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Tablette, Spritze, Infusion?

Es tut sich was in Sachen Darreichungsform bei der Behandlung der Multiplen Sklerose. Die Immunmodulation wird insgesamt anwenderfreundlicher.

Es ist zum Glück schon lange her, da gab es die MS verändernde Medikamente ausschließlich zum Spritzen. Und die Auswahl an krankheitsmodulierenden Mitteln war zunächst nicht groß mit 3 Interferonen und Glatirameracetat. Das hat sich längst geändert. Über ein Dutzend Immunmodulatoren stehen heute zur Verfügung. Neben Spritzen gibt es auch Tabeletten (oder Kapseln) und Infusionen.

Mittlerweile haben Patienten bei einzelnen Wirkstoffen sogar die Wahl: Natalizumab (Tysabri) ist seit 2021 nicht nur als Infusion sondern auch als Spritze(n) verfügbar. Das gestaltet alles etwas einfacher, für den Patienten aber auch fürs medizinische Personal.

Das Wirkungsprofil ist entscheidend

Das allerwichtigste bei der Entscheidung sollte natürlich immer die Wirksamkeit, das Wirkungs-Nebenwirkungs-Risiko für den eigenen individuellen Fall sein, doch manchmal entscheiden auch die Lebensumstände mit, etwa der Beruf, der es einem nicht immer ermöglicht, sein Medikament gekühlt bei sich zu haben oder eine unüberwindbare Spritzenangst zum Beispiel.

Nicht alle Wirkstoffe lassen sich in alle Darreichungsformen übertragen. Aber welche Form ist eigentlich die "beliebteste"? - Die AMSEL-Onlineredaktion hat dazu im Sommer anlässlich der Ankündigung, dass ein neuer Wirkstoff vielleicht als Nasenspray einzunehmen sein wird, die Facebookgemeinde gefragt. Hier die Fragestellung und das Ergebnis:

Wie würdest Du Deinen Immunmodulator am liebsten einnehmen, wenn Wirkung und Nebenwirkung gleich wären?

A - als Infusion alle 4 Wochen
B - als Spritze 1 x die Woche
C - als Tablette täglich
D - als Nasenspray 15 Tage im Monat

Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, und es haben auch nur 47 Betroffene daran teilgenommen, aber sie zeigt vielleicht doch die Richtung an:

Quelle: MS-Docblog, 13.08.2021.

Redaktion: AMSEL e.V., 03.09.2021