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Stellungnahme zu möglichen Nierenschäden durch Beta-Interferone

Der Ärztliche Beirat des DMSG-Bundesverbands und das Kompetenznetz Multiple Sklerose empfehlen halbjährliche Kontrollen bei der Behandlung mit Beta-Interferonen.

Ergänzend zur AMSEL-Nachricht vom 26.08.2014: Der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft sowie das Krankheitskompetenznetz Multiple Sklerose beziehen gemeinsam Stellung zur möglichen Gefahr schwerer Nierenschädigungen sowie Gefäßverengungen infolge der MS-Therapie mit Beta-Interferonen.

  • Stellungnahme der DMSG-KKNMS zur Meldung des BfArM

Wie bereits in der AMSEL-Meldung von Dienstag erwähnt - Anlass war eine gemeinsame Information des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) -, können diese schweren Nebenwirkungen bei der Interferontherapie auftreten. Mindestens halbjährliche Blut- und Urinuntersuchungen sind daher angeraten. An der Nutzen-Risiko-Bewertung von Interferon-beta-Präparaten ändert sich dadurch jedoch nichts. Patienten können die Wirkstoffe weiter injizieren.

Folgende zur Zeit gegen Multiple Sklerose zugelassenen Arzneimittel sind davon betroffen:

  • Avonex® (Interferon beta - 1a) – Biogen Idec Ltd
  • Betaferon® (Interferon beta-1b) - Bayer Pharma AG
  • Extavia® (Interferon beta-1b) - Novartis Europharm Ltd
  • Plegridy® (Peginterferon beta-1a) - Biogen Idec Ltd
  • Rebif® (Interferon beta-1a) - Merck Serono Europe Ltd

Symptome, auf die man achten sollte

Es kann während der Behandlung der Multiplen Sklerose mit Interferon beta-Arzneimitteln zu thrombotischer Mikroangiopathie (TMA) und nephrotischem Syndrom kommen. Beide können mehrere Wochen bis mehrere Jahre nach Beginn der Behandlung mit Interferon beta auftreten. Besonders ist auf unklares Fieber, (neu entstandenen) Bluthochdruck und (verstärkte) Ödeme zu achten.

Quelle: Gemeinsame Stellungnahme des DMSG-Bundesverband und des Krankheits-Kompetenznetz Multiple Sklerose zu thrombotischer Mikroangiopathie (TMA) und nephrotischem Syndrom während der Behandlung mit Beta-Interferonen, 27.08.2014

Redaktion: AMSEL e.V., 29.08.2014