AMSEL-Aktion am Stuttgarter Hauptbahnhof

Heute, am Welt MS Tag, gibt AMSEL e.V. mit einem begehbaren Modell Einblick ins Gehirn. Prof. Horst Wiethölter erklärt die Multiple Sklerose den Menschen im Zentrum Stuttgarts.

Viel los heute, in der Nähe von Gleis 14. Anstatt die Bahnhofshalle nur zu kreuzen bleiben viele Reisende stehen. Der Grund: Ein mannshohes Gehirn weckt die Neugierde der Leute.

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Welt MS Tag 2011: Prof. Dr. med. Horst Wiethölter erklärt am Welt Multiple Sklerose Tag 2011 die Krankheit mit einem begehbaren Gehirn am Stuttgarter Hauptbahnhof.

AMSEL e.V. macht damit am Welt MS Tag auf die Nervenkrankheit Multiple Sklerose aufmerksam.

  • Dass MS nicht heilbar, aber zum Glück auch nicht tödlich ist.
  • Dass es keineswegs bedeutet, im Rollstuhl zu landen, sondern viele MS-Betroffene mobil bleiben.
  • Dass manche Erkrankte allerdings gesünder aussehen als sie sind, weil sie unter unsichtbaren Symptomen wie der starken Ermüdbarkeit (der "Fatigue") leiden.

Viele haben aus der Zeitung oder dem Internet von der Aktion erfahren und kommen gezielt, um eine der Führungen mit Prof. Wiethölter zu erleben. Andere sind zufällig hier, auf der Durchreise wie ein Paar aus Wales, das sich gleich von den AMSEL-Mitarbeitern informieren lässt. Im Bekanntenkreis haben ein paar Menschen MS. Sie nutzen die Wartezeit auf den Anschlusszug, um zu erfahren, was das genau bedeutet.

Dass man die genaue Ursache zwar nicht kennt, aber von einer Autoimmunerkrankung ausgeht, beispiellsweise. Neu für die Waliser ist auch, dass

  • das Myelin, also die Schutzschicht um die Nerven herum angegriffen wird, und zwar von körpereigenen Zellen.
  • Multiple Sklerose anfangs meist schubförmig verläuft, später jedoch auch ohne Schübe voranschreiten kann.
  • die meisten Menschen zwischen 25 und 40 Jahre die Diagnose erhalten.
  • es heute sehr wirksame Medikamente gibt, um den Krankheitsfortschritt zu drosseln und die Symptome zu behandeln.

Prof. Horst Wiethölter erklärt, wie die Zellen aus dem Blut die sogenannte Blut-Hirn-Schranke passieren - während eines MS-Schubes wird diese Schranke durchlässig - und dann im Gehirn den Schaden anrichten. Darum findet man typischerweise die sogenannten Läsionen, also entzündete und später verhärtete Krankheitsherde, entlang der Blutgefäße im Gehirn.

Normalerweise kann man ein Gehirn nicht von innen betrachten oder gar begehen wie heute noch bis 19 Uhr am Stuttgarter Hauptbahnhof. Bildgebende Mittel wie der Kernspin (MRT) liefern jedoch Einblick ins Gehirn. Hier erkennt man helle Flecke, wo Entzündungen aktiv sind. Auch Verhärtungen lassen sich so darstellen. Ein weiteres Diagnosemittel ist der Liquor. Dafür wird Nervenwasser entnommen und auf Entzündungen hin untersucht.

Weitere Führungen mit Prof. Wiethölter am 25. Mai 2011 noch

  • um 14 Uhr
  • um 16 Uhr

Ausführliche Informationen über Multiple Sklerose bieten die interaktiven AMSEL-Plattformen "MS verstehen" und "MS behandeln".

Redaktion: AMSEL e.V., 25.05.2011