Dass Umweltfaktoren neben der genetischen Prädisposition eine große Rolle bei MS spielen müssen, das zeigen schon Untersuchungen mit eineiigen Zwillingen. Hier hat ein Geschwisterzwilling nur ca. 30 % Risiko, ebenfalls zu erkranken, wenn sein Zwilling Multiple Sklerose hat.
Rein genetisch kann die MS also nicht vererbt werden. Es müssen weitere Faktoren hinzukommen, die nicht genetisch angelegt sind. Hier spricht man von den sogenannten Umweltfaktoren. Verschiedene Umweltfaktoren kommen infrage, darunter:
- Rauchen
- Adipositas in der Jugend
- Salz
- Vitamin D
Manchmal allerdings werden aus diesen Hypothesen auch allzu attraktive Hypothesen. Was Prof. Dr. med. Mathias Mäurer darunter versteht, ist, dass Patienten gerne umsetzen, was noch lange nicht wissenschaftlich bewiesen ist - solange es einfach, also "attraktiv" ist.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Im Fall von Vitamin D berichtete Professor Mäurer mehrfach über hoch dosiertes Vitamin D. Es ist nämlich nicht nachgewiesen, dass die Vitamin-D-Substitution als Nahrungsergänzung eine positive Auswirkung auf den MS-Verlauf hat. Zu viel Vitamin D kann sogar zu Komplikationen führen.
Anders ist das freilich beim Rauchen oder beim Salz. Wer hier seinen Konsum einschränkt, der tut seiner Gesundheit definitiv Gutes, völlig unabhängig davon, ob das einen Einfluss auf die MS hat oder nicht. Im Zweifel hat man "zwei Fliegen mit einer Klappe" geschlagen.
Quelle: MS-Docblog, 19.10.2018.
Redaktion: AMSEL e.V., 19.10.2018