Multiple Sklerose macht meist mehrere Arztbesuche und damit auch diverse medizinische Befunde nötig. Nur: Nicht immer ist man nachher schlauer als zuvor. Oder es tun sich einfach weitere Fragen auf durch die Ergebnisse der Untersuchungen.
Viele kennen das, nicht nur Menschen mit Multipler Sklerose: Man war beim Arzt, man bekommt einen Befund - und versteht nur Bahnhof. Der Befund wimmelt von Fachbegriffen, es gibt unverständliche Diagnoseschlüssel. Ein Nicht-Mediziner kann das alles selten "übersetzen". Manchmal machen die Fremdwörter sogar Angst - wie vieles, das man nicht kennt. Und selbst wenn einzelne Fachbegriffe bekannt sind oder recherchiert werden können, bleiben die Zusammenhänge oft unklar.
Hilfe bei der Übersetzung von Befunden bietet die Internetplattform Was hab' ich? Von Medizinstudenten im Januar 2011 initiiert, haben ehrenamtlich tätige Medizinstudenten (ab dem 8. Semester) und Ärzte mittlerweile über 26.000 Befunde in eine patientengerechte Sprache übersetzt.
Arzt-Patienten-Kommunikation verbessern
Verständlichkeit ist das oberste Prinzip. Davon profitieren die Patienten, die die Untersuchungsergebnisse ihres Befundes besser verstehen und einordnen und somit gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt Behandlungsmöglichkeiten besprechen können. Es profitieren aber auch Studenten und Ärzte. Die angehenden und schon fertig ausgebildeten Mediziner lernen, die Sprache ihrer "Kunden" zu sprechen, komplexe medizinische Sachverhalte so aufzuarbeiten und zu beschreiben, dass auch der Nichtmediziner weiß, worum es geht. Sie erwerben also wichtige Voraussetzungen für den Berufsalltag.
Die "Übersetzung" des Befundes ist kostenlos und anonym. In eine laienverständliche Sprache werden z.B. MRT- oder Röntgenuntersuchungen, Laborbefunde oder Arztbriefe übertragen. Wenn Sie mit Ihrem Latein am Ende sind, dann können Sie die Seite Was hab' ich ? befragen.
AMSEL e.V. gratuliert der Initiative "Was hab' ich ?" zum 5-jährigen Bestehen.
Redaktion: AMSEL e.V., 22.08.2016