Wie kommen unsere Güter zu uns? Informationsveranstaltung des Hafens Plochingen am 8. November 2012.


Es gibt, wie wir alle wissen und auch tagtäglich leidvoll durch die überbelasteten Straßen selbst erfahren können, die Möglichkeiten Güter mit dem LkW über die Fernstraßen zu transportieren. Dazu gehören aber auch der Luftverkehr und der Transport mit Schiffen und um die ging es am 8. November. Diese Einleitung zu einem hochinteressanten Vortrag durch den Geschäftsführer Herrn Weiß von der Neckarhafen Plochingen GmbH machte die Zuhörer der Ü40 von der Amsel Kontaktgruppe Wernau sofort aufmerksam und nachdenklich. Denn an die Lieferung wichtiger Güter mit dem Schiff denken wir tatsächlich erst zum guten Schluss. Die vermittelten Daten waren wirklich sehr interessant, da der Hafen als einziger der Binnenhäfen Baden-Württembergs in den 70-zigern von Privatleuten ins Leben gerufen wurde. Federführend war damals Herr Scheufelen von der Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen. Heute hält die öffentliche Hand 44% an dem Wirtschaftsunternehmen, dessen Bedeutung meist unterschätzt wird. Aber auch schon lange vor dem Bau des Hafens gab es die Vision, in einem Großprojekt den Rhein über den Neckar und den Bodensee mit der Donau zu verbinden für die Gütertransporte mit Schiffen. Verwirklicht hat sich schon damals diese Version aus Kostengründen nicht. Somit ist der heutige Neckarhafen die Endstation des Gütertransportweges über Wasser. Ungeachtet dessen ist die Verschiffung von Gütern über den Neckar mit der angeschlossenen Bahnlinie von 6,5 Km Länge eine kostengünstige, sichere und ökologische Alternative. Ein wichtiges und langfristiges Ziel der Neckarhafen Plochingen GmbH ist die Verlängerung der 27 Schleusen für Schiffe mit einer Länge von 135 Metern, den diese können bisher nur bis Heilbronn fahren. Weiterfahren bis nach Plochingen können ausschließlich Schiffe mit einer Länge von 105 Metern. Wichtig ist dies, weil bloß ein Schiff mit 105 m ca. 60 bis 100 LkW´s auf der Straße ersetzen kann. Diese beachtlichen Zahlen machten der Gruppe deutlich, dass dieses Ziel vordringlich realisiert werden müsste. Die Mitteilung von Herrn Weiß, dass der Ausbau der Wasserstraße im Bundesverkehrswegeplan auf der Dringlichkeitsstufe in der 3. Kategorie stünde, obwohl eine schriftliche Vereinbarung zwischen Land und Bund bestünde und die Aufnahme in den Wegeplan damit eigentlich obsolet wäre, wurde mit Unverständnis und Kopfschütteln bei den Zuhörern der Gruppe quittiert.

Somit waren die weiteren Daten für die Gruppe auch nicht weiter erstaunlich. Die ankommenden Schiffe fahren großenteils (70%) ohne Ladung zurück in Richtung Amsterdam. Diese Zahlen über den Umschlag von Gütern zur Weiterverarbeitung vor Ort oder dem Weitertransport lassen also erahnen, dass noch ausreichend Kapazität für eine Nutzung der Wasserstraße vorhanden ist. Die vielen Fragen der Zuhörer ließen das Interesse an dem Thema erkennen, sodass Herr Weiß u.a. noch über die jährlichen und geplanten Investitionen der GmbH, über die Kiesgewinnung, den jährlichen Aushub des Neckars, den Branchenmix und die verbesserte Wasserqualität sprach und den Vortrag später als geplant unter dem begeistertem Applaus der Gruppe beenden konnte.

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