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Kennen Sie IRENA?

12.05.09 - Gesucht wird hier nicht etwa eine amsel.de-Leserin mit dem klangvollen Namen IRENA. Vielmehr steht der Begriff IRENA für Intensivierte Rehabilitationsnachsorge.

Die Intensivierte REhabilitationsNAchsorge, kurz IRENA, ist ein Programm der Deutschen Rentenversicherung Bund zur Stabilisierung des Rehabilitationserfolges nach stationären Rehabilitationsbehandlungen. Dieses medizinische Nachsorgeprogramm wurde entwickelt, um die Erfolge der Rehabilitation zu stabilisieren und um einen reibungslosen Übergang von der stationären Klinik in den Alltag und die ambulante Behandlung zuhause zu ermöglichen.

An Rentenversicherung gekoppelt

IRENA kann ausschließlich von Patienten in Anspruch genommen werden, die eine stationäre oder ganztätig ambulante Leistung zur medizinischen Rehabilitation von der Deutschen Rentenversicherung Bund erhalten. Ist dagegen die Krankenkasse Kostenträger, kann IRENA nicht in Anspruch genommen werden. IRENA wird für folgende Krankheitsindikationen angeboten:

  • Herzkreislauferkrankungen
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Neurologische Erkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Psychische Störungen außer stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen

Um IRENA in Anspruch nehmen zu können, muss das Nachsorgeprogramm vom Ärzteteam der Rehabilitationsklinik zum Ende des Aufenthaltes empfohlen werden. Die indikationsspezifischen Therapien werden in speziell zugelassenen Rehabilitationseinrichtungen wohnortnah angeboten.

Leider gibt es bislang noch kein wirklich flächendeckendes Angebot, so dass nur Patienten in den Genuss von IRENA kommen können, die in der Nähe einer zugelassenen Nachsorgeeinrichtung wohnen. Aus medizinischen Gründen ist es sinnvoll, die IRENA-Nachsorge möglichst zeitnah nach Beendigung der stationären Rehabilitationsbehandlung zu beginnen. Grundsätzlich kann IRENA aber bis zu einem Jahr nach Ende der stationären Rehabehandlung in Anspruch genommen werden. Danach erlischt die Kostenzusage. Die maximale Behandlungszahl variiert je nach Indikation. Bei neurologischen Erkrankungen sind insgesamt 36 Termine möglich.

Berufsbegleitend und kostenlos

Für den inhaltlichen und zeitlichen Rahmen der IRENA-Nachsorgebehandlung spricht das Ärzteteam der stationären Rehabilitationsklinik eine Empfehlung aus. IRENA wird dann berufsbegleitend durchgeführt, vergleichbar ambulanten Therapiebehandlungen der Krankenkasse. Vorteile gegenüber den Krankenkassenleistungen sind, dass vom Versicherten keine Zuzahlungen für die IRENA-Behandlungen zu leisten sind und bei Bedarf vorübergehend höhere Therapiefrequenzen möglich sind. Zudem wird das Heilmittelbudget des niedergelassenen Arztes geschont. Patienten die IRENA nutzen, erhalten von der Deutschen Rentenversicherung Bund Reisekosten in Form eines Fahrtkostenzuschusses in Höhe von 5,00 € täglich.

Aus unserer Sicht ist IRENA ein gutes Angebot um die Erfolge einer stationären Rehabilitationsbehandlung nachhaltig zu sichern. IRENA ist auch ein geeignetes Instrument um das häufig als unzureichend angesehene Zusammenwirken zwischen stationärem und ambulantem Bereich zu verbessern. Patienten, die sich in einer stationären oder ganztätigen Rehabilitationsbehandlung der Deutschen Rentenversicherung Bund befinden und Interesse an IRENA haben, sollten die behandelnden Ärzte in der Rehabilitationseinrichtung gezielt darauf ansprechen.

Weitere Informationen zu IRENA sowie Antragsformulare und die Übersicht der Nachsorgeeinrichtungen erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung Bund oder im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung-bund.de.

Redaktion: AMSEL e.V., 12.05.2009