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Wenig Sonne und Epstein-Barr

Die Mischung macht's: Beide Faktoren zusammen erklären über 70 Prozent der Unterschiede in der Verteilung von Multipler Sklerose, sagen englische Forscher.

Und noch eine Unterstreichung der Sonnenlicht- sowie der Epstein-Barr-Virus-Erklärung für MS: Forscher der Universität Oxford untersuchten 56.681 Fälle von Multipler Sklerose und 14.621 Fälle von Pfeifferschem Drüsenfieber (ausgelöst durch das Epstein-Barr-Virus).

Nachdem beides - zu wenig Sonnenlicht sowie die Infektion mit Epstein-Barr im Jugendlichen- oder auch Erwachsenenalter - bereits mit MS in Zusammenhang gebracht wurde, interessierte die englischen Wissenschaftler nun, ob es zwischen beiden Faktoren auch einen Zusammenhang gibt. Sie verglichen die Erkrankungsdaten etlicher Tausend Patienten mit den jeweiligen UV-Werten an ihrem Wohnort (aus NASA-Daten).

Und wirklich fand sich ein Zusammenhang: Wenig Sonnenlicht allein konnte in diesem Datensatz 61 Prozent der Unterschiede erklären. Addierte man noch die Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber, so waren damit 72 % zu erklären.

George C. Ebers, Mitglied der American Academy of Neurology (AAN), schließt nicht aus, dass niedrige Vitamin-D-Werte (unser Körper produziert das Vitamin selbst, braucht dazu allerdings Sonnenlicht) die Anfälligkeit für Pfeiffersches Drüsenfieber erhöhe, und damit auch das Riskio, an MS zu erkranken. Er fordert mehr Forschung auf dem Gebiet der UV-Exposition und möglicher Impfstoffe gegen Epstein-Barr, um zu sehen, ob dies die Zahl der Neuerkrankungen reduzieren kann.

Quelle: American Academy of Neurology (AAN), April 2011

Redaktion: AMSEL e.V., 11.07.2011