Karlsruher Amsel-Gruppe feiert in Durlacher Karlsburg ihr 40-jähriges Bestehen / Sigrid Wagner wird als Kontaktgruppenleiterin verabschiedet
Die Kontaktgruppe Karlsruhe hatte im Oktober doppelten Grund, in der Durlacher Karlsburg zu feiern. Einerseits beging die 1981 von gerade elf Mitgliedern gegründete Gruppe ihr 40-jähriges Jubiläum, andererseits legte die Kontaktgruppenleiterin Sigrid Wagner nach einer Tätigkeit von vierzehn Jahren die Aufgaben in jüngere Hände.
Die Leitung übernehmen gemeinsam Katja Sprenger und Stephan Mann, die beide beim Festakt nicht zugegen sein konnten.
Voller Stolz verkündete Sigrid Wagner, dass Karlsruhe die größte und aktivste Gruppe im Landesverband Baden-Württemberg sei. Heute gehören ihr mehr als 250 Mitglieder im Alter zwischen 25 und 80 Jahren an.
Die Karlsruher Gruppe trifft sich in normalen Zeiten jährlich bis zu beinahe hundertmal zu den unterschiedlichsten Zusammenkünften. Dank Frau Wagner wurde den Mitgliedern in den vergangenen Jahren ein abwechslungsreicher Veranstaltungskalender mit Ausflügen, Grillfest mit Wettschießen, Brunch, Schifffahrt auf dem Rhein, Museumsbesuche und Seminaren geboten. Nicht mehr zusammenkommen zu können, war daher besonders bitter für sie. Umso mehr freute man sich, jetzt an dem Festakt teilnehmen zu können.
Aufgabe der Selbsthilfegruppe ist es neben vielem anderen, den Erkrankten, ihren Angehörigen und Freunden Kontakte zu ermöglichen. Früher, so Wagner, habe man die Behinderten versteckt.
Dies zu beenden, war die erste Absicht bei der Gründung der Gruppe. Weitere Aufgaben sind später dazugekommen. Die Gruppe hat zwar in Karlsruhe Oberreut ihren Stützpunkt aufgeben müssen, betreibt aber nach wie vor an der gleichen Adresse ein „Amsel-Nest“ als Anlaufstätte für die Mitglieder. Die Gruppe bietet ihren Mitgliedern trotzdem noch zahlreiche Informationsveranstaltungen an. Sie veranstaltet Seminare zu den verschiedensten Themen, die entweder unmittelbar mit der Krankheit zu tun haben. Aber es kommen etwa auch einmal Ernährungsberater oder andere Experten aus benachbarten Gebieten. Und man veranstaltet beispielsweise Ausflüge und Reisen. Ziel war es von Anfang an, meist sehr junge Erkrankte zusammenzuführen und sie so zu stärken.
Dieter Schmadtke