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Vitamin-D-Level als Indikator für Verlauf der Multiplen Sklerose

"Nebenbei" gesammelte Daten einer Interferon-Studie zeigen: Patienten mit höheren Werten haben einen milderen Verlauf.

Bei Vitamin D und Multipler Sklerose scheiden sich bislang die Geister: Bisher konnte keine Studie eindeutig nachweisen, dass die Krankheitsaktivität der MS abnimmt, wenn sich der Vitamin-D-Spiegel erhöht.

Längst nachgewiesen ist jedoch, dass MS-Patienten gegenüber der Allgemeinbevölkerung oft erniedrigte Vitamin-D-Spiegel aufweisen. Nur: Ist das jetzt Ursache oder Folge der Multiplen Sklerose ? Zumal fortschreitender Krankheitsverlauf zum Teil auch weniger Mobilität bedeutet, und damit weniger Zeit, die an der Sonne verbracht wird. Was war also zuerst da: der Vitamin-D-Mangel oder zu wenig Zeit draußen ?

Fest steht, dass in Äquatornähe, wo naturgemäß auch höhere Vitamin-D-Spiegel zu finden sind, der Anteil der MS-Betroffenen abnimmt.

Ein Forscher aus Boston hat nun 5-Jahres-Zahlen aus der Betaferonstudie BENEFIT auf einen Bezug zwischen Krankheitsfortschritt und Vitamin-D-Level hin untersucht. Teilgenommen hatten nur Patienten mit Verdacht auf MS, also in einem frühen Stadium und mit keinen oder geringen Einschränkungen der Mobilität.

Und in der Tat zeigte sich: Wer von den Teilnehmern, die später eine MS entwickelten, im ersten Jahr Vitamin-D-Werte von 50-nmol/L (20-ng/mL) oder mehr hatte, der konnte mit einem milderen Verlauf der Multiplen Sklerose rechnen, genauer: 57% weniger neue aktive Läsionen, 57% weniger Schübe, 25% weniger Zunahme an T2-Läsionen.

Ob nun auch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten mildernden Einfluss auf die Multiple Sklerose hat, soll die SOLAR-Studie zeigen. Hier bekommen die Teilnehmer einer Interferon-Studie zusätzlich ein Vitamin-D-Öl.

Wichtig ist für den Vitamin-D-Haushalt, und unabhängig von Multipler Sklerose, sich regelmäßig im Freien aufzuhalten. Am besten täglich eine halbe Stunde. Übrigens: Am Sonntag, 9.3.2014 soll es in Stuttgart 18 Grad geben.

Quelle: Harvard School of Public Health; 20.01.2014

Redaktion: AMSEL e.V., 05.03.2014