Wie es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim Seminar ergangen ist, lesen Sie hier.


Am Anfang jeder Planung steht die große Frage: " Was bieten wir an diesem Wochenende an?" Es soll mal wieder etwas Neues sein. Schwierig, da nach über 10 Jahren Seminarwochenende einfach schon vieles auf dem Programm war. Es muss für alle Altersklassen passen, da die Teilnehmer aus allen Gruppen kommen. Somit reicht die Spanne von Mitte Dreißig bis Anfang Achtzig. Gleichzeitig müssen die verschiedenen Stadien der Beeinträchtigungen berücksichtigt werden. Auch hier reicht das Spektrum sozusagen von 0 bis 100.

Über die Akademie Bad Boll kamen wir mit Frau Mona Weniger in Kontakt. Sie versprach uns, jeder kann tanzen, in allen Lebenslagen. Das hörte sich interessant an, die Entscheidung stand fest. "Wir lassen uns darauf ein und probieren dieses Angebot aus." Inklusive 4 Zivis reisten wir am Freitag mit 33 Personen im Hotel Schwanen in Kälberbronn an. Bekannte treffen, abschalten, ausspannen, sich mal eine kurze Weile um nichts kümmern müssen, sich bei einem guten Essen verwöhnen lassen und durch das Seminar eventuell neue Einblicke gewinnen, die Freude darauf war den Gesichtern anzusehen. Nach dem Abendessen begann die erste Einheit des Seminars. Blickte man in die Runde, war allen anzusehen, dass sie mit Spannung und natürlich auch einer Portion Skepsis auf das warteten, was da kommen würde. Niemand kannte bis jetzt die Referentin, keiner hatte eine rechte Vorstellung davon, was kommen würde. Was kam war ein Angebot an Übungen und Bewegungen zu verschiedenen Arten von Musik.

Der Freitag Abend war ein Einstimmen, Bewegung im Raum, auch mit den Rollstühlen, Bewegung und Fühlen der Beine, entweder als sichtbare Bewegung oder nur mental ausgeführt. Im Kontrast zu sehr sanften Bewegungen stand die Bewegung auf Trommelmusik, von manchen als sehr aggressiv empfunden. Dass diese Übungen auch über mentales Mitmachen funktioniert wurde klar, als Erika sagte: " Ich habe warme Hände und Beine bekommen, das habe ich sonst nie." Am Samstag wurden die Übungen vertieft. Es waren immer wieder andere Regionen des Körpers angesprochen, Hände, Arme, Beine, Hüften, manchmal der ganze Körper und das bei verschiedenen Arten von Musik. Jeder konnte so viel mitmachen, wie er selbst wollte und konnte. Beim Austausch nach einzelnen Übungen kamen ganz deutlich die unterschiedlichen Empfindungen der TeilnehmerInnen zum Ausdruck. Manche fühlten sich von sanfter Musik angesprochen, andere von Trommelmusik oder Tango. Ganz deutlich war aber, dass viele Empfindungen durch diese sehr bewussten Bewegungen ausgelöst wurden. Dieses bewusste Körpergefühl das bei vielen entstand wurde am deutlichsten, als Helene, die außer dem Kopf nichts bewegen kann sagte: " Ich spüre meine Beine. Sonst weiß ich, dass sie da sind, aber ich weiß nicht wo. Jetzt fühle ich sie und weiß wo sie stehen." Dieses intensive, für viele ungewohnte Spüren ihres Körpers war für einen Großteil der Gruppe sehr anstrengend, so dass am Samstag Nachmittag die Einheit etwas kürzer ausfiel.

Am Sonntag Vormittag wurde noch einmal wiederholt, jeder konnte noch einmal spüren welche Übung ihm gut tat, um sie vielleicht mit nach Hause zu nehmen und für sich Daheim durchzuführen. Natürlich war nicht jeder von allen Übungen gleich begeistert, dass war bei der vorhandenen Gruppenzusammensetzung auch gar nicht der Anspruch. Insgesamt war es aber so, dass alle gerne mitgemacht haben und für jeden etwas dabei war.

Nachdem Frau Weniger am Samstag zur allgemeinen Begeisterung einen afrikanischen Tanz vorgeführt hatte, kam der Wunsch auf, sie solle doch noch einmal tanzen. Dies tat sie gerne und tanzte eine Magnifikation. Man konnte ganz deutlich die Einheit von Musik und Körper spüren. Natürlich bestand das Wochenende nicht nur aus Seminar. Schon am Freitag wurde es recht spät. Es war einfach schön, noch in gemütlicher Runde zusammen zu sitzen. Da am Samstag und Sonntag wunderschönes Wetter war, konnten die freien Zeiten genutzt werden, um spazieren zu gehen, oder eine Weile ins Freie zu sitzen.

Am Samstag Abend wurden noch einmal kräftig die Muskeln trainiert, dieses Mal die Lachmuskeln. Nach dem Abendessen trafen wir uns zum Gedächtnistraining mit Thema Märchen. Als es dann darum ging selbst ein Märchen zu erfinden, gab es kein Halten mehr. Was da entstand trieb sogar Tränen in die Augen vor lachen. Die kleinste Teilnehmerin als Helferin beim Gedächtnistraining Genauso unterhaltsam ging es beim anschließenden Kegeln weiter. Zeitenweise kegelten bis zu 14 Personen mit und einige Rollifahrer waren als Zuschauer mit dabei. Selbst als die Kegelbahn um 1 Uhr abschaltete, konnten sich die letzten nur schwer entschließen aufzuhören. Letztendlich siegte aber doch die Vernunft, ging es doch am Sonntag wieder beizeiten weiter. Als am Sonntag Nachmittag die Heimreise angetreten wurde, war die einhellige Meinung:

"Schön war's, es hat Spaß gemacht. Nächstes Jahr gehen wir nach Möglichkeit wieder mit."

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