01.04.2017 - Selbstverteidigungstraining

Das Leben mit Gehilfen aber auch das im Rollstuhl birgt nicht nur im Alltag große Herausforderungen, sondern ist oftmals durch die begründete Angst vor gewalttätigen Übergriffen begleitet – die Zahl der Gewalttaten gegen Menschen mit Behinderung ist weitaus größer, als weitläufig angenommen. Wer einen Gehstock, Rollator benötigt oder gar im Rollstuhl sitzt, ist nicht wehrlos.

Es ist vor allem das, was Pino Durante von der Kampfkunstschule in Limburg den TeilnehmerInnen der AMSEL-Kontaktgruppe Freudenstadt in dem Selbstverteidigungstraining am Samstag, 01.04.2017 aufzeigen konnte.

Die TeilnehmerInnen lernten, wie sie gefährliche Situationen erkennen und vermeiden, sich im Falle eine Übergriffes selbstbewusst zu verhalten, sich in einer solchen Notsituation letztendlich auch wirkungsvoll verteidigen und die Angriffe erfolgreich abwehren zu können.

Den Mut zu fassen, zuzuschlagen – das ist am Anfang das Schwerste für die Teilnehmer. „Wir sind ja alles friedliebende, wohlerzogene Menschen. Anders als die Gewalttäter haben wir Hemmungen, anderen Leid zuzufügen“, sagt Jutta Meyer, sie nahm bereits zum 2. Mal an diesem Training teil. "Durch das Training fühle ich mich aber auch selbstbewusster in der Öffentlichkeit“, erklärte Jutta Meyer. „Neben den positiven Wirkungen auf die körperliche Verfassung, hat sich auch ein gestärktes Selbstvertrauen entwickelt, wie ich mit kritischen Situationen umgehen kann und ich bin sehr froh, dass wir dieses Training anbieten können. Es hilft mir eigene Fähigkeiten zu entwickeln und auch darauf zu vertrauen. Ich habe schon einige Tricks gelernt und glaube, einen kühlen Kopf bewahren zu können, wenn ich in eine gefährliche Situation gerate“.