Übrigens: Am Dienstag, 15.02.2022 antwortet PD Dr. Antonios Bayas im Expertenchat der AMSEL zum Thema mangelnde Impfantwort unter immunsuppressiver Therapie. Dazu zählen neben den S1P-Modulatoren auch die Anti-CD20-Antikörper. - Einfach nachzulesen im Chatprotokoll.
B-Zellen produzieren Antikörper, die sich an die Hüllschicht der Nervenfasern heften und sie dadurch zum Abbau durch andere Immunzellen markieren. Darüber hinaus aktivieren B-Zellen auch T-Zellen, die die Nerven im Gehirn und Rückenmark direkt angreifen. Therapieansätze, die die Anzahl der B-Zellen reduzieren, haben sich daher als wirksam bei der Behandlung der MS erwiesen.
Protein erkannt, Gefahr gebannt
Zielstruktur dieser Therapien ist ein bestimmtes Protein auf ihrer Oberfläche, das sogenannte „Cluster of Differentiation 20“ oder kurz CD20. Speziell entwickelte „anti-CD20-Antikörper“ binden an B-Zellen mit dem CD20 Proteinen und markieren sie so für das Immunsystem.
Jetzt erkennen Makrophagen und zytotoxische T-Zellen die markierten Zellen und können sie abtöten. Dadurch sinkt die Anzahl aktiver B-Zellen langanhaltend. Die Konzentration Myelin-schädigender Antikörper verringert sich und es können auch weniger autoreaktive T-Zellen aktiviert werden.
Da B-Zellen nicht in allen Phasen ihrer Entwicklung CD20 auf ihrer Oberfläche tragen, bleibt ein Teil der B-Zellen, insbesondere die Vorläuferzellen im Knochenmark und die antikörperbildenden Plasmazellen, intakt und ihre Funktion in der körpereigenen Immunabwehr grundsätzlich erhalten. Daher spricht man auch von B-Zell-Depletion.
Quelle: AMSEL-Animation zur Wirkstoffklasse Anti-CD20 im Filmcenter auf www.ms-behandeln, abgerufen am 10.02.2022.
Redaktion: AMSEL e.V., 14.02.2022