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Sonnenlicht oder Vitamin D?

Oder vielleicht doch beides? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Sonnenlicht ganz unabhängig von Vitamin D die MS unterdrücken kann – mindest bei der Maus.

Multiple Sklerose und Sonnenlicht hängen miteinander zusammen, das steht schon lange fest. Schließlich ist es sehr auffällig, dass in der Nähe des Äquators deutlich weniger Fälle von MS vorkommen, als weiter entfernt davon.

Sonnenlicht wiederum regt den Körper dazu an, Vitamin D zu produzieren. So lag es auch nahe, diesen Zusammenhang zu untersuchen. Und in der Tat konnte man beispielsweise zeigen, dass Menschen mit Multipler Sklerose oft niedrigere Vitamin D-Level haben als Gesunde. Wobei dazu gesagt werden muss, dass in Ländern wie Deutschland sehr viele Menschen niedrige Vitamin-D-Level haben, ohne deshalb an MS zu erkranken.

UV-B-Licht wirkt auch ohne Vitamin D

Umso erstaunlicher ist das Ergebnis einer aktuellen Studie: Sie weist im EAE-Modell der Maus nach, dass Sonnenlichtexposition die Zeichen einer Maus-MS verringern kann und zwar völlig unabhängig davon, ob die Maus überhaupt Vitamin D produzieren kann. Die Studie ging mit ihren Ausschließungsverfahren noch weiter und fand heraus, dass es speziell das UV-B-Licht ist, welches die Maus-MS unterdrücken kann.

Fraglich bleibt, ob man diese Ergebnisse einer Maus-MS mit der menschlichen MS vergleichen kann oder ob die Maus in Bezug auf UV-B-Strahlung und Vitamin D einfach “anders tickt" als der Mensch.

Menschen können jedenfalls mithilfe von Sonnenlicht Vitamin D produzieren, eigentlich ist das sogenannte Vitamin D auch kein Vitamin sondern ein Prohormon. Und so bleibt auch der Rat unabhängig von der aktuellen Studie der gleiche: Möglichst oft bei Tageslicht an die frische Luft gehen, gerade in der dunkleren Jahreszeit. Außerdem tun Bewegung und Sauerstoff gut.

Quelle: PNAS, 21.10.2019.

Redaktion: AMSEL e.V., 22.11.2019