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Vitamin D als Umweltfaktor für MS?

09.04.08 - Breitengrad und Ernährung könnten in engem Zusammenhang hinsichtlich des individuellen MS-Risikos stehen, so eine Londoner Untersuchung zur Verbreitung der Multiplen Sklerose.

Nachdem genetische Vorbelastungen das MS-Risiko erhöhen, jedoch nicht allein bestimmen können, bleiben nur sogenannte "Umweltfaktoren", also Begebenheiten, die von außen auf einen Menschen einwirken, um zu erklären, warum Menschen mit ähnlicher genetischer Disposition doch unterschiedlich reagieren: Einer bekommt MS, der andere nicht.

Ein komplexes Zusammenspiel zwischen genetischer Voraussetzung und äußeren Faktoren wie der Vitamin D-Status und die erstmalige Epstein-Barr Virusinfektion während der Jugend oder später bestimmen möglicherweise das MS-Risiko.

Je näher am Äquator, desto geringer das MS-Risiko, lautet eine stark verallgemeinernde Umwelt-Faktoren-Regel. Statistiken untermauern sie, allerdings nur zum Teil. Denn beispielsweise im sonnenarmen Norwegen herrscht zwar ein Mangel an UV-Strahlung, dafür jedoch ernährt sich die Bevölkerung sehr fisch-, also Omega-3-Säuren-reich. Dies kann den Vitamin-D-Haushalt ausgleichen. Hier scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen Ernährung und Breitengrad als Vermittler von Vitamin D. - Als Mit-Auslöser scheint Vitamin D-Mangel eine Rolle zu spielen. Ob Vitamin D-Ausgleich nach Ausbruch einer MS Wirkung zeigt, ist noch unklar. Vitamin D 3 befindet sich derzeit in einer Kombinationsstudie mit Kalzium (Phase II) gegen Multiple Sklerose des St. Michael's Hospital in Toronto.

 

Quelle: Neuroepidemiology, April 2008

Redaktion: AMSEL e.V., 09.04.2008