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Wann die MS-Immuntherapie stoppen?

Auf dem ECTRIMS-Kongress haben sich Wissenschaftler mit der Fragestellung beschäftigt, welche Kriterien dafür sprechen könnten, eine MS-Immunmodulation zu beenden.

"Never change a winning team" auf der einen Seite, mögliche Nebenwirkungen und Belastungen im Alltag auf der anderen Seite. Die Frage, unter welchen Voraussetzungen eine Immuntherapie gegen Multiple Sklerose beendet werden kann, lässt sich schwerlich pauschal beantworten. Im Wesentlichen hängt die Frage von zwei Faktoren ab:

  • dem Patienten selbst (Alter, Behinderungsgrad etc.) und
  • dem Medikament (Interferone und Glatiramerazetat oder ein Medikament mit höherem Wirkungsgrad).

Weitermachen, absetzen oder das Intervall verlängern?

Bei den ursprünglich als Basistherapeutika bezeichneten Therapien ist ein Stopp weniger riskant als bei den hocheffizienten MS-Therapien, bei denen teils ein sogenannter Rebound möglich ist, also eine gesteigerte Krankheitsaktivität nach Absetzen des Medikamentes. Gerade die in ihrer Wirkeffizienz stärkeren Medikamente können allerdings auch mehr Nebenwirkungen mit sich bringen, zum Beispiel höhere Infektanfälligkeit, was wiederum den Wunsch verstärkt, diese möglicherweise abzusetzen oder auch das Einnahmeintervall zu verlängern.

Bis heute bleibt der Therapiestopp eine höchst individuelle Sache, die Patient und Arzt jeweils miteinander besprechen sollten. Weitere Studienergebnisse müssen abgewartet werden, um hier mehr Klarheit zu bekommen.

Quelle: MS-Doc Blog, 28.10.2021.

Redaktion: AMSEL e.V., 28.10.2021