laut dem Bericht auf ms-gateway.de

Zitat:

"...Ob du es glaubst oder nicht, es lohnt sich einen Organspendeausweis
auch mit MS zu besitzen. Da wir kein Blut und Stammzellen spenden dürfen,
nehmen die meisten Menschen (auch Ärzte) an, dass wir für eine
Organspende nicht infrage kämen. Selbst wenn du googelst, findest du
diese Information.  Aber andersrum finde ich auf Organspende-Seiten kein
klares Statement, dass es komplett ausschließt. Dem wollte ich genauer auf
den Grund gehen. So schrieb ich der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung eine Mail mit der Frage, ob ich mit Multipler Sklerose Organe
spenden dürfte.

Die Antwort kam schnell:
„[…] Eine Organentnahme ist nur dann grundsätzlich ausgeschlossen, wenn
bei einer verstorbenen Person eine akute Krebserkrankung oder bestimmte
Infektionskrankheiten vorliegen. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden
die Ärzte nach den erhobenen Befunden, ob eine Organ- und Gewebespende
infrage kommt. Auch die Einnahme von Medikamenten ist kein grundsätzliches
Ausschlusskriterium.
Es ist aber hilfreich, Vorerkrankungen oder Allergien auf Ihrem Organspende-
ausweis im Feld "Platz für Anmerkungen/Besondere Hinweise" zu
dokumentieren.“

Am Ende ist es also eine Einzelfallentscheidung. Vielleicht entscheiden sich
die Ärzte dafür – vielleicht dagegen...."

Das klingt, zumindest für mich, nicht nach “geht auf keinen Fall…”

Finde Organspende ein zweischneidiges Schwert, ist halt auch ein großer Markt, OPs und der folgende medizinische Aufwand + die Transplantate halten eben nicht ewig. Das spricht für mich z.T. dagegen.

Dafür spricht auf der anderen Seite, dass auch eine Lebensverlängerung um 5,10,15 Jahre für manche echt wertvoll sein kann. (Z.B. Eltern mit kleinen Kindern, die noch aufwachsen zu sehen ist sehr sehr wertvoll).

Ich finde es daher gut mit Einschränkungen - es sollte verhältnismäßig sein, nicht nur als reiner Selbstzweck um OP Quoten zu erreichen.

Für eine Widerspruchslösung wäre ich schon, zumal es in Europa meist der Fall ist. Bisher nimmt D mehr als es gibt.

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Laut der Doku nicht ganz richtig… Richtig ist: das Organ muss durchblutet sein…
Allerdings ist laut dem Bericht ein Hirntod kein durch Forschung festgestellter Fakt, sondern lediglich eine Übereinkunft von Medizinern, dass dies mit dem Tod gleichzusetzen sei. In dem Bericht wird aber auch gezeigt, dass diese Menschen zwar keine Chance haben aus dem Koma zu erwachen, aber das Nervensystem unter Umständen noch in Teilen funktioniert, und Körper-Regungen wahrgenommen werden können.

Klar von einem Tod zu sprechen wäre demnach nicht nachgewiesen, sondern nur eine Vermutung!

Deshalb schrieb ich auch oben schon, dass es in meinen Augen eine sehr private Einzelentscheidung sein sollte, je nach dem, wie man Tod für sich definiert.

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Dann wäre die Frage ja geklärt…

Und wer entscheidet über die Verhältnismäßigkeit???

Als ich Klein war, war meine Nierentätigkeit bei um 10% wenn das Penecellin, das ich damals bekam nicht angeschlagen hätte wäre mir meine Niere entnommen worden… Klar kann man mit einer Niere leben, aber dann wäre mein Leben anders verlaufen. Ja ich war immer krank aber es war trotzdem vieles möglich, was mir wenige zugetraut haben…. Das ist der medizinische Fortschritt…
Eltern in sollen die Möglichkeit erhalten ihre Kinder aufwachsen sehn.

Bei mir saß ein Mann in der Chemo der erst Vater geworden war, der hat vermutlich einen Klopfer nach dem anderen bekommen, dürfte ein teuerer Spaß gewesen sein….

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, was die MS Therapie mit späteren Einschränkungen kostet?
Bei chronischen Erkrankungen werd eine Entscheidung darüber getroffen ob eine therair verhältnismäßig ist ….

Ich persönlich bin gegen eine Widerspruchslösung, weil ich ein Problem damit hätte, dass über den Körper grundsätzlich von Anderen verfügt werden darf. Für mich spielt der Glaube und das Abschiednehmen bei dem Thema eine große Rolle. Wahrscheinlich würde ich bei dem Druckmittel Widerspruchslösung, zumindest bis auf weiteres, widersprechen. Das Thema ist einfach schwierig.

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Ich weiß nicht was bei diesem Thema so schwierig ist.
Viele Leute hätten wohl kein Problem mit der Organspende nach dem Tod, vergessen aber einfach darauf das Einverständnis zu geben.
Ich wäre genau ein Typ, der überhaupt kein Problem mit der Spende hätte, aber einfach auf das offizielle Einverständnis vergessen würde.

Und ich bin überzeugt, dass viele Leute wie ich ticken, daher ist die Widerspruchslösung für so Wastln wie mich ideal.

Und den Widerspruch einlegen ist ja total problemlos. Und wenn man mit der Organspende eben nicht einverstanden ist, dann vergisst man auf so einen Widerspruch auch sicher nicht so einfach.

Würde einem für den Widerspruch Steine in den Weg gelegt werden (beispielsweise extra auf eine Behörde gehen zu müssen, vielleicht auch noch mit extra vergebenem Termin), dann würde ich dem auch kritisch gegenüber stehen. Aber so ist es ja nicht, sondern es funktioniert ja deppeneinfach. Ist ja zum Glück nicht so wie ein Kirchenaustritt…

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Ich sehe die Schwierigkeit in der Entscheidung ob man den sogenannten Hirntod als Tod akzeptieren kann oder eben nicht… in meinen Augen Alles Andere als einfach, solange es keine 100%ige Sicherheit gibt, und Forscher feststellen, dass man nachgewiesen nichts mehr spürt nach dem Hirntod. Keiner kann mit Sicherheit sagen, ob die sogenannte Seele oder das Über-Ich ein Teil des Gehirns ist oder vom Gehirn unabhängig operiert.

Wie deppeneinfach ist denn so ein Widerspruch?

Ich bin etwas verwundert. Das Thema Organspende ist ja durchaus eine wichtige Sache. Wenn man das also tun will, wie vergisst man dann so eine Zusage? Klingt so ein bissel nach “Mir doch egal, was ihr da macht und wie es den Angehörigen damit geht.” :thinking:

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Jemand der (noch) keine Zusage abgegeben hat, ist vielleicht auch einfach noch nicht bereit für eie Entscheidung und fühlt sich bedrängt und schlecht, wenn er gezielt widersprechen muss. Wenn man spenden will, muss das doch ein wirklicher Wille sein und aus freien Stücken wohlüberlegt und auch mit angehörigen besprochen sein. Ich kann mir vortellen, dass ein Nein vielen schwerfällt und sie nicht widersprechen, obwohl sie auch nicht ganz überzeugt dafür sind.

…man kann ja gern für eine Widerspruchslösung sein, aber die Begründung sollte auf keinen Fall lauten: “ich möchte das so, weil ich es sonst vergessen könnte…” Sehr suspekte Auffassung meiner Meinung nach…

Es hat seine guten Gründe,warum die “Hirntoten” vor der Organentnahme sediert werden

Ein Formular, dass man mit einem Klick über Google findet. Deppeneinfach halt.

(Ja, dein Gegenargument seh ich schon „Aber die älteren Personen!!!“ Das könnten wir dann bitte gleich überspringen.)

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Bei dir weiß ich jetzt nicht recht, ob ich da antworte. Man kennt das ja, ein zwei Beiträge noch und dann explodierst du wieder.

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whatever… Hauptsache es ist einfach für Dich :wink: sollen sich doch die Anderen bemühen

Das ist wirklich extrem schwer und ich Maße mir das auch nicht an das zu entscheiden. Aber ein Beispiel ist Bauchspeicheldrüsenkrebs und die dazugehörige Wipple-OP, die meist dennoch zu spät kommt.

Ich denke verhältnismäßig ist, was die Lebenserwartung & Qualität erhöht. Das ist doch in deinen Beispielen total erfüllt.

Also ob nun Widerspruchsregistereintrag, Widerspruchsausweis , Suche nach Info dazu, Formular oder sonstwas … genau das finde ich nicht richtig. Denn ich muss dabei aktiv werden, um zu verhindern, dass mein Körper nicht selbstverständlich zur Verfügung steht. Ich hab auch meine Zweifel, dass so eine Gesetzesänderung nicht schnell entgleisen kann. Es sollte einfach Grenzen geben. Wenn ich etwas tun will muss ich aktiv werden können und nicht umgekehrt, quasi um meinen Körper kämpfen müssen.

Das heißt nicht, dass ich Organsprende schlecht finde. Ich bin aber gegen eine grundsätzliche staatliche Vereinnahmung.

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Das sehe ich ganz genauso. Die Widerspruchsregelung zwingt alle Erwachsenen dazu, sich mit dem Thema Organspende zu befassen und eine Entscheidung zu treffen. Noch schlimmer: Schweigen wird als Zustimmung gedeutet, was unserer Rechtsordnung bis auf sehr wenige Ausnahmen fremd ist. Und das in einer sehr persönlichen, sehr schwerwiegenden Frage. Außerdem entsteht der Verdacht, dass geradezu darauf spekuliert wird, dass viele sich einfach nicht mit dem Thema beschäftigen wollen und dadurch unfreiwillig zum Organspender werden.

Man kann natürlich argumentieren, dass dadurch schließlich Leben gerettet werden. Es gibt aber auch ein Recht auf Verdrängung, auf Ignoranz und sogar auf Faulheit. Wer sich mit seinem eigenen Tod nicht beschäftigen möchte, darf dadurch keine Nachteile erleiden.

Ich wage die These, dass auch das Bundesverfassungsgericht das so sieht und eine Widerspruchsregelung als verfassungswidrig kassieren würde.

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Ja, das z.B. meinte ich mit Entgleisungsgefahr. Wo sind da die Grenzen? Was passiert, wenn der Schlamper seinen Widerspruchsausweis blöderweise nicht dabei hat, oder der Aufschieber, vielleicht einfach noch nicht dazu gekommen ist, sich um seinen Widerspruch zu kümmern? Ist er dann gleich der begehrte Spender, auf den schon gewartet wird? Wieviel Mitsprache haben Angehörige noch, wenn der Körper in erster Linie dem Staat gehört?

Ich hab einfach Bauchweh bei dieser Methode, an Organe zu kommen.

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Das Problem ist derzeit, dass es in andern europäischen Ländern schon so gehandhabt wird und wir Organe von dort Importieren.

Wenig galant…
Vielleicht sollten Ärzte einfach viel mehr gezielt ihre Patienten ansprechen?

Man darf auch nicht vergessen, es sind ja gar nicht die Organe aller Menschen zu gebrauchen, wenn ich so an meinen Vater denke… schätze da täte man niemanden einen Gefallen.

Ich bin seit Jahren als Spenderin beim DKMS registriert. Gut MS wäre ein Ausschlussgrund aber das können die dann, wenn’s wirklich aktuell ist entscheiden. Habe auch ne seltenere Blutgruppe - zumindest für Europa.