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Professur für Umwelt- und Lebensstilfaktoren bei MS

Umwelt- und Lebensstilfaktoren spielen bei der Multiplen Sklerose eine große Rolle. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung fördert Deutschlands erste Professur dazu.

Dass Umweltfaktoren und der individuelle Lebensstil eine Rolle beim Verlauf der Multiplen Sklerose spielen, ist wie auch bei anderen Krankheitsbildern zunehmend wissenschaftlich anerkannt. So gibt es Hinweise, dass z.B. die Ernährung oder die Sonnenlichtzufuhr Einfluss auf die MS haben. Um die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben, hatte die Hertie-Stiftung 2016 die Förderung eines Stiftungslehrstuhls mit Mitteln in Höhe von 1,25 Mio. Euro (für 5 Jahre) ausgeschrieben. Das überzeugendste Konzept hatte die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.

Dort wird die neue und bundesweit erste Professur für die Erforschung von Umwelt- und Lebensstilfaktoren in der Therapie der Multiplen Sklerose eingerichtet. Die Klinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät hat sich im Wettbewerb der Hertie-Stiftung mit ihrem Konzept gegenüber sechs Mitbewerbern durchgesetzt.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist der größte private Förderer der Hirnforschung in Deutschland. Die Förderung der Stiftungsprofessur begründet Dr. Eva Koch, Leiterin der Multiple-Sklerose-Projekte bei der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung: "Mit immer konkreter werdenden Forschungsergebnissen entstehen den Betroffenen möglicherweise Chancen, zusätzlich zur medikamentösen Therapie aktiv Einfluss auf ihre chronische Erkrankung zu nehmen und z.B. Begleitsymptome zu vermindern."

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

"Wir freuen uns über die erfolgreiche Einwerbung. Die Stiftungsprofessur mit dem bisher in Deutschland nicht vertretenen Schwerpunkt passt hervorragend in die Forschungslandschaft am Standort. Sie wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Neurologie mit ihrem MS Zentrum und Bereich Kognitive Neurologie, dem Institut für Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie, dem Centre for Health and Society und dem Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung (IUF) stärken", so Dekan Prof. Dr. Nikolaj Klöcker. "Darüber hinaus wird es enge Kooperationen mit dem Karolinska Institut in Stockholm, der Kaiser Permanente Health Maintenance Organisation und der Keck School of Medicine, University of California Los Angeles, geben. Auch der Einbindung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft DMSG, Landesverband NRW, kommt große Bedeutung zu."

Die Hertie-Stiftung fördert zahlreiche wissenschaftliche und soziale MS-Projekte in Deutschland. "Seit 40 Jahren unterstützen wir die MS-Forschung und sind nun ein bisschen stolz, mit diesem Lehrstuhl erneut einen modellhaften Weg begleiten zu dürfen.", so Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Hertie-Stiftung.

Quelle: Pressemeldung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vom 07.03.17

Redaktion: AMSEL e.V., 15.03.2017