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Was hat sich 2013 in der MS-Therapie getan?

Zulassung zweier neue MS-Medikamente, die erste klinische Studie zur Stammzelltherapie bei MS und Forschungserfolge weiterer Substanzen - 2013 hat sich viel getan in Therapie und Forschung der Multiplen Sklerose. Together 04/2013 wagt einen medizinischen Rückblick - alphabethisch sortiert.

Alemtuzumab

September: Alemtuzumab (Lemtrada®) erhält die Zulassung in Europa (wir berichteten). Als Infusion verabreicht, ist es für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig-remittierender MS mit aktivem Krankheitsverlauf indiziert.

Dimethylfumarat

November: Nach der positive opinion der EMA im März zum oralen Wirkstoff Dimethylfumarat, auch bekannt als Fumarsäure oder BG-12, stufte die CHMP Tecfidera™ als neuartige Arznei ein (wir berichteten). Damit erhält der Hersteller für das zur Behandlung schubförmiger MS einzunehmende Mittel Patentschutz in Europa. Eine Zulassung wird Anfang 2014 erwartet.

Genetik

September: 48 weitere Prädispositionsvarianten von Genen identifiziert, die mit der Entstehung der MS in Zusammenhang stehen (wir berichteten). Damit sind mittlerweile 110 "MS-Gene" bekannt.

PEG-Interferon beta-1a

Mai: Der Hersteller beantragt Zulassung bei der FDA für Plegridy™. Durch das mit Polyethylenglycol (PEG) angereicherte Interferon beta-1a wird die Halbwertszeit im Körper verlängert und das Mittel zur Behandlung der schubförmig verlaufenden MS muss nur noch 14-tägig subkutan injiziert werden.

Stammzelltherapie

August: FDA genehmigt erste klinische Studie zur Stammzelltherapie bei MS in den USA (wir berichteten).

Teriflunomid

August: Das einmal täglich oral einzunehmende Arzneimittel Aubagio® wird für die Behandlung erwachsener Patienten mit schubförmig-remittierender MS zugelassen (wir berichteten).

Weitere Substanzen in der Erforschung

In Phase-III-Studien befinden sich derzeit Daclizumab, Laquinimod, Ocrelizumab, Ofatumumab und auch Rituximab.Für Ofatumumab und Rituximab ergänzte die FDA im September die Produktinformationen um eine Black-Box-Warnung, die auf das Risiko schwerer bis lebensbedrohlicher Nebenwirkungen hinweist.

CHMP = Committee for Medicinal Products for Human Use (Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde)

EMA = European Medicines Agency (Europäische Arzneimittelbehörde)

FDA = Food and Drug Administration (Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA)

Redaktion: AMSEL e.V., 09.01.2014