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Nebenwirkungen von MS-Therapien: Dimethylfumarat

Dimethylfumarat hat ein gutes Nutzen-Nebenwirkungs-Profil. Ziemlich störend können Bauchweh und Flushs dennoch sein. Prof. Mathias Mäurer berichtet.

Dimethylfumarat gehört zu den "beliebten" MS-Therapien. In Deutschland ist der Wirkstoff als Tecfidera von Biogen zugelassen, seit Kurzem auch als Generikum Dimethyfumarat Hexal (mehr dazu in Kürze auf amsel.de) ab 13 Jahren zur Behandlung einer moderaten, schubförmigen Multiplen Sklerose. Dimethylfumarat wird als Kapsel eingenommen und die Nebenwirkungen sind überschaubar. Vor allem sind dies:

  • Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt (Bauchschmerzen, Durchfall, Völlegefühl etc.),
  • sogenannte Flushs, ein Erröten ohne Vorwarnung mit Hitzegefühl, teils auch mit Brennen verbunden, und
  • teils relevante Senkung der Lymphozyten.
  • Eine PML, progressive multifokale Leukenzephalopathie, ist sehr selten (bisher bei ca. 500.000 Patienten nur 11 Fälle).

Während aus Patientensicht die Magenprobleme oder auch die Flushs, die bis zu ein Drittel der Patienten betreffen und nach ein paar Monaten der Einnahme oft verschwinden, als besonders störend empfunden werden und teils auch zum Abbruch der Therapie führen können, ist aus medizinischer Sicht ein anhaltender Lymphozytenabfall kritischer.

Gegen die Magen-Darmprobleme hilft meist eine Mahlzeit zur Einnahme. Die Blutwerte beobachtet der Arzt durch regelmäßige Tests. Auch die seltene (aber mögliche) Entwicklung einer PML scheint mit stark reduzierten Lymphozyten und dem Alter (>50) zusammenzuhängen.

Inzwischen gibt es nicht nur ein Generikum zu Tecfidera, sondern auch eine hinsichtlich der Magenverträglichkeit verbesserte Weiterentwicklung des Wirkstoffes: Diroximelfumarat. Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt können darunter zwar weiterhin auftauchen, sind jedoch meist milder.

Mehr zu Nebenwirkungen von Dimethylfumarat und wie man ihnen begegnet auf MS-Docblog.

Quelle: MS-Docblog.de, 10.06.2022.

Redaktion: AMSEL e.V., 10.06.2022