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Nervenzellen mit IL-10 schützen ?

Auch bei Multipler Sklerose wäre der Botenstoff ein vielversprechender Ansatz, so ein deutscher Forscher. Im Mausmodell ließen sich damit die Folgen eines Schlaganfalles mindern.

Ähnlich wie bei einem Multiple Sklerose-Schub spielen Entzündungen im Gehirn auch nach Schlaganfällen eine große Rolle, denn sie zerstören weitere Nervenzellen und können Symptome verschlimmern.

Der Botenstoff IL-10 kann helfen, diesen Schaden einzudämmen, wie Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Leiter der Schlaganfallstation an der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg, erklärt. Seine Arbeitsgruppe zeigte dies an Mäusen.

Auch bei Multipler Sklerose ?

Auf Nachfrage der AMSEL-Onlineredaktion erklärte Kleinschnitz, dass IL-10 auch für Multiple Sklerose ein vielversprechender Ansatz wäre. IL-10 wirkt stark gegen Entzündung und wird vom Körper selbst produziert. Und: Der Bezug zu Treg liegt darin, dass Treg die Hauptproduzenten von IL-10 im Körper sind. Es existiert hier also eine enge Verbindung.

Welche Zellen genau Interleukin-10 produzieren und wann und wo es im Gehirn freigesetzt wird, soll nun in einem Forschungsprojekt geklärt werden. Versuche bei Mäusen haben jedenfalls bereits gezeigt, dass von außen zugefügtes Interleukin-10 in der Lage ist, die Symptome eines Schlaganfalls zu mildern.

Körpereigener Botenstoff

"Somit könnten sich Interleukin-10 oder verwandte Botenstoffe zukünftig als Therapie eignen und zu einer erheblichen Eingrenzung des Schadens am Gehirn führen", erklärt der Würzburger Schlaganfallspezialist. IL-10 ist ein körpereigener Botenstoff. Er greift bei überhand nehmenden Entzündungen ein und schaltet diese quasi ab.

Quelle: Pressemeldung Uni Würzburg, 24.08.2015

Redaktion: AMSEL e.V., 03.09.2015