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Stammzellinjektionen gegen Immunattacken?

14.07.05 – Forscher berichten von überraschenden Erfolgen im Mausmodell.

Wissenschaftler des San Raffaele Krankenhauses in Mailand berichten von Studien, in denen injizierte adulte Stammzellen Immunattacken in Hirn und Rückenmark von Mäusen mit einer MS-ähnlichen Krankheit unterdrücken können. Darüber berichten die Doktores Stefano Pluchino, Gianvito Martino und Kollegen in der „Nature“-Ausgabe vom 14. Juli.

Bereits 2003 zeigten die italienischen Wissenschaftler am Mausmodell, dass adulte Stammzellen aus dem Gehirn von Mäusen bei ihren Artgenossen beschädigtes Gewebe ersetzen können (siehe Bericht). Sollten sich die jüngsten Ergebnisse bestätigen, dann bedeuten diese überraschenden Funde, dass neurale Stammzellen im erwachsenen Gehirn nicht nur beschädigtes Gewebe ersetzen, sondern das Gehirn in bestimmten Fällen darüber hinaus auch vor Entzündungen schützen können.

Weitere Studien sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die Bedingungen herauszufinden, unter denen diese Methode auch auf Menschen mit MS übertragbar wird.
Der Körper kann einige der Myelinschäden bei Multiple Sklerose selbst reparieren, jedoch nicht alle. Seit einiger Zeit sind Forscher auf der Suche nach den Signalen, welche die Stammzellen zu dieser Arbeit stimulieren.

Auch die Transplantation von Nervenzellen zeigte bereits Erfolge, jedoch beschränkt sich die Reparatur hier auf ein begrenztes Gebiet. Die menschliche MS wie auch MS-ähnliche Krankheiten bei Tieren zeigen allerdings Läsionen, die über das gesamte Hirn und Rückenmark verteilt sind.

Daher suchen Forscher nach einem Weg, potentielle Reparaturzellen einzubringen, die in das gesamte zentrale Nervensystem vordringen können und sich auf die beschädigten Gebieten konzentrieren.

Quelle: National MS Society (englisch)

Redaktion: AMSEL e.V., 14.07.2005