Verlaufsformen der MS
Die MS kennt keine einheitliche Verlaufsform, die auf alle Patienten zutrifft.
Charakteristisch für das Frühstadium der Erkrankung sind Schübe: sie treten bei rund 70 Prozent der Betroffenen auf:
- Dabei setzen die Symptome plötzlich und oft ohne erkennbare Ursache ein.
- Sie dauern einige Tage bis Wochen an und klingen dann vollständig ab.
- Bis zum nächsten Schub können mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen.
Das Wiederkehren der Schübe wird auch als schubförmig-remittierender Verlauf bezeichnet.
Sekundär progredienter Verlauf
Nach längerem schubförmigem Verlauf geht die MS bei vielen Patienten in einen fortschreitenden Verlauf über. Man spricht dann vom sekundär progredienten Verlauf.
Dabei bilden sich die Behinderungen nicht mehr vollständig zurück, sondern nehmen auch unabhängig vom Auftreten eines Schubes immer weiter zu.
Wann der Zeitpunkt eintritt, an dem sich die Beschwerden nicht mehr zurückbilden, lässt sich bisher nicht vorhersagen. Medikamente, die in das Immunsystem eingreifen, können diesen Zeitpunkt aber hinauszögern.
Primär progredienter Verlauf
Bei etwa zehn Prozent aller MS-Patienten ist der Verlauf der Multiplen Sklerose primär progredient. Das heißt, dass die Erkrankung von Anfang an fortschreitet.
Die Behinderung nimmt dann konstant zu - oft ohne einzeln abgrenzbare Schübe. Diese Form betrifft Patienten mit späterem Krankheitsbeginn, also ab 40 Jahren.
Letzte Änderung: 25.01.2018