) an die Leiterin der Amsel-Gruppe
Hochschwarzwald, Irma Butsch, deren aufopferungsvolle Pflege ihres Mannes Heinrich (rechts) kürzlich mit dem
DSMG-Pflegepreis 2008 ausgezeichnet wurde. Foto: Christa Maier.

Beide Geehrten pflegen seit 40 Jahren ihre an MS erkrankten Ehepartner mit großer Hingabe und liebevoller Fürsorge. Seit 23 Jahren bedankt sich die Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft für den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Verbunden mit dem Preis war ein Flug nach Berlin mit kostenlosem Aufenthalt, den Irma und Heinrich Butsch schon deshalb sehr genießen konnten, weil sowohl der Transport als auch die Unterbringung den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern gerecht wurden.

Dies ist nicht immer so, wie die engagierte Vertreterin der Amsel-Gruppe erzählt. Schon die Ausrichtung der monatlichen Treffen und Informationsabende, die aufgrund der im ganzen Hochschwarzwald lebenden Mitglieder in wechselnden Lokalen angeboten werden, sei mit viel Vorarbeit verbunden.

Ist der Eingang zum Lokal mit Hindernissen verbunden? Wie sind die Toiletten zu erreichen? Sind die Toilettentüren für Rollstuhlfahrer breit genug? "In vielen Gasthäusern sind die WC-Anlagen im Keller. Wenn dann kein Aufzug vorhanden ist, fallen diese Lokale schon raus", weiß auch Paula Heizmann, die für das gemütliche Treffen im Dorfcafé in Seppenhofen ideale Voraussetzungen fand.

Bei dieser Gelegenheit überreichte die rührige Mitstreiterin der Amsel-Gruppe wieder einen größeren Spendenbetrag, der bei der Flohmarktbewirtung erwirtschaftet wurde. Dieser ist nicht nur der Sonderstellung der Amsel-Gruppe zu verdanken, die beim Flohmarkt als einziger Standbetreiber Speisen und Getränke verkaufen darf. "Ohne die Unterstützung durch unsere Helfer und die Bevölkerung, die regelmäßig 25 Kuchen liefern, und der Transporthilfe durch das DRK Löffingen wäre das nicht möglich", betonte Paula Heizmann.

Aufgrund der ständigen Einsparungen im Gesundheitswesen, die auch hilfsbedürftige Personen heftig zu spüren bekommen, sind solche Spenden nicht nur willkommen, sondern auch wichtig, sagte Butsch. Mit ihnen können finanziell nicht so gut ausgestattete Betroffene unterstützen werden, damit sie Freizeit- oder Kursangebote wahrnehmen können.

So verbrachte die Gruppe im vergangenen Jahr vier Tage in einem Pflegehotel in Bad Wurzach. Ein Jahr zuvor unternahm man einen eintägigen Ausflug an den Rombachsee. Jedes Jahr werden bei einer Weihnachtsfeier kleine Geschenke verteilt und auch das Gedächtnistraining sei dank der Spenden aus Löffingen möglich. "Ohne Paula und ihre Clique ginge es uns nicht so gut", sagte Butsch. Diese Aussage gewinnt angesichts des täglichen Kampfes von Betroffenen und Angehörigen um den Erhalt der Lebensqualität und der damit verbundenen Hilfsmittel immer mehr an Bedeutung.

"www.badische-zeitung.de" ( www.badische-zeitung.de )

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