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Senkt MS das Krebsrisiko ?

Mal eine gute Nachricht: Forscher der Universität von British Columbia verglichen Patientendaten und kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen mit Multipler Sklerose weniger oft an Krebs erkranken als Nicht-Betroffene.

Das gilt für das allgemeine Risiko, an Krebs zu erkranken, aber ganz speziell für Darmkrebs, immerhin auf Platz 2 unter den meist verbreitetsten Krebsarten in Deutschland. Hier ist das Erkrankungsrisiko - in der kanadischen MS_Patientengruppe - siginfikant kleiner. In dieser groß angelegten Kohortenstudie verglichen die kanadischen Forscher Daten von insgesamt 110.666 Patientenjahren. Die MS-Patienten-Daten stellten sie vergleichbaren Daten aus der nicht erkrankten Bevölkerung gegenüber.

3 Krebsarten tanzen der Studie nach allerdings aus der Reihe: Das Risiko für Gehirn- und Blasenkrebs war unter den MS-Betroffenen leicht erhöht. Und Patienten mit schubförmiger MS hatten ein signifikant erhöhtes Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken. Auffällig außerdem: Die Tumore waren bei der Diagnosestellung unter MS-Betroffenen größer als in der Vergleichsgruppe.

Fatigue kann Krebssymptom maskieren

Letzteres führt das Team auf die Maskierung durch Symptome der Multiplen Sklerose zurück. Fatigue kann beispielsweise auch im Rahmen einer Krebserkrankung auftreten. Jemand, der dieses Gefühl nicht kennt, würde vermutlich früher damit zum Arzt gehen als ein MS-Betroffener, der die Fatigue der Multiplen Sklerose zuschreiben würde. Der Zusammenhang müsse jedoch noch erforscht werden.

Ob das allgemein geringere Krebsrisiko ursächlich mit der MS zusammenhängt oder möglicherweise auf eine gesündere und bewusstere Lebensgestaltung von MS-Patienten zurückzuführen ist, muss ebenfalls noch erforscht werden. MS-Patienten sollten auf jeden Fall weiterhin Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. MS schützt keinesfalls vor anderen Erkrankungen. Der Fachmann spricht hier von "Polymorbidität" (also Mehrfacherkrankungen). Das ist durchaus ein Thema unter Menschen mit MS wie der Chat "Multiple Sklerose - und was noch ?" mit Prof. Dr. Erich Mauch gezeigt hat.

Quelle: University of British Columbia/ Brain, 19.06.2012

Redaktion: AMSEL e.V., 26.06.2012