
Am 9. Mai 2025 besuchten unsere Mitglieder Bertram und Sandra die Veranstaltung „Inklusionswege in Aalen 2025“ im KUBAA. Schon beim Eintreffen wurden sie von stimmungsvoller Live-Musik empfangen – ein schöner Start in einen Abend, der ganz im Zeichen von Inklusion und Verständnis stand.
Im Theater der Stadt Aalen diskutierten Lea De Gregorio, Nadja Dinc und Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer über die Herausforderungen der Inklusion von Menschen mit nicht-sichtbaren Einschränkungen. Schwarzendorfer kritisierte die Bürokratie, die oft viel Geld verschlingt, ohne sichtbare Verbesserungen zu schaffen, und verwies auf die wichtige Arbeit des Beirats von Menschen mit Behinderung (BmB).
Nadja Dinc betonte, wie wichtig es ist, Menschen mit unsichtbaren Behinderungen wie Autismus in Planungsprozesse einzubeziehen, um stille, reizreduzierte Räume zu schaffen. Lea De Gregorio sprach über die Kraft der Gemeinschaft unter Gleichgesinnten – ein unsichtbares Band des Verständnisses, das Vertrautheit schafft. Diese Idee spiegelt sich auch in ihrem Buchtitel „Unter Verrückten sagt man Du“ wider.
Im zweiten Teil des Abends las die Autorin vor etwa 30 Zuhörern aus ihrem Buch und sprach eindrucksvoll über persönliche Erfahrungen in der Psychiatrie. Sie stellte auch das Konzept „Ex-In“ vor – ehemals Erkrankte, die durch ihre eigenen Erfahrungen ein besonderes Verständnis für andere Betroffene haben und als wertvolle Mitarbeiter in psychiatrischen Einrichtungen arbeiten können.
Sandra, selbst ehemalige Pflegefachkraft, betonte nach der Lesung, wie wichtig es ist, offen über die eigenen Erfahrungen zu sprechen. Auch sie hat sich früh gegenüber ihren MS-Patienten geoutet und erlebt, wie positiv sich dieses gegenseitige Verständnis auf die Beziehung und die Kommunikation auswirkt.
Ein Abend voller berührender Einblicke, der allen Beteiligten sicher lange in Erinnerung bleiben wird.