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Neues Fumarat mit weniger Magenschmerzen?

In den USA wurde nun Diroximel-Fumarat gegen schubförmige wie aktive progrediente MS zugelassen. Der Hersteller berichtet, dass das neue Fumarat magenfreundlicher sein soll.

Die Pharmafirmen Biogen und Alkermes geben bekannt, dass die amerikanische Food and Drug Administration, kurz FDA, den Wirkstoff Diroximel-Fumarat zur Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen hat, genauer für die Therapie der schubförmig-remittierenden Multiplen Sklerose, des klinisch isolierten Syndroms sowie der aktiven sekundär progredienten MS. Diroximel-Fumarat wird in nächster Zeit unter dem Handelsnamen Vumerity in den USA auf den Markt kommen.

Nach Dimethylfumarat (Tecfidera) ist damit in den USA eine zweite Fumarsäure zur Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen. Der Unterschied liegt im Detail.

Weniger Magenschmerzen mit Diroximel-Fumarat?

Beide Mittel sind oral einzunehmen. Der Körper wandelt beide Fumarate – das in Deutschland bereits zugelassene Dimethylfumarat (Tecfidera) wie das hier noch nicht zugelassene Diroximel-Fumarat – in den gleichen Wirkstoff um: Monomethylfumarat. Einen Vorteil könnte Diroximel-Fumarat gegenüber Dimethylfumarat haben, und das wird auch der Grund für Biogen sein, ein zweites Fumarat gegen Multiple Sklerose auf den Markt zu bringen: Es soll laut Patientenberichten der Studien weniger "auf den Magen schlagen".

Tatsächlich sind die Foren voll von Berichten von Tecfidera-Nutzern und ihren Tipps, was sie tun, um Magenschmerzen und Durchfall nach der Einnahme von Dimethylfumarat zu vermeiden, angefangen von der regelmäßigen Einnahme über die Einnahme nur mit Milch, nur mit Joghurt, nur mit einer ganzen aber nicht zu kalorienreichen Mahlzeit… Vor allem in den ersten Monaten der Einnahme klagen einige Tecfidera-Nutzer über Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt, bei manchen tritt die Nebenwirkung auch noch später auf. Es handelt sich hierbei zwar um keine schwere Nebenwirkung, jedoch führt sie mitunter dazu, dass Patienten das Medikament nicht mehr nehmen. Ob Diroximel-Fumarat nach seiner Zulassung aufgrund der besseren Magen-Darm-Verträglichkeit besser angenommen wird, muss sich erst zeigen. Auch hier zählen Flushs und Magenprobleme zu den häufigsten Nebenwirkungen.

Die anderen und teilweise deutlich schwereren (wenn auch sehr viel selteneren) möglichen Nebenwirkungen sind bei beiden Mitteln ähnlich bzw. es wird erwartet, dass sie ähnlich ausfallen: Dazu zählen allergische Reaktionen, PML (Progressive multifokale Leukoenzephalopathie), erniedrigte weiße Blutkörperchenund Leberprobleme. Die Voraussetzungen und Kontrollen während der Einnahme dürften deshalb gleich ausfallen wie bei Dimethylfumarat.

Quelle: Pressemitteilung von Biogen, 30.10.2019.

 

Redaktion: AMSEL e.V., 07.11.2019