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Nachwuchs-Forscher auf dem Gebiet der MS

29.11.05 (aktualisiert) - Der Helmut-Bauer-Preis geht an Dr. Hans-Christian von Büdingen und Dr. Ralf Linker.

Zum zweiten Mal verlieh am 23. November 2005 der Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen, vertreten durch die Abteilung für Neuropathologie und das Institut für Multiple-Sklerose-Forschung (IMSF), den Helmut-Bauer-Nachwuchspreis.

Die diesjährigen Preisträger sind Dr. Hans-Christian von Büdingen, Neurologische Klinik und Poliklinik, UniversitätsSpital Zürich, Schweiz, und Dr. Ralf Linker, Abteilung Neurologie und IMSF (Geschäftsführender Vorsitzender: Prof. Dr. Ralf Gold). Der Preis für Multiple Sklerose-Forschung ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde zu gleichen Teilen an die Preisträger vergeben. Prof. em. Dr. Helmut Bauer war bei der Preisverleihung anwesend.

Der Helmut-Bauer-Nachwuchspreis ist nach dem ehemaligen Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen benannt. Prof. em. Dr. Helmut Bauer war von 1963 bis 1980 tätig. Gewürdigt werden Forschungsarbeiten über die Ursachen und neue Behandlungsstrategien bei Multipler Sklerose.

Dr. Hans-Christian von Büdingen, Jahrgang 1969, untersuchte in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claude P. Genain, Deptartment of Neurology, University of California, San Francisco (USA) die molekularen Ursachen für verschiedene Verlaufsformen der Multiplen Sklerose bei Weißbüschelaffen. Es zeigte sich, dass unterschiedliche Gruppen von Antikörpern im Blut der Tiere unterschiedliche Krankheitsverläufe vermittelten. Sollten sich die Ergebnisse beim Menschen bestätigen, könnte dies die Diagnostik unterschiedlicher Verlaufsformen der Krankheit bereits im Frühstadium ermöglichen. Therapien könnten dann entsprechend frühzeitig verschiedenen Verlaufsformen angepasst werden. Die Forschungsarbeit wurde im August 2004 im European Journal of Immunology veröffentlicht (34(8):2072-83).

Dr. Ralf Linker, geboren 1971, untersuchte in der Abteilung Neurologie der Universität Würzburg und am IMSF in Göttingen die Mechanismen der Schädigung von Nervenbahnen bei künstlich hervorgerufenen MS-Erkrankungen in Mäusen. In seiner Forschungsarbeit beschrieb Linker neue Aspekte zum Ablauf entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems. In das Nervensystem einwandernde Fresszellen des Immunsystems haben demnach eine größere Bedeutung für die Schädigungen von Nervenbahnen als bisher angenommen. Die Forschungsarbeit wurde im Sommer 2005 in der Zeitschrift Neurobiology of Disease veröffentlicht (Jun-Jul; 19(1-2):218-28).

Redaktion: AMSEL e.V., 29.11.2005