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Zink gegen Depressionen ?

In einer kleinen Studie mit Multiple Sklerose Erkrankten zeigte sich Zinksulfat wirkungsvoll. Größere Studien sind notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Depressionen gehören zu den weitverbreiteten Symptomen unter Menschen mit Multipler Sklerose. Bei MS-Patienten liegt das Risiko, im Laufe des Lebens an einer schweren Depression zu erkranken, bei rund 50 Prozent – das dreifache im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Nimmt man weniger schwere Depressionen hinzu, steigt das Risiko auf 70 Prozent.

Dass Zink Depressionen mildern kann, hatte sich in den vergangenen Jahren bereits angedeutet. Die aktuelle Studie untersucht gezielt die Wirkung von Zink bei Patienten mit MS und Depressionen.

Untersucht wurden insgesamt 43 Patienten mit Multipler Sklerose und bestätigter Depression nach der Beck-Fragebogen. In der randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie erhielten 22 Patienten über 12 Wochen hinweg Placebo und 21 erhielten Zinksulfat (220mg, davon 50mg Zink).

Größere Studien notwendig

Die Ergebnisse zeigten, dass sich Depressionen in der Zink-Gruppe verringert hatten. Neurologische Untersuchungen (etwa Muskelkraft und Gangschwierigkeiten waren hingegen in beiden Gruppen gleich. Die iranischen Studienautoren halten Zink zur Behandlung von Depressionen bei MS für geeignet.

Jedoch: Diese Studie ist zu klein, um eine Nahrungsergänzung durch Zink zu empfehlen, zumal nicht als Selbstmedikation. Hierzu sind größer angelegte Studien notwendig. Nur bei Zinkmangel, festgestellt durch einen Arzt, ist es angebracht, Zink zusätzlich einzunehmen, doch gibt es auch Zinkvergiftungen. Wer zu viel an Zink hat, hat gleichzeitig oft zu niedrige Kupferwerte. Die Balance ist hier wichtig.

Zinkmangel wie Zinkvergiftung können beide zu neurologischen Ausfällen führen. Man sollte sich bei der Einnahme von Zink daher immer innerhalb der empfohlenen Tageshöchstdosis bewegen und dabei auch beachten, dass man über die Nahrung schon Zink zu sich nimmt. Besonders hoch ist der Zinkgehalt etwa von Cashewkernen und Paranüssen, von Leber, Kalbfleisch, Roggen- und Weizenkeimlingen, Weizenkleie, Weizen- sowie Haferkörnern, Haferflocken, Sonnenblumenkernen und einigen Käsesorten (z.B. Emmentaler und Gouda). Milch zum Beispiel enthält wenig Zink.

Quelle: Pharmalogical Reports; Januar 2015

Redaktion: AMSEL e.V., 26.05.2015