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Nebeneffekt nach Stammzelltherapie

MS-Modell-Mäuse konnten nach einer Stammzelltransplantation wieder laufen. Die Stammzellen selbst "heilten" sie aber nicht von ihrer MS. Nun sind die Forscher auf der Suche nach dem Stoff, der diese positive Reaktion hervorbrachte.

Für gute Ergebnisse benötigen Forscher ein gutes Labor, viel Wissen, viel Geduld, eine hohe Vernetzung - und manchmal auch den Zufall. Der kam nun bei einer Stammzell-Therapie an Mäusen zum Tragen, welche Wissenschaftler der University of Utah veranlassten.

Sie injizierten Maus-MS-kranken Mäusen menschliche Stammzellen (genauer: die aus humanen embryonalen Stammzellen gewonnenen neuronalen Vorläuferzellen) ins Rückenmark. Wie erwartet stießen die Mäuse diese Stammzellen wieder ab - sie waren wenige Tage nach Injektion nicht mehr aufzufinden.

2 Wochen später jedoch konnten die Mäuse wieder laufen, sie entwickelten mehr regulatorische T-Zellen, zeigten weniger Demyelinisierung, dafür Remyeinisierung, und die Entzündungen nahmen ab.

Der Schluss der Forscher: Nicht die Stammzellen direkt haben diesen Effekt ausgelöst, doch sorgte die Transplantation für weitere Reaktionen. Darunter vermutlich ein Protein, dass diese positive Wirkung auf die Maus-MS zeigte.

Nun gilt es, das Protein zu finden -bzw. die Proteine, denn oft ist nicht eine einzelne Substanz für eine solche Reaktion nötig, wie Prof. Horst Wiethölter, Vorstandsvorsitzender der AMSEL und Mitglied im Ärztlichen Beirat der AMSEL, zu bedenken gibt, sondern mehrere. Dann sind weitere Studien vorzunehmen. Bis zu Versuchen an Menschen und erst recht bis zu einer möglichen Zulassung für den Menschen - so der denn genauso auf das Protein reagiert wie die Maus - vergehen aber Jahre, gern auch ein Jahrzehnt. Und noch ist nicht einmal das Protein bzw. die Substanzen gefunden.

Quelle: Stem Cell Report, 15.05.2014; Scinexx, 16.05.2014

Redaktion: AMSEL e.V., 19.05.2014