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Phase-2-Studie zu Laquinimod bei Primär Progressiver Multipler Sklerose

Im Ausland hat die Rekrutierung von Probanden bereits begonnen. Geplant ist auch die Beteiligung von rund 15 deutschen MS-Zentren.

Laquinimod sollte eigentlich als Immunmodulator gegen schubförmige MS eingesetzt werden. Bei diesem Verlauf der Multiplen Sklerose zeigte es jedoch geringere Schubratenreduzierung als andere, bereits zugelassene Wirkstoffe, bei vergleichsweise starken Nebenwirkungen. In Europa sind Anträge auf Zulassung daher 2 Mal abgewiesen worden.

Möglicherweise passt jedoch das Wirkungs-/Nebenwirkungsprofil beim Primär Progredienten (progressiven) Verlauf der Multiplen Sklerose. Eine klinische placebokontrollierte Phase-2-Studie für diesen Verlauf, bei dem sich die MS-Symptome von Anfang an schleichend anstatt schubförmig verschlechtern, hat bereits begonnen. Weitere Probanden sollen rekrutiert werden, unter anderem auch an 15 deutschen MS-Zentren.

Getestet werden Wirksamkeit, Sicherheit und Toleranz von 2 oralen Dosen Laquinimod täglich, entweder mit 0.6 mg/Tag or 1.5mg/Tag, im Vergleich zu Placebo. Bereits in vorherigen Studien war aufgefallen, dass die Schubratenreduktion zwar vergleichsweise schwach war, Laquinimod sich jedoch mildernd auf die Behinderungszunahme auswirkte. Vermutet wird, das Laquinimod die Mikroglia beeinflusst.

Die aktuelle Phase-2-Studie untersucht insgesamt 375 Menschen mit Primär Progressiver MS in 105 MS-Zentren in den USA, Kanada, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, der Ukraine und Großbritannien über 48 Wochen hinweg. Ergebnisse sind frühestens 2016 zu erwarten.

Quelle: ClinicalTrials.gov, April 2015; Neurology, 23.04.2015

Redaktion: AMSEL e.V., 08.05.2015